Der Kinematograph (August 1931)

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*- VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 25. Jahrgang Berlin, den 8. August 1931 Numim-r 181 Vorsicht mit Verfassungsfeiern RICHARD TAUBER und MARIANNE WINKELSTERN dem Emclka-T mbcr<T oalilm „DIE CROSSE ATTRAKTION Vm 11. August finden in ischland mit mehr oder iger großer Unterstützung Behörden Verfassungs- . n statt, in die man vieler- auch die Kinos einzu- .«.-hen wünscht, m die Beteiligung «. lackhafter zu machen, hat nia denjenigen Unternehmen, di« ihr Programm auf die ^ ■ fassungsfeier einstellen, diesen Tag Steuerfreiheit gesagt Han wünscht, daß im Kah¬ len des Programms entweder -in Prolog, eine Ansprache oder ein Bildstreifen auf die Verfassungsfeier hinweist. Mancherorts wünscht man auch, daß die Theater innen und außen mit den Reichs- rhen geschmückt werden er stellt noch die eine oder !ere Aufgabe, die unter wissen Schwierigkeiten hlicßlich zu erfüllen ist. * Im vorigen Jahr war schon Inanspruchnahme dieser - uerfreiheit verhältnismäßig K ring. Weil man vielerorts m t Recht bei der heutigen P itischen Situation in Ij' utschland die Befürchtung ,te, daß bei den angespann- n politischen Verhältnissen Deutschland sehr 'eicht 1 gendwie Schwierigkeiten ntstehen könnten. * Was für das vorige Jahr Salt, gilt heute in noch ver¬ stärktem Umfang. Wir müssen heute mit Be¬ suchern aus allen Kreisen der Bevölkerung rechnen und wissen meist selbst nicht ge¬ nau, wie unsere Besucher zu diesem oder jenem Politikum stehen. Wir haben in der letzten Zeit in allen Gegenden Deutschlands an praktischen Beispielen gesehen, wie ge¬ fährlich jede Stellungnahme des Kinos zu politischen Fragen ist. Wir können heute, viel we¬ niger als sonst, uns der Ge¬ fahr aussetzen, gerade an einem so umstrittenen Tag nach der einen oder anderen Seite hin Stellung zu nehmen. Wer heute sich bei einer sol¬ chen Gelegenheit mehr als nötig herausstellt, setzt sich unter Umständen Betriebs¬ erschwerungen aus, die sich Monate hindurch ungünstig auswirken können. Wer tut es unter Um¬ ständen und aus Gründen, die ein derartiges Risiko, selbst wenn man überzeugter An¬ hänger der Republik ist, nicht tragbar erscheinen lassen. ★ Vielleicht darf gerade in diesem Zusammenhang daran erinnert werden, wie wenig Entgegenkommen die Kom¬ munalbehörden den Kinos zeigen. Es darf auch nicht un erwähnt bleiben, daß die übergeordneten Stellen bis jetzt wenig Neigang verspürt haben, mit der nötigen Ener¬ gie dann zu hei en, wenn dem einzelnen Kinoun.crnehmcr das Wasser bs zum Halse stand. Es wäre alsj unbillig, zu verlangen, daß man in einer so umstrittenen Situation sich heraussteilen sj.lte, um zu den Schwicrigke ten, die die ganze augenblu kliehe Situa¬ tion mit sich bringt, noch neue Erschwerungen ajfzuhäufen. * Das Kino hat sich grund¬ sätzlich von allen partei¬ politisch umstrittenen Ver¬ anstaltungen fernzuhalten. Es ist genau so auf die Unter¬ stützung der alleräußersten Rechten wie au> die der ex¬ tremsten Linker angewiesen. Wir brauchen diese Unter¬ stützung heute dringender als je, denn es scheint, als ob die Vereins- und Schulkinos, die Kinovolksbühne mehr Ver¬ breitung finden, als man sich das vor ein paar Monaten noch hätte träumen lassen. Ob die verschiedensten Ex¬ perimente nach dieser Rich¬ tung hin irgendwie von Ein¬ fluß auf den regulären Thea¬ terbetrieb sind oder nicht, kann nicht abgesehen werden und muß vorläufig unent¬ schieden bleiben. Aber gerade diese ver= stärkte Politisierung von den einzelnen Parteien aus zwingt das reguläre Geschäftstheater zur striktesten Neutralität, die eher zu weit als zu eng aufgetaßt werden darf. Wir werden das Kino jederzeit An- und Verkauf von BUhnenzubehör durch ..Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“