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dann zu aktiver Betätigung bereitfinden, wenn es sich um Dinge handelt, die alle an- gehen. Ganz gleich, ob es sich um die Winterhilfe des Preußi¬ schen Innenministeriums, um das Rote Kreuz oder um eine großzügige Aktion zum ver¬ billigten Kinobesuch für Ar¬ beitslose handelt. Wir wollen uns nicht aus¬ schließen vom Dienst am Voiksganzen, aber wollen immer nur da arbeiten und wirken, wo es sich um alle Deutschen ohne Unterschied der Partei und der Kon¬ fession handelt. Das ist ein reiner Utilitäts- standpunkt, der nichts mit der politischen Ueberzeugung des einzelnen zu tun hat, und der bei allen Vernünftigen und Gerechtdenkenden nur dazu führen kann, daß man diese Stellungnahme anerkennt nicht nur in Worten, sondern durch praktische Unter¬ stützung, wenn es um wichtige Lebensfragen des Films geht. Im übrigen kommt in die¬ sem Jahr hinzu, daß der Ver¬ fassungstag mit anderen po¬ litischen Ereignissen zusam¬ menfällt, die große Massen des deutschen Volkes lebhaft interessieren and zu einer positiven Stellungnahme zwin¬ gen. Wie d ese Dinge aus- fallen, und was sie für Fol* gen haben werden, ist im Augenblick, wo diese Zeilen geschrieben werden, noch nicht abzusehen. Aber es können sich auch, abgesehen vom Volksentscheid, gerade in den örtlichen Kommun - Verwaltungen von heute :f morgen Parteiverschiebun. n ergeben, die unter Umstänc: n bei allzu starker politisc! er Betonung den Kinobesitzer n die unangenehmsten Situat • nen bringen können. Davor sollte man sich hei e besonders hüten, wo Ru e und Beruhigung allerer" e Bürgerpflicht ist. Aus all diesen Gründ n wollten wir unsere Stellur - nähme zu Verfassungsfeie n im Kino präzisieren. Oh e jede politische Nebenabsic . nur aus rein sachlichen G - sichtspunkten heraus. Nur t n des Kinos willen. Prejean zum ersten Ma c im deutschen Tonfiln Albert Prejean, seit „Unt r I den Dächern von Paris" der < - I klärte Liebling des Kinopub I kums, spielt in der franr - I sischen und deutschen Versi n I des Vandal & Dclac-Films ,.L - I besabenteuer" die männlic c I Hauptrolle. Frejean spielt n I deutscher Sprache eine best - I ders für ihn geschriebene Szc e I auf einem Pariser „Bai V sette" und smgt einen d r 1 Hauptschlager des Films. Star oder Ein interessanter Streitfall beschäftigt die Filmkammer des Berliner Arbeitsgerichts unter Vorsitz von Land- und Amts¬ gerichtsrat Dr Arnold. Eine Frau Gritta Gronnen klagt gegen die Ezcelsior Filmgesell¬ schaft auf Zahlung von 130 RM Gage und 5000 RM Schadens¬ ersatz. Außerdem verlangt die Klägerin, daß der Film „Der Mann, der schweigt" solange nicht auf geführt werde, bis die Aufnahmen, in denen sie zu sehen ist, herausgeschnitten sind. Die Klägerin behauptet, daß ihr für diesen Film eine Rolle zugesagt worden sei, und zwar als Schauspielerin. Sie sollte an drei Tagen zur Ver¬ fügung stehen und für jeden Tag SO RM erhalten. Sie er¬ klärte, naß sie nur einmal durch den Saal habe zu gehen brau¬ chen und daß im übrigen damit ihre Tätigkeit erschöpft ge¬ wesen sei. Sie beschwert sich darüber, daß ihre „Rolle" in¬ zwischen von einer anderen Darstellerin gespielt worden sei. Komparsin? Sie behauptet, daß in diesem Verhalten der Beklagten eine schwere materielle und künst¬ lerische Schädigung ihrer Per¬ sönlichkeit zu erblicken sei. Die beklagte Filmgesellschaft bat durch Dr. Friedmann um Klageabweisung. Die Beklagte behauptete, daß die Klägerin nicht als Filmstar, sondern nur als Statistin anzusehen sei. Ihre Forderung von 5000 RM Scha¬ densersatz sei einlach, um nichts anderes zu sagen, unver¬ ständlich. Die Beklagte teilte mit, daß die Klägerin sehr von sich überzeugt sei, weil in einem Blättchen ein großer Artikel über sie erschienen sei, in dem sie als kommender gro¬ ßer Stern am Tonfilmhiramel bezeichnet werde. Das Gericht kam noch zu keinem Urteil Es beschloß, Zeugen zu laden, die darüber gehört werden sollen, was bei den angeblichen ver¬ traglichen Vereinbarungen zwi¬ schen der Klägerin und der Be¬ klagten zur Sprache gekommen