Der Kinematograph (September 1931)

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******o$ r . DAS ÄLTESTE FILM-FACH BUTT : VERLAG SCHERL * BERLIN SW Berlin, den 26. September 1931 Nachwirkende Propaganda n einer Zeit wirtschaft- lu er Depression wie der ut eren ist die Schaumanns- kt ist besonders am Platze, d dem Zuschauer schon vor dt .11 Besuch des Kinos klar- m chen kann, welche Ge¬ erbesitzer, welcher aut fuHikum entsprechend äuschungen bereite immer das bessere G« ft machen. Propagand ■ine Sache, die gelerr schon deshalb schwie- . weil sich in bestimmte in der Vorankündigung. Bildaushang und das t, die Zensur ein- t. Ganz abgesehen, dali dem noch lokale Be- n befugt sind, ihre Mei- zum Ausdruck zu brin¬ gt em Grunde kann der Schuumann gar nicht vor- üchtig genug sein, um nicht r H-ndwie anzustoßen. Noch "nmer lauern zahlreiche In- üanzen, aber auch Privat¬ personen, die ihre Pädagogi¬ ken Verdrängungen an der Allgemeinheit erproben wol¬ len. darauf, dem Film eins aus/uwischen, weil es sich schön macht, eine ein- relne Entgleisung der gesam- l* n Filmindustrie in die Schuhe zu schieben. 'Äir sprechen aus diesem gründe davon, weil auf dem Gebiete der Vorreklamc, n «chdem diese eine Zeitlang im ganzen Reiche einwand¬ frei geführt worden ist, die Tendenz spürbar wird, zu den kräftigsten Tönen Zu¬ flucht zu nehmen. Den Lichtspieltheatern geht es schlecht, und es ist zu ver¬ stehen, daß sie das von Sor¬ gen bedrängte Publikum be¬ sonders eindringlich umwer¬ ben zu müssen glauben. Aber in dieser Beziehung geschieht in der letzten Zeit wieder manchmal etwas zuviel, es wird mitunter auf Instinkte spekuliert, die nicht mit Un¬ recht die schlechten ge¬ nannt werden. Es liegen uns verschiedene Zuschriften aus dem Reich vor. die den Nach¬ weis führen, daß diese über das Ziel hinausgehende Schaumannskunst nur Be¬ unruhigung hervorbringt und den gesamten Apparat der freiwilligen Tugend Wächter in Aufruhr bringt. Man weist auch darauf hin, daß vereinzelte Schla¬ gertexte aus gewissen Ton¬ filmen zwar nicht die Sitt¬ lichkeit, wohl aber den guten Geschmack beleidigen, weil sie überaus banal sind. Na¬ türlich spricht in diesem Falle der persönliche Ge¬ schmack mit. Gesangstexte, die sich an die Masse wen¬ den, sind auch schon vor der Erfindung des Films nicht gerade Perlen der Lyrik ge¬ wesen. und die „Kleine Fischerin" oder der „Kleine Cohn", einstmals jahrelang treffen an Banalität vo Text und Musik auch de leichtesten Tonfilmschlage Aber der Film kann es sic ihm geschmacklich höher organisierte Menschen den neigung gegen den Fil dokumentieren. Wie da streben vorherrscht, das Dia¬ logwort knapp und schlagend zu fassen, den Text der Worte natürlich zu gestal¬ ten, alle Gespreiztheit zu vermeiden, so kann auch der Text der Gesangeinlage, die dem Publikum, wie man weiß, willkommen ist, sehr wohl witzig sein, ohne pi¬ kant zu werden, und lustig, ohne albern zu erscheinen. Gewiß braucht daraus kein gedämpftes Saitenspiel zu werden, aber der echte Hu¬ mor hat es nie nötig, in Klamauk auszuarten. Denn gar zu grober Ulk hat der Widerstände, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen 1 * im „Kinematograph“