Der Kinematograph (October 1931)

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Wiener „Kongreß Sonderbericht des „Kinematograph". -Tage A - Auftakt zur Welturauf- füh mg des neuen großen Ton- filn „Der Kongreß tanzt" hat die Ufa bereits Sonntag die Sei ofer des Werkes als Gaste der festlichen Aufführung nach Wi- i entsandt. I unserer Stadt, wo schon von jeh ein großer Personenkult im schwänge war, wurde natür- licl einer der beliebtesten Ber¬ lin. - Stars, die reizende Lilian H.ivey, die seit dem „Liebes- der Wiener Ufa, Direktor Hugo, verschiedenen Zeitschriften der Ernst Correll, Direktor Erich Ausländskorrespondenten, eng- Pommer, Regisseur Erik Cha- lisch, französisch, ungarisch und rell und der Pressechef der Ufa. in allen slawischen Sprachen Herr Pfeifer, die Honneurs der zu testieren hatte, gar nicht zu Ufa machten. den beabsichtigten Interviews. und Barocksälen zusammenge.ua- den, um die von Napoleon in Verwirrung gebrachte Landkarte Europas wieder in festen und sicheren Grenzlinien herzustellen. Da standen die Bürger der Stadt und die fremden Gäste Spalier, als der junge Zar Alex¬ ander in seiner Gala-Karosse Einzug hielt und eine kleine Handschuhmacherin. so ein rich¬ tiges glückhaftes „süßes Mädel", wie man es in dem Wien von heute gar nicht mehr kennt, der höchsten Tribüne aus < ie den echten Wiener I gen kennenlernen wollte. -weite Besuch, um im Bilde - in, galt dem ehemals kai- . len Schloß Schönbrunn, i ssen g'anzvollen Sälen im Ir von Neubabelsberg sie als Handschuhmacherin »i dis umtun durfte, n-. Vortag der Premiere fand 0 and Hotel ein Presseemp- Die als Piesscempfang ge¬ dachte Begrüßung der Berli ner Ufa-Vertreter mit den Re¬ präsentanten der Wiener Pt esse gestaltete sich aber zu einem regelrechten Autogramm-Nach¬ mittag, da die Presseleute sich aller a »gestellten Photos der Harvey in ihrer neuesten Rolle bemächtigten und stür¬ misch die Unterschrift der Künstlerin erbaten. Lilian Har- Uber die umjubelte Premiere des Filmes „Der Kongreß tanzt' haben wir bereits gestern kurz Nachricht gegeben. Einem uns heute erreichenden ausführlichen Bericht entnehmen wir die fol¬ genden Abschnitte: Ja, der Kongreß tanzt! Schöne Frauen umschmeicheln die Kava¬ liere der Weit, die sich im Ge¬ burtsjahr des Wiener Walzers in den prunkvollen Renaissance- Man sieht eie festlichen Straßen der fröhlichen kaiserstadt, die Kavaliere und Zeugen einer großen Epoche; man sieht in die Prunksäie, wo sich die vornehme Welt vergnügt, eine Vergangen¬ heit, die nur noch den Histori¬ kern bekannt war, offenbart den Zauber und die Musik ihres Le¬ bens und zeigt die Hauptstadt Europas, wie sie damals genannt wurde, in der Pracht ihres be¬ seelten und beseligenden Daseins. Deutsche Filme erobern New York Prod ktions - Katalog der Ver. Star-Film. D’ Ver. Star-Film überreicht ikret Produktions-Katalog, der Theaterbesitzern übermit- »lt wurde. D« Katalog enthält in Map- P*bI' rm geschickt zusammenge- Einzelprospekte der jjwt der Produktion 1931-32: •Ariane". Fritz - Lang - Film, -Testament des Dr. Mabuse", '* G W. Pabst-Filme „Kame- P**chaft“ „Atlantide", „Seifen- j* n . Henny Poilen-Film -*-<jise. Königin von Preußen" ."a «in großes Porten-Lustspiel, Film „Morgen 8 Uhr — und „Ihre Majestät r>u Feldwebel", ein Schwank, im Verleih der Ver. Star- j* erscheint. Die von der Fi**** Abteilung der Ver. Star- ,/? - ^* exan, fer Alexander) «■erte Publikation präsen- aj * «ch nach Form und Inhalt tut«s Propagandamittcl. In immer größerer Quantität und besserer Qualität kamen die deutschen Filme in den letzten Wochen nach New York. Inner¬ halb eines Monats haben nicht weniger als acht deutsche Gro߬ filme in der Hudsonmetropole ihren Einzug gehalten. Die meisten waren gute Erfolge, nur wenige mußten bald wieder ab¬ gesetzt werden. Die Titel der letzten deutschen Neuerschei¬ nungen auf dem amerikanischen Markte sind: „Danton", „Bur¬ schenlied aus Heidelberg", „Das alte Lied", „Der Hampel¬ mann", „Der weiße Teufel" (Hadschi Murat), „Die letzte Kompanie" und „Die blonde Nachtigall". Die Mehrzahl die¬ ser neuen Filme kommt auf Konto der Ufa, deren Name an und für sich schon Zugkraft hat. „Die blonde Nachtigall" und ..Burschenlied" wurden von der Ufa im eigenen Haus vorgeführt. Besonders „Burschenlied" kann als ein großer Erfolg angespro¬ chen werden. Mit seinen Melo¬ dien, den herrlichen Bildern aus Heidelberg selbst und den hier Wehmut erweckenden Trink¬ szenen hat der Film New York fast im Sturm genommen. All¬ gemein wird die hervorra¬ gende Qualität des Films aner¬ kannt. Auch „Die blonde Nach¬ tigall" war ein Erfolg, obgleich sie nicht ganz an das „Bur¬ schenlied" heranreichen konnte. Im großen RKO.-Cameo-Thea- ter, 42. Str. und Broadway, er¬ lebte „Danton" seine Urauffüh¬ rung. Der „American" trifft die allgemeine Ansicht am besten, indem er sagt: „Dieses Drama aus der Französischen Revolu¬ tion wurde schon oft verfilmt, aber nach nie so gut. Der Film ist in der besten deutschen Tradition hergestellt. Bedauer¬ lich ist njr, daß für eine rein amerikanische Zuschauermenge zuviel Dialog vorhanden ist." „Das alte Lied" machte im Beimont - Theater dem „Wah¬ ren Jakob" Platz. Obgleich dem Film das übliche glückliche Ende fehlt, wird ihm doch von allen Seiten höchstes Lob ge¬ zollt. „Das Kabinett des Dr. Lari¬ fari" muß leider als ein Feblschlag angesehen werden. Die Ameri¬ kaner haben keinerlei Verständ¬ nis für den Humor dieses Films. Die „Times" trifft die allgemeine hiesige Ansicht wohl am bes'en: „Es scheint sich um einen Amateurversuch zu handeln. Alles ist wie Kraut und Rüben zusammengeworfen. Die Schau¬ spieler tun ihr Bestes, um die Situation zu retten, ohne aber viel Erfolg zu haben."