Der Kinematograph (October 1931)

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1H VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 ES Berlin, den 2. Oktober 1931 Roxy in Berlin Zum zweitenmal begrüßt B rlin Mr. S. A. Rothafei. K >xy genannt, der eine der n rkantesten Persönlichkei- U i in der Geschichte des £ erikanischen Filmtheaters Seine Ideen haben die t. twicklung der großen B adway-Kinos beeinflußt, di ihrerseits wieder vor- di Jlich tir die Großkinos di- übrigen Welt waren. Mit b. echtigtem Stolz hat er st ne letzte Schöpfung, das gr Ule Kino der Erde, ein- fa h Roxy genannt und sich da egen gewehrt, daß dieser N, me anderweitig verwendet w. rde. Mr. Rothafei, der ge¬ nau so jugendlich frisch, ela- sti ch und impulsiv erscheint "n • vor Jahren, weilt dies- i'cl im Interesse eines neuen Br blems in Berlin, das ihn m: der RKO. in Verbindung br chte, deren deutscher Re¬ präsentant, der Bekannte FVmmann Karl J. Fritsche. hei dem Bankett im Espla¬ nade in seiner bekannten Art die Honneurs machte. Die Idee, mit der sich Roxy trägt, ist echt ameri¬ kanisch, überwältigend und reugt von einem Optimismus, von dem man hoffen möchte, daß er ansteckend wirkt, trotz wirtschaftlicher De¬ pression (Amerika hat dop¬ pelt soviel Arbeitslose wie *ir) plant er — die mächtige Gruppe des Rockefeller-Kon- ^rns im Rücken — die Er¬ richtung eines gigantischen «ergnügungsviertels im Her- *en von New York, das als "Radio City" alles auf die- Sem Gebiete bisher Dage¬ wesene schlagen soll. Es ist bewundernswert, daß in einer Zeit, die sonst überall auf Abbau drängt, in New York ein Werk in Angriff genommen wird, dessen Aus¬ maße gigantisch genannt werden müssen. Man erschöpft das Wesen Roxys nicht, wenn man ihn einen großen Schaumann nennt, er ist eine Persönlich¬ keit, die sich in kein Schema bringen läßt, einer der gro¬ ßen Unternehmer Amerikas. Mit Recht betonte denn auch der Handelsattache der amerikanischen Botschaft, Mr. Douglas Miller, der Rothafei nach der einleiten¬ den Begrüßung des Herrn Fritsche willkommen hieß, diesen Zug im Wesen Roxys. Neben führenden Persön¬ lichkeiten aus der Filmindu¬ strie, Abgesandten der Mini¬ sterien und der Radioindu¬ strie war auch die Spitzen- organisitio.i durch Herrn Dr. Plügge offiziell vertreten. Herr Dr. Plügge hielt eine bemerkenswerte Ansprache, in der er betonte, daß es Amerika auch in Hinsicht der Filmindustrie um so vie¬ les besser habe als der alte Kontinent. Eine großzügige Politik erkannte in Amerika frühzeitig die propagandi¬ stische kulturelle Bedeutung des Films, seine Unentbehr¬ lichkeit für die Erholung und Entspannung der breiten Volksmassen. Diese Er¬ kenntnis wirkte sich prak¬ tisch in mannigfacher posi¬ tiver Unterstützung der Film¬ industrie aus. Der deutsche Film dagegen ist nach wie vor mit ungeheuren Abgaben, vor allen Dingen der Lust¬ barkeitssteuer, belastet. Wäh¬ rend in vergangenen Jahren die deutschen Bühnen etwa 80 Millionen Mark Subven¬ tionen erforderten, wurde der Film mit einer Lustbar¬ keitssteuer in Höhe von 40 Millionen Mark belastet. Wir können nur hoffen, daß hier so bald wie möglich ein gesunder Ausgleich geschaf¬ fen wird. Dr. Plügge wies eindringlich darauf hin, daß Mr. Rothafels neue Schöp¬ fung, die „Radio City", die in der Zeit schwerster wirt¬ schaftlicher Erschütterungen begonnen wird, ein Markstein für den Unternehmergeist ist, der gerade in diesen Tagen von der Erkenntnis ausgeht. *>noverkauf schnell und zuverlässig durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“