Der Kinematograph (October 1931)

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VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 25. Jahrgang Berlin, den 3. Oktober 1931 Sein Scheidungsgrund“ — ein großer Lustspieierfolg Auf dem Roxy-Bankett war on den Rednern betont wor- en, daß die Zuschauer in so rüben Tagen, wie wir sic oute durchleben, nicht hwierige Problemstücke zu » hen wünschen. sondern i ach einer heiteren Kost ver- ngen, die ihnen ein paar ' unden Fröhlichkeit ver- hafft. Nach diesem Rezept h iben die Autoren Arnold ii id Jungk des neuen Ufalon- ' Ims „Sein Scheidungs- ß und“ gearbeitet, und der s irmische Erfolg, mit dem d r Film begrüßt wurde, gab il ien recht. „Sein Schei- 0 ngsgrund” hat noch das e^ie für sich, daß der Film einen Griff in das moderne Lt hen bedeutet. Diese Men¬ sehen, die da über die Lein- * nd gehen, kennen wir ja alle, treffen sie im Bus. auf der Untergrund, beim Nach- n ttagstee — zu nett, ihnen * eder zu begegnen, und fi eichzeitig hinter ihre Ge- h' imnisse zu kommen. • Sein Scheidungsgrund" ist eine junge Studentin der Mu¬ sik, die vom Rechtsanwalt ei fahren muß, daß ihr Vor¬ mund die ihm anvertrauten Gelder angegriffen hat und sie somit ohne Mittel dasteht. Es bietet sich ihr aber eine Gelegenheit, 500 Mark zu verdienen; sie soll nämlich *ls Zeugin bei einem Ehe- scheidungsprozeß ihre Aus¬ maße verweigern und somit der ..Scheidungsgrund" sein. Die Scheidung wird von dcm Fabrikanten Luders ge- Ätti seine Gattin, eine ober- "Schliche Weltdame, ange- Zeisicr, der auch die Pruduk- tionsiei ung innehatte, mit hübscien Einfällen und viel belachten Überraschungen beisei e räumt. Ein weiterer Vorzug des Filmes besteht darin, daß die amüsante Handlung in raschen Zeitmaß vorüber¬ zieht und die Schauspieler die Vorgänge leicht und lust¬ spielmäßig vorlragen. Der . Scheidungsgrund" ist Lien Dcyers, die nicht nur wieder allerliebst aussieht, sondern die einen natürlichen Humor entwickelt, mit einer Drölerie und Überlegenheit spielt, als sei sie nie das „Seelchen", sondern stets ein Lustspielstar gewesen. Johannes Riemann gibt den Fabrik inten mit jener noblen Haltung, die seinen Bonvi¬ vants ?u eigen zu sein pflegt. Seine liebenswürdige Art und seine famose Laune wirken anfeuerr.d auf seine Mit¬ spieler. Blandi.ie Ebinger zeichnet die Fabrikantengattin etwas schärfer. Es weht Komödien¬ luft um die von ihr gespielte Figur, die mit echtestem Theatertemperament als ober¬ flächliches. leichtsinniges Ge¬ schöpf charakterisiert wird. ln Episodenfiguren konnten Julius Falkenstein und Paul Hörbiger abgewogen komisch, Heinz Salfner und L. von Ledebour ironisch und über¬ legen darstellen. Hella Tor- negg und Lucie Euler sowie Harry Halm trugen mit zum Gelingen bei. Otto Stranskys leicht und angenehm ins Ghr gehende strengt, der durch einen Hell¬ seher hinter einige Schliche seiner Frau gekommen ist. Natürlich kennt der Fabri¬ kant seinen „Scheidungs¬ grund" nicht, aber das Schicksal will, daß er und die Musikstudentin Zusam¬ mentreffen und sich aus die¬ ser Begegnung nach man¬ nigfachen Irrungen und Wir¬ rungen doch die Verbindung zwischen den beiden zur Freude der Zuschauer ergibt. Im Film geschieht das natür¬ lich erst, nachdem allerlei Hindernisse überwunder, wer¬ den, die der Regisseur Alfred Fabrikat und Verleih: Ufa Manuskript: Franz Arnold und Max Jungk Regie: Alfred Zeisler Hauptrollen: Lien Dcyers, Joh. Riemann. Blandinc Ebinger Länge: 2164 Meter, 8 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstend.