Der Kinematograph (October 1931)

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wünschte Filmarchiv und Filmmuseum begründen, son¬ dern auch eine Forschungsstätte schaffen, die im großen, um¬ fassenden Stil das werden müßte, was die Kinotechni¬ sche Gesellschaft im An¬ schluß an die Technische Hochschule in Charlottenburg für ihren Bezirk bereits ist. Die Kaumfrage wäre für den Anfang dadurch zu lösen, daß Professor Doegen in seinem Institut zunächst Platz zur Verfügung stellen würde. Dieser Anfang hat aber nach unserer Auffassung nur dann einen Wert, wenn man weiß, daß die maßgebenden Reichsstellen im Einverneh¬ men mit der Industrie an den systematischen Aufbau und Ausbau dieses Archivs und Museums herangehen. Für den Völkerbund aber bliebe, unabhängig von die¬ sen rein national abzugren¬ zenden Bestrebungen dieses Filminstituts die Aufgabe, in Form einer Kartothek eine Zentrale zu schaffen, die über alle wertvollen Filme der Welt genauestens Aufschluß gibt. Über diese reine Karto¬ thek ar beit kann, nach un¬ serer Auffassung, das Römi¬ sche Institut auch keines¬ wegs hinausgenen, weil es einen Begräbnis allererster Klasse gleicl käme, wenn man ein interr ationales Archiv von wirkt chen Negativen oder Positiven in Rom aufzöge. Das soll nichts gegen das ausgezeichnete Institut und seinen vorzüglichen Leiter Luciano de Feo sagen. Es handi t sich bei dieser Stel¬ lungnahme um eine reine Zweckmäßig¬ keitsfrage, die nach « «iflieber Erwägung dahin beantwortet werden muß. daß alles Filmische an sich, also Apparat und Nega¬ tiv, der ganzen Struktur des lebenden Bildes nach national aufzubewahren, aber international und zen¬ tral zu katalogisieren ist. Diese Idee des Filmarchivs stammt nicht von gestern und heute. Der „Kinemato- graph" hat schon vor vierzehn Jahren in einem vielbeachteten Ar¬ tikel die Forderung auf ge¬ stellt, wenigstens Zensur¬ karten, Beschreibungen und Photos bei der Deutschen Bücherei in Leipzig zu sam¬ meln und aufzubewahren. Die Deutsche Bücherei hat damals auf den Vorschlag, der von dem Verfasser dieses Artikels stammte, geartwor- tet, daß sie außerordentlich gern bereit sei, diese Sam¬ melarbeit zu übernehmen. Wir waren damals noch nicht genügend straff organi¬ siert und hatten in der Indu¬ strie noch nicht jenes Ver¬ ständnis für die exakte und historische Forschung wie heute. Wer damals an eine Samm¬ lung von Filmstreifen ge¬ dacht und darüber irgend etwas geschrieben hätte, wäre als Phantast verlacht worden. Heute finden solche Vor¬ schläge begeisterte Aufnahme und werden nur mit einem Wenn oder Aber vorläufig abgetan. Es gilt hier wieder einmal jenen alten Satz stark in den Vordergrund zu schieben, daß Schwierigkeiten dazu da sind, um überwunden zu werden. Wir empfehlen dringend dem Reichsinnenministen n, das ja so oft sein Filmin', r- esse und seinFilmverstänc is zeigte, diesmal die Dinge nicht ad acta zu legen, sondern sie energisch u d richtig zu fördern. Was Professor Doegen r die Schallplatte leistete, m :ß auch für den Film zu t u möglich sein. Heute, wo Schallplal c, Film und Rundfunk so vu e Berührungspunkte haben. > sich die Repräsentanten d ser Industrien häufiger in Beratungstisch treffen, müi e es unseres Erachtens au h möglich sein, für diese Ar¬ chiv- und Museumsfrage ein praktisches Arbeits¬ gremium zu schaffen. Wir stellen dieses Thei ia unsererseits hiermit zur öffentlichen Diskussion i d würden es außerordent! eh begrüßen, wenn aus al.n Lagern sehr eingehend :u diesen Dingen Stellung e- nommen würde. „ Alexanderplatz'' - Premiere im Capitol Am Donnerstag, dem 8. Ok¬ tober, findet die Uraufführung des Allianz - Tonfilms „Berlin Alexanderplatz“ in- Capitol statt. Das Werk wird durch ein Orchester-Vorspiel eingelei¬ tet — „Berliner Musik 1820 bis heute". Theo Mackeben, der Verfasser dieser Komposition, dirigiert. Die Uraufführung des Films findet um 8 Uhr 30 im Rahmen einer Sondervorstellung zugunsten der Berliner Winter¬ hilfe statt. 1O00 mal „Der blaue Engel** in Paris Der deutsche Tonfilm kann in Paris auf ein noch nie dage¬ wesenes Erfolgs - Jubiläum zu¬ rückblicken. Der Ufa-Film „Der Blaue Engel“, lief am 4. Oktober das tausendste Mal in ununter¬ brochener Laufzeit über die Leinwand des Pariser Kinos „Studio des Ursulines". Der Film kam in seiner vielmonat¬ lichen Laufzeit täglich nachein¬ ander in deutscher, englischer und internationaler Fassung zur Vorführung. „Der Raub der Mona Lisa“ vor Gericht Vor dem Landgericht I — Ur- abgelehnt heberrechtskammer unter Vor- zu schütz sitz des Landgerichtsdirektors vorliegend Weigert — fand gestern ein nuskript für die gesamte Filmindustrie nicht vert besonders interessanter Plagiat- Der Antri prozeß statt. Der Filmautor hauptet, < Hans Stauffen hat gegen den dem < abgelehnt zu haben, Filmtitel zu schützen. Tatsache ist im vorliegenden Falle, daß das Ma¬ nuskript des Antragstellers nicht veröffentlicht worden ist. Der Antragsgegner, Reich, be¬ hauptet, er habe sofort, nach¬ Filmautrr Walter Reich und ge¬ gen die Super-Film G. m. b. H. den Antrag auf Erlaß einer Einstweiligen Verfügung gestellt, wonach es den Antragsgegnern verboten sein soll, bei Verwir¬ kung einer fiskalischen Strafe ein Manuskript vollendet habe, ihm mitgeteilt, daß er gleichfalls ein entsprechendes Manuskript vollendet habe. Im übrigen hat das Manuskript Reichs ur¬ sprünglich nicht „Der Raub der Mona Lisa", sondern „Das Lä- > 10 000 RM den „Raub der cheln der Mona Lisa“ geheißen. Mona Lisa“, der seit einigen Wochen läuft, weiter zu ver¬ breiten. Der Antragsteller Stauf- fen behauptete, er habe im Erst später, als der Film so gut wie fertig war, wurde er auf den Namen „Der Raub der Mona Lisa“ umbenannt. Der Kläger Jahre 1927 oder 1928 ein Film- behauptet, daß sein Filmmanu- manuskript „Der Raub der Mona skript Titelschutz genießt, was Lisa" geschrieben, was er in einigen Fachblättern bekannt¬ gab. Er behauptet also, daß er das Prioritätsrecht an diesem Titel besitze. Vor dem Landgericht wurde durch den gebrochen. der Beklagte bestreitet. Das Gericht kam bisher noch zu keiner Entscheidung. Nachdem die Anwälte ihre gegenteiligen Auffassungen vorgetragen hat¬ ten, wurde die Verhandlung ab- Rechtsanwalt Sandheim, die Wir Antragsgegner durch Rechtsan- sätzlich walt Dienstag vertreten. Es gelegen handelt sich um die Frage, ob zurück, ein Titel überhaupt geschützt Wie sein könne. Soweit man hört, erfahre scheint das Kammergericht in aussich einer jüngeren Entscheidung es verkün Wir kommen auf die grund¬ sätzliche Bedeutung dieser An¬ gelegenheit noch eingehend Wie wir bei Redaktionsschluß fahren, wird das Urteil vor- lssichtlich erst in acht Tagen erkündet werden. Filmvorführung un Vorträge im Verba id Deutscher Lichtspiel Vorführer Die Ortsgruppe Berlin ie* Verbandes Deutscher Lichts; el- vorführer E. V. hält heute, Mitt¬ woch, dem 7. Oktober, vor-iü tags 11 Uhr eine Fachversarim- lung im Ortsgruppenheim Je* G. D. A., Alte Jakobstraßr Sl. mit folgender Tagesordnung ab: Vorführung des Films: „Fi-rn- strom" der Reichselektrow. k<~ Begleitender Vortrag: Herr log v. d. Heydt „Viel Praxis und wenig Theo- rie in der Vorführkabine"; „Ws* müssen wir als Tonfilmvorführer von der Elektroakustik wissen' Referent: Dipl. - Ing. Fritr Fraenkel. Anschließend Filmvorführung „Ein Gang durch das DralowiJ- Nene Tonfilmtheater in Magdeburg. In Magdeburg werden « sen Tagen die zum Thea' sitz von Arthur Mest geh den „Panorama-Lichtspiele Tonfilm umgestellt. Aue den Magdeburger „Casino I spielen" (Richard Krischke der stumme Film nunmehr gültig verabschiedet.