Der Kinematograph (October 1931)

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mW FILM-FACH BLATT J VERLAG SCHERL* ——■ 25. Jahrgang Berlin, den 8. Oktober 1931 Nummer 233 Theater der Wochenschau Oie Pariser haben etwas v< r den Berlinern und vor D utschland überhaupt vor- at s. Sie besitzen einige T eater, in denen lediglich ei e erweiterte Wochenschau, er änzt durch einen Kultur- fil i oder eine kleine Humo¬ reske, von morgens früh bis ne h Mitternacht läuft. is muß doch diesen Aktu¬ ell ätenthcatern ein beson- de er Reiz anhaften, denn an unteren Boulevard und an Anfang der Ruc du M ltniartre liegen drei oder vi' r derartige Unternehmen «lii rt beieinander und sind vo morgens bis in die späte ht hinein verhältnismäUig tu 1 besucht. Vir in Berlin, so wird man »*£en, haben ja mit einem s<*l hen Theater in der Kant- slr de einen Versuch ge- I wo. ht. der aus diesem oder len m Grunde danebengelang. Wer das Problem dieser Wi chenschau-Theater, das ara i freundlichst nicht unter- *cl ätzen soll, etwas gründ¬ licher untersucht, wird zu¬ nächst dahinterkommen, daß es auf dem von der Fox be¬ ton genen Weg überhaupt iciit gegangen wäre. Diese Wochenschau-Thea- ’ev dürfen nämlich zunächst einmal nicht auf die Erzeug- “•ssc einer einzelnen Firma engeschnitten sein. Man braucht von allem lr Sendwie erreichbaren Ma- lerial des ln- und Auslandes “*s Allerbeste. Und man ®nß vor allem bereits bei der ^ninahme der Aktualitäten suf die etwaigen Bedürfnisse jnlcher Wochenschau-Thea- t * r Rücksicht nehmen. Man sah zum Beispiel in Paris vor drei oder vier Wo¬ chen in allen Wochenschau- Theatern gleichzeitig Auf¬ nahmen von der Völkerbund- Sitzung und hörte dabei eine oratorisch glänzende Rede Briands beinahe in ihrer To¬ talität, mindestens aber zehn Minuten lang. Man sah die aktuellen Er¬ eignisse, von denen Paris sprach, und nur ganz wenig interessante Intermezzi aus anderen Ländern. unter denen Deutschland merk¬ würdigerweise so gut wie ganz fehlte. Daß man den deutschen Repräsentanten in der Völ¬ kerbund-Aufnahme wenig¬ stens mit drei Sätzen zu Worte kommen ließ, sah für den Kenner der Verhältnisse allzu stark nach gemachter Objektivität aus. und es er¬ gab sich bei ruhiger Über¬ legung. daß gerade diesen Wochenschau-Theatern eine so starke politische Bedeu¬ tung innewohnt, daß unter allen Jmständen überlegt werden muß. ob wir in Deutschland nicht etwas Ähnliches schaffen können. Es gibt derartige Theater, wenn wir richtig unterrichtet sind, heute bereits auch in London und New York. Man wird nun festzustellen haben. inwieweit drüben Aufnahmen von deutschen Ereignissen überhaupt ver¬ treten sind, und vor allen Dingen festzustellen, inwie¬ weit men auf die guten Ge¬ schäftsbeziehungen. die man mit Deutschland unterhält, auch auf diesem Gebiet Rücksicht nimmt. Wir in Deutschland wer¬ den die Frage des Theaters der Wochenschauen stärker diskutieren müssen als das bisher geschah. Man versicher*. uns von sachverständiger Seite in Paris, daß man mit den Ein¬ trittspreisen, die drüben drei Frank betragen, durchaus auskämc. Vorbedingung dafür ist na¬ türlich, daß diese Theater vollständig steuerfrei sind und daß man nicht lange un¬ tersucht, ob die Groteske oder das andere Beipro¬ gramm von zwei- oder drei¬ hundert Meter nach irgend¬ einem Gesichtspunkt zu ver¬ steuern ist. Wir können also an die Gründung der Wcchenschau- Theater überhaupt erst her- angehen. wenn die steuer¬ liche Seite geklärt ist, wenn Kinogestühl, neu und gebraucht? — „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!