Der Kinematograph (October 1931)

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Ai»*r:±?**** mW FILM-FACH BUHT W m f VERLAG SCHERL * BERLI — 58 5. Jahrgang Berlin, den 9. Oktober 1931 Nummer 234 Filmische Notverordnung Oie Tatsache, daß sich die F ichsregierung entschlossen h t, das Lichtspielgesetz d rch Notverordnung zu än- d rn, veranlaßt uns, erneut die F ige aufzuwerfen, ob nicht d • Lösung der Lustbarkeits- s uerfrage auf dem gleichen \X jg wenigstens versucht und p ipagiert werden soll. Han muß an dieses Problem o! le juristische Hemmnisse H' .ingehen, besonders nach¬ dem schon auf allen mög- li<- ien anderen Gebieten die Fi ige aufgetaucht ist, ob tat¬ sä hlich alle Notverordnun- g r - i. wie sie bisher erlassen « rden sind, mit den sonst St ichen gesetzlichen Voraus- ie- ungen übereinstimmen. ■ ir erinnern nur daran, daß es zum Beispiel diesem oder jei m Sachkenner zweifelhaft er -heint, ob die Änderungen de-, Lichtspielgesetzes in der augenblicklich vorliegenden Frrm durch eine einfache N< (Verordnung zulässig war. (Vir wollen hier dieseFrage im Augenblick nicht näher uu versuchen, sondern sie nur a Beispiel dafür benutzen, duß in einer Zeit der größten Not sozusagen von Amts wegen der Weg der Ausnahme in der großzügigsten Weise be- *chritten und ausgenutzt wird. Fine Änderung der Lustbar¬ keit ssteuerordnung auf dem * t ' c g der Notverordnung wäre unseres Erachtens besonders deswegen im Augenblick ge- r »de aktuell, weil von ihr aus v 'iel leicht jene Senkung der Eintrittspreise nach unten in ^»ßriff genommen werden »önnte, die jetzt von so vie- en Seiten aus durchaus ver¬ ständlichen Gründen propa¬ giert wird. Wenn sich der „Kinemato- graph" gegen Preissenkungen und allzu niedrige Mindest¬ preise immer wieder wendet, so geschieht das deswegen. weil er befürchtet, daß diese niedrigen Preise den Bestand des deutschen Kinos gefähr¬ den und indirekt, soweit das prozentuale Spiel in Frage kommt, auch den Bestand der deutschen Filmfabrikation. Beides aber — Kinotheater und zugkräftiger deutscher Film — ist im Augenblick un¬ entbehrlich und wird im sel¬ ben Maß, uie sich die Wirt- schaftsict zuspitzt, noch un¬ entbehrlicher. Das alte Wort vom Brot und ven den Spielen erhält heute eine genau so aktuelle Bedeutung wie im Altertum. Und „Spiele", darüber wird es wahrscheinlich auch bei den größten Filmgegnern kei¬ nen Zweifel geben, sind in diesem Sinne in allererster Linie unsere Bildstreifen, die heute unbestritten erstklassige Leistung, amüsante, unterhal¬ tende Stoffe für verhältnis¬ mäßig wenig Geld darbieten. Das Kino — und das muß immer wieder unterstrichen werden — ist heute, vom kul¬ tureller und vom sozialen Standpunkt aus gesehen, wich¬ tiger ais das Theater. Wir bedauern selbstver¬ ständlich vom kulturellen Standpunkt außerordentlich, daß die Zahl der Wortbühnen immer mehr zusammen¬ schmilzt. Daß in der Provinz unzählige Schauspieler be¬ schäftigungslos sind. Aber wir müssen vom großen Gesichts¬ punkt aus gerade unter dem Eindruck dieser Erscheinun¬ gen nachdrücklichst darauf hinweisen, daß damit die Er¬ haltung der Lebensfähigkeit der Kinos eine Bedeutung ge¬ winnt, die weit über den Rah¬ men der Privatwirtschaft hin¬ ausgeht. Schließlich ist auch, von einer anderen Warte aus ge¬ sehen, das Kino gerade heute Kinotechnisches Gerät? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“! „Berlin-Alexanderplatz" startet Im Capitol zeigte man gestern zum erstenmal im Rahmen einer Festvorslellung zugunsten der Winter¬ hilfe den großen Allianz-Tonfilm ,,Berlin-Alexander¬ platz". Es handelt sich um ein überaus anspruchsvolles, groß angelegtes Werk, das in die Spitzengruppe des deutschen Films gehört. Wir kommen auf die ausgezeichnete Veranstaltung, die in besonders festlichem Rahmen vor sich ging, mor¬ gen ausführlich zurück.