Der Kinematograph (October 1931)

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die den französischen Produzenten als Richtlinie in ihrer Exportpolitik dienen könnten. Der Plan der Begründung eines Amtes hat für das Aus¬ land deshalb besonderes Interesse, weil er eine Manifesta- t on des französischen Wunsches ist, auf dem europäischen 1 ilmmarkt seine Bedeutung zu vergröBern. Solange aber die ständige Drohung finanziellen Zusam¬ menbruchs über der Mehrzahl der großen Produktionsfir¬ nen hängt, ist nach Ansicht wirklicher Fachleute von ver¬ waltungstechnischen Maßnahmen allein keine entscheidende 'Änderung zu erwarten. erfolg festgestellt hat, auch auf Dinge einzugehen, die weniger für den einzelnen Fall, als für die Zukunft wichtig sind. Es handelt sich da zu¬ nächst um den Regisseur Phil Jutzi, der ein teinnervi¬ ger Könner ist. Den man nur warnen muß. allzu sehr auf den Pfaden des abstrakten Films zu wandeln, weil das dazu führt, daß hier und da die Symbolik die Handlung über¬ wuchert. Es ist zum Beispiel — ohne auf den speziellen vor¬ liegenden Fall zu exemplifi¬ zieren — heute keine Über¬ raschung mehr, interessant geschnittene und geschickt photographierte dokumenta¬ rische Aufnahmen in eine Spielhandlung einzufügen. Solche Bilder wirken nur noch auf einen kleinen Kreis von Intellektuellen. Aber sie verfehlen die Wirkung auf die große Masse. Lähmen vielleicht die dramatische Spannung besonders dann, wenn, wie im Falle Biber¬ kopf. das dramatische Gefüge nicht absolut lückenlos ist. * Unter diesem System des eingeschnittenen Milieus lei¬ det auch fraglos Heinrich George, ein Mann, den wir heute als einen der stärk¬ sten Charakterdarsteller des europäischen Films schätzen. Er spielt in diesem Film, um es vorsichtig zu sagen, zu ungehemmt. Es scheint manchmal an der Autorität des Regisseurs gefehlt zu haben, der gerade diesem genialer. Schauspieler gegen¬ über mehr bremsen müßte, als das in „Alexanderplatz" geschah. Es gibt Momente, in denen George hinreißend, unnach¬ ahmlich ist. Aber es gibt Augenblicke, wo man ganz genau fühlt, daß ein bi߬ chen weniger an Tempera¬ ment — größere Zurückhal¬ tung in der Gebärde — ent¬ schieden tiefere Wirkungen ausgelöst hätte. * Man merkt das besonders, und der anspruchsvolle Kino¬ besucher fühlt es, wenn man daneben die anderen Dar¬ steller betrachtet. Da ist zum Beispiel Maria Bard als Nuttchen von j. w. d. Die erste Filmrolle dieser vielgenannten Schau¬ spielerin, die außerordent¬ lich verheißungsvoll wirkt, und die man der besonderen Beachtung unserer Filmpro¬ duzenten empfehlen soll. Erscheint ferner, seit lan¬ gem wieder einmal, Mar- gar-'e Schiegel, der man nach dieser Leistung, wenn man das rein Schauspiele¬ rische seziert, mehr Be¬ schäftigung als bisher wün¬ schen möchte. Beachtlich auch Bernhard Minetti als Chef der Ein¬ brecherbande vom Alexan¬ derplatz, der genau wie seine Kollegen Bienert und Florath rollen- und wir¬ kungslest seinen Mann steht. Überhaupt die Darstellung durchweg ausgezeichnet. Eine lange Lis'.e von Namen. aus denen man Käthe Ha ck. Julius Falkenstein, J; ^ob Tiedtke. Anna Müi cr- Lincke, Karl Harbacher er¬ wähnt. ohne sie damit in 1er Wirkung vor die vielen >n- deren zu stellen, die an höchstens aufzählen, c er nicht hervorheben k; in, weil sie im Ensembles lei einer genau so viel w rt sind wie der andere. Famos und beachtlich e Photographie, die Niko: s Farkas' feinnervige H.. d zeigt, den Erich Giese uni - stützt. Stilecht und fein nuanc rt die Bauten, die von Ju is von Borsody stammen. * Die musikalische Leib ig hat Arthur Gultmann. ie Kompositionen stammen >n Allan Gray. Sie sind n tt. originell, aber kommen i »- wegen nicht so stark ur Geltung, weil cs viellei ht ganz ohne Musik gegan n wäre. Das Chanson, das i -n George singen läßt. at Tempo und einen passal Text. Aber cs gehört n hl unbedingt zur Handlung nd hemmt deshalb, anstatt * e» dramatischen Ablaut zu ’r- Die Einlage „Liebe koi nt und Liebe geht", eine vrt Leierkastensong, wird J n Margarete Schlegel mein ös und fein pointiert vo ge¬ tragen. * Schwer, im Rahmen e fies Artikels über den Film ies das zu sagen, was ge ide über oieses beachtliche in¬ teressante Opus zu bei er- ken wäre. Es ist, was noch eir aal unterstrichen werden im Berliner Capitol ein ar- ker Premierenerfolg. E* n starkes, großes Werk dem man Preßburger gialo- lieren darf. Aber es ist auch, das muß gesagt werden, nicht e‘° Werk, das nun so odt r s® nachgeahmt werden darf. Es handelt sich um etwa* Einmaliges. Wenn man f c ' nau hinsieht, um ein p*' periment. Um einen Ver¬ such, der im speziellen F® ausgezeichnet glückte. ** c ' doch, ohne daß er {,azU .*£ mutigen darf, dramaturgis® und filmisch auf diesem weiter zu gehen. Porten - Premiere Montag Titania-Palast Der Henny Porten-Film „24 Stuncen aus dem Leben einer Frau' mit Kenny Porten in der Titelrolle, der bereits im Reiche mit sehr großem Erfolge läuft, gelangt in Berlin am Montag im Titan.a-Palast zur Uraufführung. Manuskript: Harry Kahn und Friedrich Raff nach der gleich¬ namigen Novelle von Stephan Zweig. Regie: Robert Land, Produktionsleitung: Dt. Wilhelm von Kaufmann. Im Film wirk- ,, Tr ad er Horn" im Am Freitag, dem 16. Oktober, findet im Ufa - Palast am Zoo die Premiere des Metro-Gold- w yn-Mayer-Films in deutscher Sprache: „Trader Horn" statt. Der Film, der aus Dispositions¬ gründen am 23. Oktober in den Ufa-Pavillon übersiedeln muß, wurde unter der Regie W. S. Van Dykes in zweieinhalbjähri- Tönender Tierfang-Film „Entfesseltes Afrika" Wynand D. Hubbard, Mitglied der „Amerikanischen Geogra¬ phischen Gesellschaft" und sein Kameramann W. E. Frank sind vor kurzem von einer vietzehn- monatigen Expedition, die sie im Aufträge von Warner Broth. in das Innere Rhodesiens und Portugiesisch-Ostafrikas unter¬ nommen hatten, mit einer großen Anzahl lebend gefangener Tiere, die für zoologische Gärten in Amerika bestimmt sind, sowie reicher Kameraausbeute zurück- gekehrt. Das tonfilmische Material die¬ ser „Safari" wurde von Warner PARIS-Muse Hotel Jetzt Komfort-Zimmer eb 30 In., mit Bad ab SO fr*. I Sonderpreise Iflr Hageren Aufenthalt i TeU«ramm-Adraase: MUSOTEl 33 PARIS ten mit: Henny Porten, Walter Rilla, Margo Lion. Hermine Sterler, Maria Koppenhöfer. Friedrich Kayßler, Walter Stein¬ beck. Atelieraufnahmen: O. Kanturek, Außenaufnahmen: F. Behn-Grund, Gesamtausstat¬ tung: Franz Schroedter. Auf¬ nahmeleitung: Hellmut Schrei¬ ber, Tonaufnahmen: Erich Lange. Produktion: Henny Porlen-Film- Produktion, Verleih: Vereinigte Star-Film. Ufa-Palast am Zoo ger Tätigkeit im afrikanischen Busch zum erstenmal unter Mit¬ führung der Tonfilmapparaturen gedreht. „Trader Horn", den die größte Filmexpedition, die je¬ mals ausgerüstet wurde, nach abenteuerlichen Fahrten mitge¬ bracht hat, ist in allen Ländern, die ihn bisher zeigten, ein Re¬ korderfolg gewesen. Broth. unter dem Titel „Ent¬ fesseltes Afrika" zu einem abendfüllenden Film zusammen¬ gefaßt. Neben kulturgeschicht¬ lich Interessantem vom Leben der Stämme im Inneren des Schwarzen Erdteils werden in ungestellten, völlig naturwahren Bildein afrikanisches Großwild auf freier Wildbahn sowie der Fang lebenden Wildes, von der Gazelle und Antilope bis zu dem Löwen, in Bild und Ton gezeigt. „Entfesseltes Afrika" erscheint für Deutschland dem¬ nächst im Verleih der National- Film-Verleih & Vertriebs A.-G.