Der Kinematograph (October 1931)

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Und es dürfte vielleicht auch gerade in diesem Zu¬ sammenhang daran erinnert werden, daß die deutschen Bühnen überhaupt einen Teil der Schauspieler nur des¬ wegen zu so billigen Preisen bekommen können, weil die Hauptverdienstquelle gerade für die ganz Prominenten die Filmaufnahme ist. Wir dürfen vielleicht dar¬ auf hinweisen, daß wir seit fünfzehn Jahren in aufstei¬ gender Linie filmische Mei¬ sterwerke, erst stumm, fetzt tönend, herausbringen, die in ihrer künstlerischen Bedeu¬ tung unbestritten neben den besten Inszenierungen der deutschen Spitzentheater ste¬ hen und die in noch größerei Zahl zwischen den weniger wertvollen Filmen stehen als das künstlerische Büh¬ nenstück zwischen Reißern und Versagern. In jenem Heft des West¬ fälischen Landes-Theaters im B. V. B. wird darauf hin¬ gewiesen, daß die Theater¬ städte manchmal Beihilfen¬ beiträge aufbringen, die durchschnittlich 5,— Mark auf den Kopf der Bevölke¬ rung ausmachen. Die Zahl vervielfacht sich automatisch zu einer bedeu¬ tend höheren Summe, wenn man überlegt, daß derartige Zuscnüsse ja nicht den Säug¬ lingen, den Kranken und Greisen zugute kommen, die in dar Bevölkerungszahl ein¬ geschossen sind. Ja, sogar diejenigen, die außer den Schülern, den Lebt lingen, den Arbeitern, den Arbeitslosen schließlich von der Bevölkerungszahl bleiben, besuchen das Thea¬ ter nicht, weil ihnen ent¬ weder das Repertoire nicht Nach einer Reihe bemerkens¬ werte- Erfolge in den wichtig¬ sten Großstädten des Reiches beginnt das Deutsche Licht- spiel-Syndikat in dieser Woche mit den Berliner Uraufführun¬ gen seiner fertiggestellten Filme Heute, Dienstag, findet im Atrum die Premiere von „Wee¬ kend im Paradies" statt. Air Donnerstag wird dann das DLS. seinen Ellen Richter- Film, die lustige Abenteurer- geschichte „Die Abenteurerin von Tunis" im Ufa-Theater Kurfürstendamm zur Urauffüh¬ rung bringen. Diesem Film geht auf Grund seiner Kassenerfolge in West- und Süddeutschland, paßt oder weil ihnen das Niveau der Darstellung an kleineren Plätzen nicht ge¬ nügt Der Zuschuß, der auf den einzelnen Theaterbesucher entfällt, ist noch viel größer und noch viel stärker. Uns vom Kino hat man bis heute noch keinen Pfennig Zuschuß gezahlt, sondern hat uns im Gegenteil mi uner¬ träglichen Steuern belastet, die in Soest zum Beispiel zwanzig Prozent betragen. Wir leiden in Deutschland — das muß einmal offen aus- wo er bereits seit einiger Zeit läuft, der Puf eines starken Ge- schäitsfilms voraus. „Weekend im Paradies", die Verfilmung des vielgespielten, erfol gg ekrönten Lustspiels von Arnold und Bach, dürfte schon durch sein Sujet und die Popu¬ larität des Bühnenstücks — es ist bisher an nahezu 80 deut¬ schen Bühnen aufgeführt — des starken Publikumsinteresses Anschließend an „Weekend im Paradies" wird im Atrium die Berliner Uraufführung des Zelnik-Mara-Films „Jeder fragt nach Erika“ Ende Oktober stattfinden. gesprochen werden — an einer Überschätzung es Theaters vom Bildungssta d- punkt aus. Und wir sind e n aus dieser Überschätz lg heraus in so schweren i- ten, wie wir sie heute dui Il¬ leben, noch viel zu leicht n- nig in der Bewilligung >n Theatersubventionen. Heute ist, vom Standpui ;t des Volksganzen aus gesell das Kino viel wichtiger s das Theater, und unser Thv - terbesitzer in Soest in We - falen täte gut daran, einn i durch seinen Rechtsbeista d feststellen zu lassen, ob r verpflichtet ist, Jen Verk. if eines Programmes in sein- n Hause zu dulden, das - e dort stattfindenden Filmv - führungen und das nun c mal damit verbundene Kii - geschah beeinträchtigt. Er hat sich seinerzeit v< - pflichtet, wer.n wir richtig formiert sind, eine Bühne u bauen und sie dem Bühn- volksbund zur Verfügung u stellen. Es liegt aber kein Gru d vor, daß er seine Darbieti n- gen und das Kinogesch ft von diesem Bühnentolksbv id im eigenen Hause abfä ig kritisieren lassen muß. D. L. S.-Start mit zwei Premieren