Der Kinematograph (October 1931)

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DAS FITESTE TPAI V IIIN-FACHBU1T " i VERLAG SCHERL* BERLIN SMT68 J Berlin, den 16 Oktober 1931 Nummer 240 Tantiemen- Intermezzo Das Gema-Problem ist in c esen Tagen durch zwei in- t< ressante Vorgänge wieder 1 den Mittelpunkt der filmi- ' f ien Erörterungen gerückt. Da hat einmal die Weigert h immer entschieden, dali die F nschätzung des Herrn Hugo H rsch nicht unbedingt rich- ti gewesen ist und daß- in l« !*ischer Konsequenz die Be¬ züge des bekannten Kompo¬ nisten aufgewertet und erhöht » rden müßten. Es kommt dabei auch für ui-iere Einstellung gar nicht ö; rauf an, ob hier tausend oder zehntausend Mark zu- v icl gezahlt worden sind, son¬ dern es liegt auch uns nur an der Feststellung. daß <etzt in einem Einzelfall das U idgericht eingesehen hat. daß nicht unbedingt alles richtig und zweckmäßig ist. w as im Reich des Herrn Ritter beschlossen und ver¬ kündet wird. Die zweite wichtige Tat¬ sache ist eine Einigung zwi¬ schen Gema und Ufa. die dahin führt, daß zunächst von dem größten deutschen r i S munternehmen gewisse Zahlungen an die Gema ge¬ leistet werden, aber nur. um die augenblickliche Situation nicht mehr zu komplizieren “nd um Gelegenheit zu nahen, Jen prinzipiellen Pro- in aller Ruhe durchfüh- ret > zu können. — s handelt sich, wie aus¬ drücklich hier hervorgehoben v^rden soll, nicht um eine nerkennung der Tantieme- Pflicht des Tonfilms und nic ht um die Anerkennung einer Abgabe in irgendeiner Höhe. Es ist lediglich eine zweck¬ mäßige Regelung erfolgt, die zunächst einmal einen gewis¬ sen Waffenstillstand für die Zeit schafft, bis die höchste^ Instanz das letzte Wort ge¬ sprochen hat. Vor allem möge man sich darüber klar sein, daß die augenblickliche Verständi¬ gung in keiner Weise eine Anerkennung der Abga’oe- pflicht an die Gema bedeutet. Man zahlt lediglich, um den Endentscheid ruhig abwar- ten zu können. Wie der ausfällt, kann hier nicht vorausgesagt werden. Wir sind nur der Meinung, daß es wenig Zweck hat, sich heute plötzlich auf neue Theorien und Hypothesen festzulegen. sondern daß jetzt vor allem praktisch etwas getan werden muß, um auch Prozesse und Klagen zwischen der Gema und der übrigen Industrie zu ver- Wir halten es selbstver¬ ständlich für ausgeschlossen, daß dte Gema etwa jetzt sagen könnte, weil die Ufa sich verständigt hat. müssen auch alle übrigen deutschen Theater vorläufig irgendwie zahlen. Die Verständigung der Ufa verpflichtet andere Theater an sich zu nichts, aber sie ist aus woh erwogenen Gründen heraus erfolgt. Die Ufa wird zweifellos den beteiligten Verbänden gern Auskunft geben, wie man sich den weiteren Gang der Dinge denkt und was man auch den Verbänden empfehlen könnte. Bei den Filmautoren und überhaupt bei all denen, die Filmtexte schreiben, dürfte die Gema-Entscheidung be¬ sonders interessieren. Es gab einmal eine Zeit, wo die Gema so tat, als ob sie auch die Interessen der eigentlichen Filmautoren wahren wollte. Von diesem Schutz merkt man bei der augenblicklichen Gema-Politik nichts, und es zeigt sich wieder, daß es viel besser gewesen wäre, wenn die Filmautoren sich ent¬ schlossen mit der Filmindu¬ strie an einen Tisch gesetzt hätten und ihre eigenen An¬ gelegenheiten zu fördern be¬ müht gewesen wären, als daß sie ihre Kraft und ihre Zeit mit Dacho-Experimenten und anderen unnützen Dingen vertan haben. A| te Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph"