Der Kinematograph (October 1931)

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Fünf Jahre Hamburger Kulturtilmarbeit Am 5. Oktober konnte die Hamburger ..Urania" aut ihr fünfjähriges Bestehen zurück¬ blicken. Das bedeutet fünf Jahre intensive Arbeit der Deutschen Kulturfilm-Gesellschaft E. V. Diese Gesellschaft besteht weit länger ais fünf Jahre, trat aber erst seit dem Oktober 192* als Vereinigung mit eigenem, täglich spielendem Theater in Erscheinung. Die Urania besitzt heute über 17 000 Mitglieder, eine Tatsache, die bei dem ungeheuren wirt¬ schaftlichen Zerfall des letzten Haib-Dezenniums mehr als er¬ staunlich ist. Das fünfjährige Bestehen der Kulturfilmbühne wurde in An¬ betracht der schweren Zeiten ohne irgendwelchen Aufwand begangen. Lediglich eine kurze, eindrucksvolle Rede Dr. Licht- warcks wies auf die Bedeutung dieses Tages hin. Dem vollbe¬ setzten Haus wurde sodann der Walter Stötzner-Film „Drachen¬ gold und Opium" vorgeführt so¬ wie ein Kultur-Tonfilm, eie beide Beifall fanden. Breslauer Gastspiel von Lien Deyers. Anläßlich der Aufführung de: Films „Sein Scheidungsgrund im „Deli-Theater" ist Lien Dey¬ ers am Dienstag zu einem drei¬ tägigen Gastspiel nach Breslau gekommen. Bei ihrem Eintreffer auf dem Breslauer Hauptbahn- hof wurde sie von vielen hun¬ dert Personen, die sich zum Empfang eingefunden hatten, freudig begrüßt Der englische Gesandte sieht „Waterloo-Bridge". Sir Horace Rumbold, der eng¬ lische Gesandte, hat sich im V orführungsraum der Universal den neuen großen Universal- Tor.film „Waterloo - Bridge". Regie James Whale. angesehen und sich über diesen Film, der während des Krieges in Eng¬ land spielt, begeistert ausge¬ sprochen. Der erste Thalia-Film im Atelier. Die Aufnahmen für den Tha¬ lia-Film „Grand Hotel“ nach dem Theaterstück von Paul Frank haben in den Jofa-Ate¬ liers begonnen. Regie: Max Neufeld. Produktionsleitung: Georg C Horsetzky. Hauptrol¬ len: Martha Eggert. Margot Walter. Ulrich Bettac. Max Schipper, Kurt Gerron. Karl Etlinger, Willy Prager. Egon Borsig und Ernst Reicher. Musik: Otto Stransky. Pho¬ tographie: Otto Kanturek. Bau¬ ten: Ernö Metzner. Verleih: Bayerische. Film im Dienst }.\s gesamte deutsche Filmge¬ werbe hat sich in großzügiger We se in den Dienst der Winter- hi fe gestellt. In Berlin ist es zu festen Ver¬ einbarungen zwischen der Ber¬ liner Winterhilfe, dem Magistrat de - Stadt Berlin und den Wohl¬ fahrtsämtern einerseits und dem Veiband der Lichtspieltheater Beilin-Brandenburg e. V. sowie deri Schutz verband Deutscher Filmtheater e. V. andererseits gekommen. Hiernach stehen allmonatlich mindestens 60 000 Freikarten allein für Groß-Berlin zur Ver- tei ung zur Verfügung. Die Behörden haben selbstver¬ ständlich Maßnahmen getroffen, da 1 nur wirklich Bedürftige in den Genuß dieser Freikarten kommen und jeder Mißbrauch ausgeschlossen ist. Die Spitzenorganisation hat Richtlinien für ähnliche Ma߬ nahmen im ganzen Reich her¬ ausgegeben, in denen folgendes festgelegt ist: 1. Der. Wohlfahrtsämtern der Gemeinden sollen kostenlos für die Unterstützungsempfänger Karten zu- Verfügung gestellt werden, und zwar bei jedem Theater die Hälfte der polizei¬ lich genehmigten Sitzplätze. Diese Karten werden an die Hilfsbedürftigen über den gan¬ zen Monat verteilt ausgegeben. 2. Diese Karten gelten nur zum der Winterhilfe Eintritt zur ersten Vorstellung von Montag bis Donnerstag. Jede Karte wird von der be¬ hördlichen Stelle mit dem Stem¬ pel versehen: „Winterhilfe. Nur güliig zur ersten Vorstellung von Montag bis Donnerstag Unter- Stützungsausweis ist aul Verlan¬ gen vorzuzeigen." Für diese Karten ist in Ber¬ lin Steuerfreiheit zugesagt wor¬ den. Sie werden nicht angerech- net auf die sonst zur Verteilung gelangenden steuerfreien Frei¬ karten. Die der Winterhilfe ge¬ gebenen Karten müssen in jeder Abrechnung gesondert aufgeführt werden. Ein Rechtsanspruch auf diese Karten besteht nicht. 3. Es wird empfohlen, Wün¬ schen der Winterhilfe oder der W'ohifahrtsämter auf unent¬ geltliche Anbringung von Plaka¬ ten in und am Theater, auch Jas Zeigen von kostenlos zur Ver¬ fügung gestellten Diapositiven und eventuellen Anhängen an die Wochenschauen zu ent¬ sprechen. 4. Zur Vermeidung von Stö¬ rungen im Theaterbetriebe sollen Sammlungen im Theater oder in Vorräumen nicht zugelassen werden, jedoch können Sammel¬ büchsen aufgestellt werden. 5. Gratis- und Sondervorstel¬ lungen für Erwerbslose sollen mit Rücksicht auf die Erfahrun¬ gen des vorigen Winters nicht stattfinden AUS DER PRODUKTION Die Aufnahmen zu dem Ufa- Tonfilm „Emil und die Detek¬ tive" (Produktion Günther Sta- penhorst), unter der Regie von Gerhard Lamprecht, schreiten fort. Das Manuskript schrieb, frei nach dem Roman von Erich Kästner. Billie Wilder Hauptrollen: Käthe Haak, Fritz Rasp. Olga Engl. Von den Kindern wird Emil von Rolf Wenk.haus gespielt, einem zwölljährigen Jungen, den man unter 4000 Berliner Jungen für diese Rolle ausgewählt hat. Die weiteren Kinderrollen sind mit Hans Joachim Schau¬ fuß, Herbert Schmitz, Hans Löhr, Herbert Huhne und Wal¬ demar Kupzyk besetzt. Der kleine Schaufuß spielt die Rolle des Gustav, Schmitz den Professor und Hans Löhr den Dienstag. Der fliegende Hirsch ist Hans Richter, der Gerold Herbert Huhne, und der kleine Waldemar Kupzyk spielt den Mittenzwei. Walter Supper und P. Franz Landry haben das Manuskript „Kammermusik" nach Illgen- steins Lustspiel geschrieben, das Carl Froelich noch in dieser Sai¬ son als Tonfilm-Operette drehen Für das zur Zeit in Arbeit be¬ findliche Militär - Lustspiel der Ben Fett Film-Produktion „Kar¬ toffelsupp, Kartoffelsupp (Schon ist die Manüverzeit)" ist die Kapelle Gerhard Hoffmann ver¬ pflichtet. Die „Film für Alle“ G. m. b. H. wird als ersten Film ihrer Pioduktion einen sogenannten „gehorchenden" Film hersteilen, hei dem ein Conferencier in einem Dialog zwischen einem lebenden Menschen und gefilm¬ ten Darstellern die Handlung des Films nach den Wünschen des Publikums leiten kann. Das Manuskript, das von Richard Hut¬ ter geschrieben wurde, der auch die Produktionsleitung innehat. betitelt sich „Mal was anderes!" Als Komponist und musikali¬ scher Leiter wurde Willy En¬ gel-Berger verpflichtet. Es wurden engagiert: für den Tonfilm „E. m. b. H.“ (Ehe mit beschränkter Haftung), der im Verleih der Universal er¬ scheint: Charlotte Susa, Hans Moser, Anton Pointner, Georg Alexander, Paul Morgan, Julius Falkenstein, Rosa Valetti und Trude Brionne. Filmarchitekt und Theater Julius von Borsody. der Fil architekt von „Berlin-Alexand. - platz" und des Pallenbcrgfil u „Der brave Sünder", wird . . Bühnenbilder zur Aufführung von Anzengrubers Volkssti: !> .Das vierte Gebot" in der Voll bühne ausführen. Neueröfinung in Netzschka i Die früher von Fritz Rös-. in Netzschkau I. V. in der Schloßstraße 2 betrieben r. „Welllheater-Lichtspiele" w i ren jetzt lange Zeh geschloss« In den gleichen Räumen ist ni: mehr unter dem Namen „Ca: toi" ein neues Theater eröffr Erfolgreicher „Frankreich-Filn Stuttgart begann seine M. genfeiern im Ufa-Palast r. i einem Frankreich-Film des stituts für Kulturforschung, dem Herr Dr. Cürlis einleiti sprach. Am 18. Oktober firn im Ufa-Palast am Zoo die B - liner Erstaufführung statt. < gleichen Tage läuft der Filn Dresden und Köln an. I a ?lai.e‘arium in Düsseldorf i n die Hamburger Urania hu für Ende des Monats Vorfühi r gen vorgesehen. Weilerh.n Baden-Baden. Königsberg u Moulin Rouge in Paris wieder Theater? Der seit zwei Jahren als Lieh: spieltheater geführte „Mo-Ii: Rouge" soll von Mistingi h übernommen und wieder in ec Revuetheater umgewandelt - er den. Der nebenan gele^vr Gaumontpalace scheint zu g >lk Konkurrenz zu machen Dr' Moulin Rouge ist infolge iP dort vorgeführten sehr reichhal¬ tigen und dabei erstklas ige* Bühnenschau schwer rentaboj zu machen. Anderseits verlang i wieder der Geschmack de <h< Montmartretheater besuche J*' Publikums auch Theaterda bif tungen. Das erklärt die hohe« Betriebskosten und die Ab icW das Theater wieder in eine sic Hall zurück zu verwanden Neueröffnung in Halle a S. Das bisher von der Uf., triebene Theater in der L>ip r ger Straße zu Halle a. S. wie bereits berichtet, mii kung ab 1. Oktober wieder >» den Grundstücksbesitzer Juli»* betreibt, zurück. Das Theat* ist nunmehr mit dem Luis Tr«»' ker-Film „Berge in Flamm«» neueröffnet worden. In Spielpause von nur wenig « 5 Tagen ist das Theater volllwfj men renoviert, teilweise sof* umgebaut und im übrigen » u5 technisch auf den neue* 1 '* Stand gebracht worden _j Der „Kinematogreph“ erscheint sechsmal wöchentlich. Bestellungen in allen Scherl-FUislen. Bachhandlungen und beider Post 1t. Postzeitungsliste Bezugspreis Mk. 3 — vierte häkd»P zuzügL Bestellgeld. Anzeigenpreise: 35 Ptg. d.c mm - Höhe; Stellenangebote 25 Plg.. Stellengesuche 15 Plg. die nun Hohe. — Seilenprei.c und Rabatte nach Taril. - schcckkonto: Berlin NW 7. Nr. 3111. — HanptschrifÜeitung: Alfred Roscnthal <Aros|. Verantwortlich lür die Redaktion: Dr. Robert Neuntann, für den teil: A. Picniak, sämtlich in Berlin. — Nachdruck nur unter Quellenangabe gcitatlcL Unverlangte Einsendungen werden nur zuruckgcschickt. wenn Porto be® Verla« und Druck: AuguitSchcrl GmbH.. Berlin SW 68. Scberlhaut.