Der Kinematograph (October 1931)

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gesamten Lichtspielgewerbes im Endeffekt gesteigert wird, wenn wirklich Schutzverband und Reichsverband nebenein¬ ander arbeiten. Wenn man uns in der ver¬ flossenen Periode vorwarf, daß wir den Reichsverband eine Organisation der Kleinen genannt haben, so tat man das oft aus dem Gesichtspunkt heraus, als ob wir damit so¬ zusagen die kleinen Häuser als Unternehmen zweiten Grades bezeichnen wollten. Wir haben immer darauf hingewiesen, daß uns diese Einschätzung der kleinen Un¬ ternehmen vollständig fern¬ liegt, sondern daß mit dieser Klassifizierung immer nur zum Ausdruck kommen sollte, daß sich die Interessen der kleinen Häuser manchmal im diametralen Gegensatz zu den Forderungen der Großtheater befinden. Wie richtig diese Auf¬ fassung ist, ergab sich in der Versammlung, um nur noch ein Beispiel anzuführen. bei der Diskussion über die ge¬ plante Winterhilfe. Da wurde von einer ganzen Anzahl von Rednern die Ver- Heutige Premieren Capitol: Der Pallenbery-Ton- film der Allianz ..Der brave Sünder (Verleih Bayerische). Atrium: Der Zelnik - Mara- Tonfilm des D. L. S. „Jeder fragt nach Erika . U. T. Kurfürstendamm: Der Kieutzberg-Orplid-Tonfiim der Messtro „Hurra - ein Junge . Tonfilmerfolge in Wien Im Spielplan der Wiener Ton filmtheater erscheint der Super¬ film „Die lustigen Weiber von Wien" zu gleicher Zeit in acht Kinos. Die groöe Popularität, die sich Hansi Niese im Wiener Film errang, spricht sich darin aus, daß der Saschafilm „Pur¬ pur und Waschblau" der im Saschapalast fünf Wochen hin¬ durch en suite lief, anschließend nun in zehn Kinos zu gleicher Zeit programmiert werden konnte. Der Greenbaumfilm „Opernredoute" wurde im Kärlner-, Busch- und Haydn¬ kino bereits für die 3. Woche prolongiert. Ein ausgesprochener Publikumserfolg ist hier noch der Kaiserin-Elisabeth-Film, der gleichzeitig in elf Theatern läuft, während „Der Storch streikt" in derselben Zeit sechs Kinos besetzen konnte. „Elisabeth von Österreich" für Bußtag. Der Gottschalk-Tonfilm „Eli¬ sabeth von Österreich" wurde zur Vorführung am Bußtag frei¬ gegeben einhurung der Spi« kritisiert, wonach in Berlin wöchentlich eir halbes Haus gratis für die Winterhilfe zur Verfügung ge- stel t werden soll. An sich ist das, was die Spilzenorganisation da als Wirterkilfe des Kinos ange¬ regt hat, für ein wirklich gut¬ gehendes Theater, besonders wem es drei Vorstellungen am Tage hat. nicht so untrag¬ bar, wie es zuerst scheinen möchte. Diese fünfzig Prozent einer Vorstellung verteilen sich auf sechs Tage und stellen also, werr man genau rechnet, pro Tag nur ein Vierundzwanzig- stel oder ein Sechsunddrci- ßigstel der Fassungskraft dar. Das ist tragbar, wenn die Geschäfte ganz gut gehen, und ist ein Opfer, das man viel¬ leicht einmal versuchen sollte. Aber für die kleinen Thea¬ ter liegen die Probleme etwas schwieriger. Dcrt sagt man nicht mit Unrecht, daß diese sechzig¬ tausend Freikarten immerhin eine ganze Anzahl Besucher für das Kino ausschalten, und wenn es auch nur Besucher seien, die jetzt schon durch Nacli Beendigung der Auf¬ nahmen zu dem Sonor-Film „Auto und kein Geld" hätten in der Hunnia Filmfabrik die Aufnahmen eines Tonfilmes der I.eo - Film München folgen W'egen Valuta-Überweisungs¬ schwierigkeiten können die Ar¬ beiten in Budapest nicht aufge- nomme.i werden. So werden die nächsten Aufnahmen die der „Gräfin Mariza" von Emerich Kalman sein, und zwar eben¬ falls als Produktion der Sonor Film. Die Aufnahmen beginnen Anfang November. Die vergangene Woche war wieder eine Woche der Pre¬ mieren. Der größere Teil der vergangenen Premieren konnte die an sie geknüpften Hoffnun¬ gen nicht befriedigen, so daß es zum raschen Programmwechsel kam. Der erste ungarische Ton¬ film, „Der blaue Götze", ver¬ sagte. Dagegen macht jetzt der Ufa- Film „Ihre Hoheit befiehlt", welcher in drei Premierenthea¬ tern zu gleicher Zeit drei Wochen lang gespielt wurde, in einem vierten Premierenkino, im Capitol, dichtbesetzte Häuser. die Sondersätze für Erwerbs¬ lose zu ganz billigen Preisen ins Kino kommen. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, wenn die kleinen notleidenden Theater darauf hinweisen, daß es sehr wohl möglich sein müsse ihnen für die Tausende von Freikarten, die man jetzt ge¬ währen will, wenigs" ens in irgendeiner Form einen Ge¬ genwert der Steuererleichte¬ rung «der Steuernachlaß zu gewähren. Wie das zu geschehen hat, soll in einer Kommission be¬ raten werden. Aber es wird da. wenn man mit dem Magistrat zusammen¬ sitzt, auch wieder eine Schwie¬ rigkeit entstehen, weil leider im Lichtspielgewerbe und be¬ sonders in Großberlin die wirtschaftlichen und finan¬ ziellen Verhältnisse nicht auf einen Nenner zu bringen sind. Es hat keinen Zweck, diese und andere Fragen hier mit ein paar Worten anzuschnei¬ den. Es sind Dinge, die ernst¬ haft im kleineren Kreis über¬ legt werden müssen und die in ihrem Endeffekt wahr¬ scheinlich dahin führen wer- Die Ufa-Uränia. dieses schönste und größte Kino Budapests, prolongierte bereits für die vierte Woche den „Geheim¬ dienst", so daß die für die ver¬ gangene Woche vorgesehene Uraufführung des Chevalier- Filmes „Der lächelnde Leut¬ nant" erst jetzt stattfinden konnte. Der Film hat einen schönen Erfolg. Drei Theater setzten zur glei¬ chen Zeit Murnaus letzten Film „Tabu" auf ihr Programm. Der Film kam in den Ufa-Theatern Ufa und Corvin, als auch im Kamara-Kino heraus. Die exo¬ tischen Aufnahmen und die große Vorreklamc konnten den Film aber nicht zum ganz gro¬ ßen Erfolg verhelfen. Royal Apollo bringt „Kaiserin Elisabeth". Einmal hat der Film die Zensur schon passiert, doch wurde er später noch einmal überprüft und dann die Heraus¬ nahme einiger Szenen angeord¬ net. Der Film erwies sich als ein großer Erfolg. Die Kinos Decsi und Omnia brachten „Der Storch streikt". Ein gutes Lustspiel ist heutzu¬ tage ein vielgesuchter Artikel, so daß auch dieser Film unter guten Auspizien seine Laufzeit beginnt. den, daß man zu der Ai t- fassung kommen wird, daß s vielleicht am richtigsten u d besten wäre, wenn man wir - lieh Schutzverband ui d Reichsvcrhand nebeneinanc r arbeiten lassen wollte, in d r Voraussetzung, daß beide Vi bände schließlich in irgen einer Form die großen Pr - bleme zusammen lösen ui I nach außen hin gemcins.i vertreten. Vor diesem Problem, d. eine Kernfrage für die näch> Zeit bildet, tritt alles ander zurück, und nur wenn d Frage der Großen und d. Kleinen auf diesem oder j nem Weg befriedigend gel ■ ist, werden auch die Ve bandskrisen und sehr vie Gegensätze überwunden, d heute nur deshalb immer wi der in den Vordergrund tr ten, weil man den Geist d' Zeit nicht versteht, und wi nicht in Berlin, aber and wärts noch immer nicht < kannt wird, daß der wirkli i erfolgreiche Führer, der d s Wohl des Ganzen will, c e sachlichen Notwendigkeit n über den persönlichen El - geiz stellen muß. Shubertkonzcrn in finanziellen Nöten Ein Funkspruch aus New ' meldet uns: Die Shubert Company. Amerikas größte Sprcchthea kette kontrolliert, befindet dt in finanziellen Schwierigkei Wenn dem Konzern nicht di - ^ einen „Umbau" geholfen v, d. würden sich auch deutsche I h- nenveriage und deutsche Kii st¬ ier, die von der Shubert C ®- V>anv engagiert sind, unter Leidtragenden befinden. Bayerische bringt Rene Cla r* „Es lebe die Freiheit". Der neuest? Rene-Clair-T >n- film „Es lebe die Freiheit" wird* von der Emelka erworben I# diesem Film wird in tragik mt- scher Form das zeitgen iß« Thema: Geld und seine Fo iie" behandelt. Auch in diesem '1® werden wieder die unverjen- liehen Typen aus „Sous Ir* Toits de Paris" und „Le Mil’ on vertreten sein. Eine wnt* r< prägnante Erscheinung die*** Films ist der auf das äußerst* beschränkte Dialog. I rauf* fiihrung Ende Dezember, -i'» 1 * stens Anfang Januar im Berlin«* Capitol. Neues Theater in Mönch rode“ Durch Georg Engel. Sonn*" berg, wurde in Mönchröden »*' Coburg ein neues Lichlsp'*‘ theater eröffnet. Es wird J Tonfilmtheater geführt. Budapestcr Filmbrief Von unserem Sz. - Korrespondenten.