Der Kinematograph (October 1931)

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PARISER NOTIZEN Von unserem H.-J.-K Alarm um Mitternacht Verleih: Mondial Regie: Johannes Meyer Länge: 2575 Meter. S Akte Uraufführung: Bavaria-Licht¬ spiele Wenn cs ein Kriminalfilm ver¬ steht, die Zuschauer zu spannen und zum Nachdenken anzu¬ regen, wer von den Personen, die nacheinander in den Ver¬ dacht der Täterschaft geraten, eigentlich der gesuchte Ganove ist, dann spielt cs gar keine Rolle, mit welchen Mitteln die¬ ses Ziel erreicht wird. Jane Bcß und Paul Bayer, die ihren Wallace gut verdaut haben, schrieben für den Regisseur Jo¬ hannes Meyer einen Tonfilm nach dem bewährten Kriminal- rczept. nach dessen Technik im Laufe des Spieles eigentlich jeder Mitwirkendc verdächtigt wird, bis zum Schluß der wahre Täler mit einem Knalleffekt zur Entlarvung kommt. Ein Einbruch in einer Genos¬ senschaf tskasse und die Berau¬ bung eines D-Zuges s'ehen im Mittelpunkt der Handling, der natürlich auch die Liebes¬ geschichte nicht fehlt, d : e zwi¬ schen dem Kriminalkommissar und einer den Ganoven nahe¬ stehenden Dame vor sich geht. Der Zuschauer erhält einen Ein¬ blick in die Arbeit der Krimi¬ nalpolizei und kann das Be¬ wußtsein mit nach Hause neh¬ men, daß der Scharfsinn der be¬ amteten Kriminalis* .n den Ver¬ brecher doch packt, selbst wenn sich dieser in der Maske des Bonvivants (für die in vor¬ liegendem Falle Otto Wallburg mit seinem Embonpoint keine Maske zu machen brauchte) verbirgt. Unter Johannes Meyers an¬ regender Regie wurde flott ge¬ spielt. Der sonst in anderen Gefilden beheimatete Hans Rü we meisterte die Rolle des verlieb¬ ten Kriminalkommissars, als sei er stets Charakler.ichhabcr ge¬ wesen Gerda Maurus spielte die Dame, die zur Unterwelt Beziehungen hat, in ihrer über¬ legenen Art, manchmal mit einer Wendung zun.- Vamptyp. Wie stets war Hermann Valen¬ tin seiner Aufgabe, einen scharf abgesetzten Charakter zu zeich¬ nen. gewachsen, und Otto Wall¬ burg hatte cs nicht schwer, seine bekannten humoristischen Ef¬ fekte in das Spiel zu streuen. Frisch und sympathisch waren Hans Brausewetter. Veit Harlan. Hugo Fischcr-Köpf e und Harry- Nestor. Die Zuschauer zeigten sich sehr beifallsfreudig. Neue Lichtspieltheater. In Paris wurden in der ver¬ gangenen Woche zwei neue ge¬ räumige Lichtspieltheater eröff¬ net, die beide in von arbeiten¬ der Bevölkerung bewohnten Stadtvierteln gelegen sind. Zu¬ nächst der „Secrclan-Palace" mit 2500 Sitzplätzen, der es an Al sstattung mit den Boulevard¬ theatern aufnehmen kann. Er¬ öffnet wurde mit Clairs „Mil¬ lion". Das zweite Theater ist das . Capilole-Pathe" von fast 30C0 Plätzen Fassungsra-im. Auch dieses Haus ist modern und geschmackvoll eingerichtet. Hie- enthält das Programm auch eine ziemlich reichhaltige Büh¬ nenschau. — Pathe-Natan wird auf den Champs-Elyseös gegen¬ über dem Hotel Claridge ein neues Theater eröffnen, das der Aufführung amerikanischer Fil¬ me gewidmet sein wird. Ver¬ mutlich besteht ein Zusammen¬ hang mit den vertraglichen Ab¬ machungen zwischen Pathe und RKO. Paul Cziuner in Paris. Paul Czinner hat mit den Auf¬ nahmen der französischen und er g ischen Fassung von „Ariane" für Pathö-Natan begonnen. Die Hauptrolle der englischen Fas¬ sung wird von Elisabeth Berg- ner, der französischen von Gaby Morlay verkörpert. Neugründung. Eine Gesellschaft, die über große finanzielle Mittel verfü¬ gen soll und die sich zur Auf¬ gabe macht, lediglich Repotiage- filme herzustellen, wurde unter der Leitung von M. Grigneff be¬ gründet: die „Societe des Etu- des Cinämatographiques". Hin¬ ter dieser neuen Firma steht Reginald Ford, der Besitzer des Aktualitätentheaters „Le Jour¬ nal“ und Förderer dieser Be¬ wegung. Die künstlerische Lei¬ tung wurde zwei bekannten Journalisten anvertraut. Gaumont wird aktiv. Nachdem die Firma Gaumont durch Erlangung eines 40jäh- rigen Moratoriums in der Lage ist, den Betrieb ihrer Lichtspiel¬ theater, Ateliers usw. im vollen Ausmaße aufrechtzuerhalten, geht sie jetzt daran, ihren Ver¬ leihdienst zu reorganisieren und zu aktivieren. Die Leiter der Verleihabteilungen in der Pro¬ vinz und im Ausland sind in Paris zusammengekommen, um Instruktionen für eine systema¬ tische Propagandatätigkeit zu empfangen. Pariser Ateliers. Im Tobisatelier von Epinay werden von Charles de Roche- fort für Black Cat Films einige Szenen der französischen Version des „Douaumonf-Films gedreht. Nikolaus Farkas ist der Ka¬ meramann des Ormuze-Films „Der Rosenstock der Madame llusson“, dem eine Novelle von Maupassant zugrundeliegt. In e : nigen Wochen beginnt für Braunberger-Richebe Paul Fejos, der bisher als Supervisor und oberster Produktionschef bei dieser Firma tätig war. mit den Aufnahmen zu seinem ersten französischen Sprechfilm „Fan- Die Fox setzt große Hoffnun¬ gen auf den neuentdeckten spa¬ nischen Star Grazia del Rio, der nicht nur von einer alles in Schatten stellenden Schönheit sein, sondern auch, wie die vor¬ genommenen Probeaufnahmen zeigen. sich auf spanisch, deutsch. französisch, englisch und ohne Akzent italienisch ausdrücken soll. — Die Aufnahmen zu dem Renö Clair-Film „Es lebe die Frei¬ heit!" gehen in Kürze zu Ende. Osso-Eriolg. Der Ossofilm „Der unbekannte Sänger“ mit Lucien Muratore hatte bei seiner Interessenten¬ vorführung im Moulin Rouge viel Beifall. Es ist das vielleicht der bisher beste Film der Osso- produktion. Weitere Ufaeriolge. Das Lichtspieltheater „La Pa¬ gode". das bisher für die Auf¬ führung amerikanischer Filme bestimmt war, wird französisches Sprechfilmkino. Als ersten Tonfilm bringt die „Pagode" den Lilian Harvey- Film „Calais-Dovre", der bisher das Entzücken der Besucher des „Cinema des Champs-Elysees“ gebildet hatte, wo er soeben vom „Kleinen Seitensprung" abgelöst wurde. — Neben diesen großen Filmen zeigt die Ufa mit großem Er¬ folg auch Bilder ihrer Kultur¬ abteilung, so aus der Serie ihrer schönen Karpathenfilme die „Bärenjagd in den Karpathen". 200 Western Electricapparate. Soeben hat die Western Elec¬ tric in Frankreich ihren 200. Wiedergabeapparat in der klei¬ nen südfranzösischen Stadt Brignoles installiert. Klangfilm statt To bi* Mit der gestern er gle« endgültigen Unterzeichnt: d« Vertrages der Emelka n der Klangfilm ist für die Mün .-ner Produktion endlich eine bile Grundlage der Tonhers ung in Geiselgasteig erreicht. Ursprünglich war seiten der Emelka mit der Tobis e-n Lizenz- und Apparatur, er¬ trag vorgesehen. Er ach» rte im letzten Augenblick i! an. daß die Tobis im Geg< ,tz zur Auffassung der Emeik die freie Verfügung über die . ,- raturen auch für die Kurz nd Kulturfilm-Produktion vi ei- gerte und dieser damit de wirtschaftliche Basis ent; Das jetzt von Karl G aee mit der Klangfilm vereint rte Arrangement bietet dar der hinaus der Emelka noch ei¬ tere Vorteile. Die Klang a- apparaturen werden im G< en- salz zu den Tobisappara en nicht im Janresvertrag i hen, sondern gehen viel ehr in das Eigentum der Er Ika über. Dank des Weitblick der Geschäfts- und Produkt»- lei- tung der Emelka hat zse damit eine ähnliche Toi Inr- fabrikationsbasis wie die fi erhalten. Holländisches Filir - jubiläum Auch in der holländi ui Filmindustrie sind die Pe -n- lichkeiten, die auf eine zwa nfr jährige Tätigkeit zurückbb he« können, nicht häufig. D«- taft wurde der Thealerbc ■’« David Pintro von seinen Kolir gen bei der Zwanzigjab n« lebhaft begrüßt, zumal er -äh¬ rend dieser ganzen Zeit I «I# eines und desselben Kino fi*' wesen. An seinem Jubil im»' tage wurde ihm ein Fe> f»' geben, an dem sich sowc dir Stadtverwaltung sowie auck zahlreiche holländische ul* - Organisationen beteiligten 0“ Bürgermeister würdigte ii '> n * r längeren Rede die großei dienste, die Pintro dei St*^ 1 geleistet habe. Darauf gab «•* anderer Festredner einen int«' essanten Oberblick auf die A*j fangstätigkeit des Jubilar*- ' :r - erzählte allerhand lustige Ep 1 ' soden von dem primitiv* 11 Kino, in dem Pintro vor zig Jahren die ersten, noC ‘ sehr bescheidenen Film, V£M führte. Der Direktor d* B j r derländischen Bioskop-^■ ul, "* , feierte den Jubilar als eint« ^ ersten Pioniere des nieJerl» 0 dischen Films. Auch an< d* 9 Ausland ging eine Me*P Glückwünsche und Tel« ' : ‘ —---Jen in all« Scherl-Filialen, Buchhandlungen und bei der Poti II. PottreitungilUte. Bezugspreis Mir Bestellgeld. Anteigenprei.e J5 Plg die nun -Hobe. Stellenangebote 25 Plg. Stellenge.uche 15 Plg. d,e mm Höhe. - Seitenprei.e und Rabatte n; NW 7./Nr. 3111. — Hauptmchnftlcitung: Alfred Koitothal (Aro»|. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Robert Ntnaino .K_tti_i. o i:_ _ at —lj ■-— — n Unverlangte Rinacodungcn werden nur curückgeachickU u r 1 G a-b.IL. Berlin SW Scberlhau». ak. »amtlich in Berlin. -