Der Kinematograph (October 1931)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Aussprache der Chem¬ nitzer Theaterbesitzer Die letzte Versammlung des Chemnitzer Bezirksverbandes beschäftigte sich eingehend mit der Apparaturenfrage. Die Ver¬ bandsleitung hält es für ihre wichtigste Pflicht, der Theater¬ besitzerschaft zu empfehlen, allen Angeboten, die sich auf Schwarzapparaturen beziehen, mit größter Vorsicht zu be¬ gegnen. Durch jede nicht pa¬ tentreine Apparatur, d:e der Theaterbesitzer anschaffe. kön¬ nen ihm viel Schwierigkeiten und vor allem finanzielle Nach¬ teile entstehen. Die Theater¬ besitzer. die den Klangfilmver¬ gleich unterzeichnet haben, seien anzuhalten, die fälligen Gebühren unbedingt prompt zu begleichen. An den hohen Prei¬ sen für Ersatzteile wurde leb¬ hafte Kritik geübt, wie auch die Reformbedürftigkeit des Re¬ visionssystems erneut hervor¬ gehoben wurde. Auch am heu¬ tigen Bestellschein wurde Kritik geübt, da er dem Theater¬ besitzer nur Pflichten auferlege, während die Rechte beim Ver¬ leiher liegen. Es wurde dann noch auf den neuen Tarifvertrag für das Per¬ sonal der Chemnitzer Lichtspiel¬ häuser hingewiesen. Inzwischen hat sich auch der Vorführerver¬ band gemeldet und will für se : ne Mitglieder einen Sonderverlrag abschließen. Dieses Ansinnen wurde abgelehnt. Die Voraus¬ setzung für eine Verlängerung des Lohnabkommens mit den Musikerverband — das bisher gültige ist letzthin abge'.aufen — sei, wenn man sich überhaupt zu einer Verlängerung entschließe, eine etwa 20?<»ige Senkung der darin festgelegten Lohnsätze. Auch die Frage der Vorfüh¬ rungen für Erwerbslose wurde erneut behandelt. Wie in Dres¬ den und Leipzig betont, erklär¬ ten auch die Chemnitzer The¬ aterbesitzer, unmöglich kosten¬ lose Sondervorführungen durch¬ führen oder Gratiskarten in größeren Mengen, wie gefordert, zur Verfügung stellen zu kön¬ nen, weil die Situation der meisten Theater an sich schon mehr als ungünstig ist. Kinoton-Premierc in Stettin. Das frühere Bellevue-Theater in Stettin wurde als modernes Lichtspielhaus eröffnet. Die dort __ e ingebaute Kinoton-Licht- ton-Standard-Apparatur, Type Nr. 20, bewährt sich in dem akustisch günstigen 900-Platz- Theater ausgezeichnet. Ein Terminkalender der Ufa. Ifa-Leih versendet einen praktisch eingerichteten Ter¬ minkalender, der es möglich macht, für halbe oder ganze Wochen übersichtliche Pro¬ grammierung vorzunehmen. Für die abgeschlossenen und noch abzunehmenden Filme ist ausführlicher Raum vorgesehen. Ebenso gibt es Vordrucke für Anschriften und Fernsprech¬ anschlüsse, so daß das in blaues Leinen gebundene Heftchen wahrscheinlich wie jedes Jahr auch diesmal sehr viele Freunde finden wird. ,,Dcr Kongreß Man könnte nur mit super- ktivsten Ausdrücken dem über¬ wältigenden Eindruck gerecht werden, den die Auiführung des Ufa-Tonfilms „Der Kongreß tanzt" in Paris auf die Zu¬ schauer machte, so meldet ein Telephonat unseres Bericht- e-statters Es ist mehr als ein g-oßer Erfolg zu buchen: die Pariser Aufführung stellt ein Stück triumphaler Geschichte der europäischen Filmzusam- nenarbeit dar. ..Der Kongreß tanzt" lief im C nema des Miracles. einem Filmtheater, das nur ganz sel¬ tenen und auserwählten Er¬ zeugnissen der Filmkunst Vor¬ behalten ist. Man scheute schon äußerlich keinen Auf¬ wand, um dem Film einen stiin- mungsgemäßen Rahmen zu schaffen. Ein Zigeunerorchester bi echte das Publikum durch Walzer- i-nd Csardasweisen in oie richtige Stimmung. Dann folgte der F'ilm selbst und über¬ wältigte durch seine Pracht, entzückte durch seinen Ein erfreut JFie uns Har.s A. Kasper, der Inhaber der Vereinigten Licht- sp eie, Plorzheim, mitteilt, hat der Stadtrat von Pforzheim be¬ schlossen, die Karten für Er¬ werbslose und Kriegsbeschä¬ digte, die zu ermäßigten Prei¬ sen abgegeben werden, von der Lustbarkeitssteuer vollständig zu befreien. Unseres Wissens ist das das erstemal, daß man das Ent¬ gegenkommen der Theater- basitzer notleidenden Volks¬ schichten gegenüber in einer eigentlich selbstverständlichen, aber doch anerkennenswerten Weise unterstützt. Vielleicht ist damit ein Prä- zedenziall geschaffen, und es ergibt sich vor allen Dingen für die mitteldeutschen Theater- orgarisationen, die in der glei¬ chen Angelegenheit bei ihren Behörden schon mehrfach vor¬ stellig geworden sind, damit eine Gelegenheit zu erneuten Verhandlungen. Der Augenblick für derartige Schritte, die man unter allen Umständen versuchen sollte, ist vielleicht gerade jetzt glück¬ lich gewählt. Es kann nur empfohlen wer¬ den, zunächst einmal dem Ber¬ liner Beispiel zu folgen und besondere Kommissionen für die Winterhilfe der deutschen Kinos an den einzelnen Plätzen oder in den einzelnen Bezirken Aufgabe dieser Gremien wird es sein, für die Kinos je nach der örtlichen Lage entspre¬ chende Gegenwerte für die be¬ willigten Freikarten zu errei- tanzt" In Paris Scharm und durch die Ab¬ schiedswehmut, die über dem Ganzen von Anfang an liegt. Das Publikum jubelte durch Beifall und Bravorufe Lilian Harvey. die zur Aufführung nach Paris gekommen war, und ihrem Partner. Henry Garat. am Schlüsse viele Male vor die Rampe. Die Künstler dank¬ ten für diesen schönen Emp¬ fang sichtlich gerührt. Vor dem nächsten Frühjahr wird das Cinäma des Miracles sein Programm nicht zu wechseln brauchen. Anschließend an die Fest Vor¬ führung fand in den schönen Räumen des Hotels „Royal Monceau" ein Empfang zu Ehren von Lilian Harvey und Erik Charell statt, zu dem fast sämtliche führenden Persön¬ lichkeiten der Pariser Filmwelt geladen waren Auch bei dieser Gelegenheit konnte man wieder teststellen, daß unsere Lilian Harvey zu den beliebtesten Stars am Pariser Fil-.nhimmel gehört. eher Erfolg Vor allen Dingen empfehlen wir, um den Verhandlungen einen gewissen Nachdruck zu verleihen, dem Berliner Bei¬ spiel zu folgen und die Frei¬ karten, die nach dem Vor¬ schlag der Spio in einzelnen Städten der Winterhilfe zur Verfügung gestellt werden, zu¬ nächst nur auf einen Monat zu bewilligen. Der Erlaß der Steuer für die Erwerbslosen, die zu billigeren Preisen Eintrittskarten erhal¬ ten, erscheint uns das minde¬ ste, was verlangt und bewilligt werden kann. Allerdings möchten wir nicht unterlassen, hinzuzufügen, daß dann die Kontrolle bei der Ab¬ gabe von Erwerbslosenkarten peinlich genau durchgeführt werden muß. Es ist uns bekannt, daß in einer Reihe von großen Städter von der Steuerverwaltung aus vor allem deswegen gegen eine Ermäßigung Bedenken bestan¬ den, weil man nicht mit Un¬ recht befürchtete, daß diese ermäßigten Karten auch an Be¬ sucher abgegeben würden, die man weder als Erwerblose noch als Kriegsbeschädigte ansehen kann. a . Das ist, um noch einmal auf unseren gestrigen Leitartikel zurückzukommen, auch ein Er¬ folg der Preisschleuderei und der gegenseitigen Unterbietung, die einen Steuernachlaß und ein Entgegenkommen verhindern, das, wie im Fall Pforzheim hier aufgezeigt wird, sonst hier und da sicher noch erreicht Der Zug de» Hei-cm In einer Interessente: oifuh- rung in der Alhambt kur- fürstendamm, zeigte jnu- Film den Jacques-Haik- nfila „Der Zug des Herzens „Du Kind des Baiazzo"). D- von Alexander Ryder ins/ niertt Film schildert die Ges -ichti eines Sängers, der die :-nirt verliert und durch den r'ust seiner Existenz zur T: iuni von Frau und Kind körn mit denen er sich aber spät. -sie¬ de; zusammenfinJet un .rch .eine wiedergewonnen. n <• auih wieder zu Ruhm un r.re gelangt. Die Vorgänge sind nicht immer logisch, aber d- '. a riation des Sonny-boy- 'i i- ist Publikumswirkung ni ib- zusprechen. Der Erste H - lei¬ der Pariser Oper Andre i nges singt prachtvoll und ist au h ein sympathischer, natürliche Dar¬ steller. Entzückend ist da. Kind, das sein Töchterch. dar¬ stellt. Der etwas zu rci. 'ich« Dialog ist tranzösisch, n ein¬ kopierten deutschen Tit. Lui» Trenker hi Wien Zu Ehren I.iiis Trenkc- der zur Uraufführung von „B- ie in Flammen" in der Scala nach Wien gekommen war. hat ene- raldirektor Edmund H nber von der Kiba einen P >•«*• empfang veranstaltet, be de^ Trenker sehr fcss-nd un i essan! Einzelheiten voi dr Aufnahmen seines Filn er¬ zählte. Die Festvorstellui ; de Films, der auch die Spit, d.- Behörden beiwohnten, v. - e-r ganz großer Erfolg für da- und seinen Schöpfer, dir ar Schluß vom Publikum bei! islert gefeiert wurde. Gelegentlich des Pres-eemp- fangs sprach Trenker von -in« 5 neuen Filmplänen. Sein näch¬ ster Film soll „Der Sk prinr heißen und das Leben einK Bauernburschen schildei dc durch den Bergsport 7 - Be¬ rühmtheit gelangt, der ab» ; nach vielen Fehlschläc n 11 seine alte Sphäre zurüc kehrt Leipziger .Albcrthallc' leih* Filmtheater. Die Annahme, daß di. e'* 1 2500 Personen fassende .. - Ver¬ halle" nunmehr aus der R«>k der ständigen Leipziger Licht spieltheater gestrichen 5< scheint sich erfreulich, rwei* nicht zu bestätigen. Di. Hf f ren Schimpff und Fischer ** öffnen das Theater in de: fläch sten Tagen neu und wollen h«- zunächst eine Serie von Stuf 1 film Vorführungen durchtuhf*' Ob früher oder später auch To« filme gezeigt werden steht im Augenblick offefl^ noch nicht fest. Die Eröffn“ 1 * wird mit dem „Somme'-Film ‘ folgen.