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und Erstaufführungstheater, gerade die großen Häuser, die Eintrittspreise auf einige Zeit so stark senken könn¬ ten, daß jedes Geschäft für die Nachspieler, die sich ja heute am meisten sperren, radikal vernichtet werden könnte. Er zeigte auch ganz klar und eindeutig auf. daß die Großen zwar während die¬ ser Kampfzeit Verluste tra¬ gen müßten, daß aber die Kleinen ganz auf der Strecke blieben, so daß in dem Freischaos für keinen etwas gewonnen, für viele aber etwas verloren würde. Der Vertreter der A. d. F. wies in wohlerwogenen und überzeugenden Darlegungen nach, daß es sich hier nicht um eine Aktion der Ver¬ leiher handle, sondern um gemeinschaftliches Vorgehen von Theaterbesitzern. Ver¬ leihern und Fabrikanten. Nicht mit Unrecht unter¬ strich er, daß diese Gemein¬ schaftsfront. wenn sie jetzt nichts ausrichtc, in abseh¬ barer Zeit nicht wieder auf¬ gerichtet werden könne. Eis fiel das Wort von der Diktatur der Arbeitsgemein¬ schaft, zunächst ein Schreck¬ gespenst, das man aber nicht ungestraft an die Wand malen darf, weil nämlich nach unserer Auffassung, nachdem das Sclbslbestim- mungsrecht der Theaterbe¬ sitzer oder, besser gesagt, das Mitbestimmung&recht nicht ausgeübt worden ist. Was an Kompromißanträ¬ gen am gestrigen Morgen produziert wurde, trägt den Keim zu Differenzen wieder in sich. Man redete sich auf die Bezirke aus, mußte sich aber vom Syndikus des Verban¬ des klarmachen lassen, daß die bezirksweise Regelung undurchführbar ist, weil bei den heutigen Verhältnissen im Kinogeschäft die Bezirks¬ grenzen verwischt sind und ein Bezirk immer mit der Bevölkerung der benachbar¬ ten Verwaltungsgruppen zu rechnen hat. Man hörte immer wieder den Ruf nach dem guten Film und tat so, als ob über¬ haupt nur schlechte Ware auf den Markt kommt. Es sollen hier gewiß nicht die deutschen Filmerzeug¬ nisse der letzten Wochen in Bausch und Bogen verteidigt werden. Wir haben selbst eine ganze Reihe von Filmwerken nicht als Schlager ersten R inges bezeichnen können. Aber man soll auch den Prozentsatz der zugkräftigen Werke nicht unterschätzen urd soll doch anerkennen, daß immerhin die west¬ lichen Uraufführungstheater, die durchweg mit einem Schlager auskommen, ganz gu.e Geschäfte gemacht hanen. Man soll vor allen Din¬ gen die Eintrittspreisrege¬ lung mit dem Zwischen¬ schlagersystem nicht ver¬ knüpfen und sollte sich zum mindesten darauf einigen, zunächst einmal die Mindest¬ preise anzuerken^en, um dann über die Programmge¬ staltung weiter zu reden. Wir wissen sehr wohl, daß die Frage des zweiten Schla¬ gers nicht im Handumdrehen zu lösen ist und ha nen erst gestern hier ausgefüirt, daß es beachtliche Gründe gibt, die eine radikale Lösung im Augenblick komplizieren. Aber man soll dann bitte die beiden Fragen trennen. soll das eine termingemii I durchführen und über d; andere schleunigst berate So. wie der Berliner Bi Schluß jetzt vorliegt, besai er gar nichts und erinne 1 reichlich stark, an den b> rühmten Greis auf dem Dacl der in der verfahren« Situation keinen Auswt Der Wortlaut des Bi Schlusses des Berliner Ver Landes: ..Die gestrige außerordent liehe Mitgliederversammlun hat zu den von den Organ sationen der gesamten Filn industrie aufgestellten Rieh linien der Eintrittspreisreg' lung für Groß-Berlin w folgt Stellung genommen. Ft die Richtlinien ergeben sic i 360 Stimmen. Dagegen stimr ten 229, Stimmenthaltung« i 38. Da statutengemäß ei’ Dreiviertelmehrheit nicht e - reicht wurde, galt dieser B - Schluß als abgelehnt. A ,f Grund verschiedener A - änderungsanlräge wurde . > Endergebnis der Aussprac e der außerordentlichen M - giiederversammlung mit M .- jorität beschlossen, daß b 27. November 1931 i ie Mindesteintriltspreisregelu tjf entsprechend den Ric’. t- linicn Geltung hat. Die Fr.- ie der Regelung der Program :n* gestaltung wurde wegen der zur Zeit noch ungenügenden Beiprogramme auf einen spä¬ teren Termin vertagt. Als¬ dann soll der Verband in einer neuen Mitglieder« r- sammlung die Programmfr. i: behandeln. Soweit der I e- schluß Abänderungen er Richtlinien hinsichtlich er Programmfrage betrifft, w.rd derselbe unverzüglich > er Vollkommission der ges;. n- ten Filmindustrie zur S T lungnahme unterbreitet. >i* außerordentliche Mitglied r- versammlungentsandte durch einstimmigen Beschluß n ch die Herren Storch, Siegfried und Schmerzier in die \ oll* kommission.” * Bei der endgültigen -^h* Stimmung war nur noch ein Teil der Mitglieder anwe¬ send, und es herrschten un¬ ter den besonders interes¬ sierten Theaterbesilzern be¬ reits Meinungsverschiede 0 ' heiten darüber, ob die ange¬ nommenen Beschlüsse sat¬ zungsgemäß zu Recht b*' Die Reichsfilmgesellschaft kommt Wie wir bei Redaktionsschluß von gut unterrichteter Seite erfahren, ist die Gründung der Reichsfilmgesellschaft im Pnnzip bereits vollzogen. Es handelt sich um eine Gründung unter Führung des Herrn Kommerzienrats Scheer. an der die leitenden Per¬ sönlichkeiten der Herosgruppe beteiligt sind. Man spricht von einem Stammkapital von hundertfünf- undsiebzigtausend Mark, dessen Majorität sich in den Hän¬ den von Herrn Scheer befindet, der auch formal die Ver¬ antwortung für die Geschäftsführung übernehmen soll. Da bekanntlich zwischen der Heros und den einzelnen Landes- erbänden Begünstigungsverträge bestehen, wäre auf Jmwegen und in etwas veränderter Form ein Lieblingsplan des Herrn Scheer in die Praxis umgesetzt. Inwieweit der Reichsverband als solcher direkt beteiligt ist. bleibt bei dieser Konstellation offen. Man wird, genau so wie wir das bis jetzt den Verträgen des Landesverbandes mit der Heros gegenüber getan haben, die Entwicklung dieser Gründung mit Aufmerksamkeit ver¬ folgen und seine endgültige Stellung zu der Frage, ob eine derartige Kombination den Theaterbesilzern wirklich Vor¬ teile bringt oder nicht, zurückstellen müssen, bis das Re¬ sultat des ersten Geschäftsjahres zu übersehen ist. ZOO ungarische In Ungarn haben jetzt genau zweihundertsieben Kinotheater ihre Betriebe entweder dauernd oder vorübergehend eingestellt. Als Grund dafür ist die un¬ günstige wirtschaftliche Gesamt¬ situation anzusehen, die den Besuch so herabminderte, daß die Theaterbesitzer nicht mehr in der Lage waren, ihre Ver¬ pflichtungen bei den Verleihern zu erfüllen. Die Verleiher haben dann schließlich die Filmlieferung an diese Theater eingestellt. so daß eine Programmierung für diese verschuldeten Häuser ein¬ fach nicht mehr möglich war. Es darf natürlich nicht ver¬ kannt werden, daß es nicht im¬ mer die ungünstige Situation allein war, sondern daß viele Konzessionäre auch nicht in der Kinos schlichen Lage waren, bei so schwierigen Wirtschaftsverhältnissen ihre Betriebe richtig zu führen. Der Bund der Kinobesitzer im Verein mit dem Bund der Kino¬ industriellen unternimmt augen¬ blicklich eine Enquete, die Ma¬ terial beschaffen soll, warum und weshalb die einzelnen Theaterbetriebe eingestellt wor¬ den sind. Man wil! versuchen, überall da, wo die Schließung lediglich erlolgen mußte, weil die Leitung versagte, mit anderen Personen die Theater wieder in Betrieb zu setzen und mit Filmen zu versorgen. In den Generalversammlungen der beiden Organisationen, die in den nächsten Tagen stattfin¬ den, soll diese Aktion im ein¬ zelnen besprochen werden. Jannings-Probe im Wiener Rundfunk Eine Probe zu Gerhart Haupt- manns „Fuhrmann Henschel", in welchem Stück Emil Jannings ein Gastspiel am Deutschen Volkstheater eröffnet, wird durch die Ravag übertragen werden. Es ist dies zum ersten Male, daß eine Wiener Bühnen¬ probe im Radio zu hören sein