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****2!£!2?**k tF FUN-FACH BUTT V —C* » I I VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 II Berlin, den 4. Dezember 1931 Bobby geht los Der kritische Filmbetrach¬ ter muH anfangen, seine Worte Joppelt und dreifach zu wägen, weil die vielseitige und wortreiche deutsche Sprache bei dieser Erfolgserie der letzten Tage bald nicht mehr Worte genug hat. all die Treffer richtig und gebührend • u charakterisieren. Was zum Beispiel jetzt im I auentzien-Palast von der Universal gezeigt wird, ist wieder einmal aller Voraus- cht nach etwas, was das l'ublikum anzieht und Stim¬ mung verspricht. Harry Piel fügt sich immer mehr in die besonderen Ge- etze des Tonfilms und er¬ kennt von Film zu Film im¬ mer stärker. daß das alte Genre im Zeitalter des Talkie • undsätzlich umzuwandeln ist. Er bleibt ganz selbstver¬ ständlich auf der bewährten, «anz breiten, für das große Publikum bestimmten Linie. Nimmt dem Kriminal-Film Jie Polizei und bleibt bei der Sensation, die er. der Ent¬ wicklung des Films entspre¬ chend, feiner, nuancierter und auch logischer gestaltet. Grundthema seines jetzigen Films ist ein vielgelesener Roman von den seltsamen Schicksalen des Meisterboxers Bobby Morland, der auf kurze Zeit sein Gedächtnis verliert, weil ihn ein paar Halunken Für kurze Zeit aktionsunfähig machen wollten. Man erfährt erst am Schluß, daß es nur um den Sieg in einem Meisterschaftskampf ßeht, und verfolgt gespannt alle Etappen von dem Augen¬ blick an, wo man Bobby ohne Gedächtnis in einer Truhe findet, bis zu dem Augen¬ blick, wo sich alles ohne De¬ tektiv und beinahe ohne Po¬ lizei so abwickelt, daß ein hundertprozentiges happy end herauskommt. Der Film ist von A bis Z auf Harry Piel eingestellt. Alle Frauen, die in dem Film Vorkommen, verlieben s<c!i in ihn. Jeder Widersacher fällt unter seinen Fäusten, und alle unglücklichen Zufälle oder Raufereien geschehen einzig und allein zu dem Zweck. Bobbys Geschicklichkeit und Harrys Muskeln in allen Ganga-ten zu zeigen. Ein derartiges Manuskript, bei dem der Star kaum einen Meter von der Leinwand ver¬ schwindet, ist an sich gefähr¬ lich. Bei dieser Geschichte um Booby aber hat man Dialog und Bild so ausgezeichnet ge¬ führt. daß der Durchschnitts¬ beschauer diesen Uebcrfluß en dem Schauspieler Harr> Piel dem Regisseur gleichen Namens kaum ankreidet Außer dem Helden der Handlung hat nur noch ein einziger Gelegenheit, zur Gel¬ tung zu kommen, und das ist Kurt Lilien, der sich in dem starken, nachhaltigen Beifall des Publikums fifty fifty mit dem Helden zu teilen hat. Es ist ein Bild von großem Ausmaß. Man stellte inter¬ essantes Kaschemmenmilicu, in dem sich Ferdinand Hart schauspielerisch angenehm, manuskriptgemäß unange¬ nehm bemerkbar macht, ne¬ ben die monumentalen Auf¬ nahmen aus dem Sportpalast, den man während eines Box¬ kampfes in der großen To¬ talen und in ausgezeichnet ge¬ sehenen und inszenierten De¬ tails zeigt. Irgendeiner der schönsten Seen rings um Ber¬ lin mußte mitspielen und eine geradezu imponierende und pompöse Villa, die innen so elegant und geschmackvoll eingerichtet ist (Gustav A. Knauer), daß man ihr bei¬ nahe nicht glaubt, daß es so etwas wirklich gibt. Fabrikat : Harry Pie!-Tonfilm Regie und Hauptrolle: Harry Piel der Universal Länge: 2620 Meter, 8 Akte Verleih: Deutsche Universal Uraufführung: Tauentzien