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von Paris vagt, wenn er nicht die ge- ugendc Absatzsicherung im \usland hat. Dieser Blick auf das Aus- and bietet aber gerade für die freien Fabrikanten zur /eit ein außerordentlich trü¬ bes Bild. Die Möglichkeit, deutsch- ranzösische, deutsch-öster- cichische oder deutsch-eng- ische Kombinationen zu fin¬ den, wird von Tag zu Tag geringer und gehört, wenn virklich einmal eine Zusam- »enarbeit zustande kommt, n das Bereich des glücklich¬ sten Zufalls. Die Frage, ob ein oder wei Schlager, gehört in dem Augenblick in das eigene Er¬ messen des Theaterbesitzers, wo er für beide Schlager den ollen Gegenwert zahlt. Es handelt sich also, wenn nan die Frage im Kern cr- aßt, gar nicht darum, daß man sich gegen die Vorfüh- ung zweier Großfilme wen¬ det, sondern daß man ver¬ leiden will, daß man, genau csehen, für zwei Filme das- clbe zahlt, was eigentlich für einen Film gedacht und ngemessen ist. Es herrscht immer noch, nd das scheint auch jetzt l ei den Verhandlungen für die Theaterbesitzer im Vor¬ cergrund gestanden zu i ben. die Meinung vor, daß die Kasse des Theaterbe- 1 tzers der Maßstab für das s in müsse, was der Ver- • iher verlangen kann. Bis zu einem gewissen * rade ist das selbstverständ¬ lich richtig. Aber nur da, wo d e Ansprüche an den Ver¬ leiher in den richtigen Gren¬ zen bleiben und wo es sich um wirklich rentable Thea¬ ter handelt. Man kann heute in einer Zeit der Not. wo die Gesetz¬ gebung die rigorosesten Ma߬ nahmen trifft, Einnahmen ' erkürzt, Mieten verändert. Steuern erhöht. Ein- und Ausfuhr mit drakonischen Maßnahmen regelt, nicht mehr mit den Rücksichten kommen, die auf kleine und große nicht mehr lebens- 'ähige Häuser genommen werden sollen. Es wurde in der Sitzung, ■n der man der Presse die neuen Richtlinien mitteilte, unter anderem von einem Fall berichtet, wo ein Thea- lerbesitzer Streichung sämt¬ licher bestehenden Verträge schicke dieses deutschen Konzerns von Paris zu lenken wünscht. Das Wesentliche wird nach wie vor die Bereitstellung genügender Kapitalien sein und vor allen Dingen eine Bereinigung der etwas verworrenen Verhältnisse, die da¬ durch entstanden sind, daß man auf der einen Seite den Theaterbesitz und auf der andern den Verleih verpfändet. Wenn eine Münchener Zeitung behauptet, daß die Ver¬ legung der Produktion nach Berlin der Hauptstreitpunkt gewesen sei, so klingt des wenig wahrscheinlich. Diese Frage heute noch zu diskutieren, erscheint reichlich spät, nachdem man sich entschlossen hat, in Geiselgasteig Klang¬ filmapparaturen einzubauen. Wir registrieren auch die Tatsache, daß die Entschei¬ dung für Klangfiim dieses plötzliche Revirement mit her¬ beigeführt haben soll, lediglich als Gerücht, weil wir nicht recht einsehen können, warum diese Aktion, die für die Emelka nur Vorteile im Gefolge hatte, zu so plötzlichen personellen Änderungen hätte führen können. Die Wiederkehr des Herrn Kommerzienrat Krauss würde zweifellos von allen, die es gut mit der Emelka meinen, freudig begrüßt. Ob aber diese Gerüchte tatsächlich einen realen Hinter¬ grund haben, war im Augenblick, da diese Zeilen geschrie¬ ben werden, noch nicht festzustellen. In letzter Stunde erreichen uns folgende Mitteilungen: In der Belegschaft Geiselgasteig haben die Nachrichten starke Erregung hervorgerufen. Der Betriebsrat sandte an Dr. Friedmann folgendes Telegramm: ..Haben erfahren, daß Direktor Schach zurückgetreten und Grüne zurück.reten wird. Auf Grund früherer Erfah¬ rungen des Aufsichtsratsmitgliedes Herrn Jahan besteht Befürchtung, daß liesige Produktion still&ciegt und nach Berlin verlegt wird. Erbitten innerhalb 14 Stunden Auf¬ klärung über Gründe des Rücktritts von Schach und Grüne, da sonst gezwungen sind, Arbeit niederzulegen, ferner über Gründe, weshalb unsere Hinzuziehung zur gestrigen Sitzung nicht erfolgte." Ein weiteres Telegramm der Belegschaft wurde heute abgesandt, in dem gegen die heutige Aufsichtsratssitzung Protest erhoben und die Einladung ihres Delegierten ver¬ langt wird. Es sei dahingestellt, ob Aufsichtsratsbeschlaß über lebenswichtige Fragen der Gesellschaft und über Er¬ haltung ihres Betriebes überhaupt juristische Geltung haben, wenn zur Aufsichtsratssitzung der 3etriebsratsdele- gierte nicht zugezogen worden ist. Wie man in München hört, sollen seitens des Aufsichts- rats neuerliche Verhandlungen mit Generaldirektor Schach angeknüpft worden sein, um ihm zum Beibeha'.ten seiner Vorstandsstellung zu veranlassen. Herr Schach hat jedoch abgelehnt, da seine Bedingungen nicht erfüllt wurden. Es wurde nun an Herrn Schach das Ansinnen gestellt, wenigstens dem neuzubestellenden Vorstand zunächst beratend zur Seite stehen. Auch hier verlangt Schach u. a-, daß die Forderungen Grünes erfüllt würden. Es scheint, als ob die Nachrichten über die Rückwirkungen in München ihren Eindruck beim Aufsichtsrat nicht verfehlt Der neue Vorstand ist noch nicht bestimmt worden. Es erscheint nicht mehr wahrscheinlich, daß Herr Mülleneisen dafür noch in Frage kommt. Dagegen wird nach wie vor der Franzose Cornillon genannt. Wir geben alle diese Nachrichten unter Vorbehalt wieder, da sie bei Redaktionsschluß nicht mehr nachzuprüfen verlangt, weil er außer allen sonstigen Unkosten noch die Verzinsung von sechsund¬ fünfzigtausend Mark Bau¬ kapital tragen müsse. Das ist natürlich kein Ar¬ gument. Denn jener Thea- lerbesitzer. der jetzt Strei¬ chung der Verträge und bil¬ ligere Preise bei Neuab- ; chlüssen verlangt, hätte sich seine geschäftlichen Möglich¬ keiten ausrechnen müssen, als er sein Theater erbaute und übernahm. Es geht nirgends in der Welt, daß eine Sparte ihr Geschäft auf Kosten der an¬ deren betreibt. Man sieht das auch überall ein, bis auf einen Teil in der Filmindustrie, der anschei¬ nend der Meinung ist, daß sich die Leihpreise nicht nach den Gestehungskosten, son¬ dern nach den finanziellen Möglichkeiten der Theater¬ besitzer richten mißten. Diese grundsätzlich irrtüm¬ liche Einstellung muß ver¬ schwinden. Wir haben uns nach den allgemein gültigen kaufmännischen Gesetzen zu richten, die für alle Branchen und alle Industrien gelten und die bei allem Entgegen¬ kommen und aller Fürsotv*e für den Detaillisten letzten Endes von dem Grundsatz ausgehen, daß der Fabrikant seinen Preis zu fordern habe und daß es vom Konsumen¬ ten abhängt, ob er akzeptie¬ ren oder ablehnen will. Aber nirgends ist es so wie bei uns, daß man erst Verträge macht und Beträge bewi’ligt, die man dann ein¬ fach nicht einzuhalten und mit erlaubten und unerlaub¬ ten Mitteln zu reduzieren versucht. Die Eintrittspreis! egelung. wie sie jetzt in Berlin ge¬ troffen wurde, ist nach un¬ serer Auffassung der Anfang zu einer Regelung. Ein ganz, ganz kleines Stückchen auf einem Weg, der mit aller Energie bis zu Ende geschrit¬ ten werden muß. wenn wir in so schwierigen Zeiten ein so kompliziertes und diffi¬ ziles Gebilde, wie es der deutsche Film in seiner Ge¬ samtheit darstellt, am Leben erhalten wollen. Terra-Film im Atelier Nach Beendigung der Bauten werden am Montag, dem 14. De¬ zember, im Terra-Atelier Ma¬ rienfelde die Aufnahmen zu dem Splendid - Film der Terra „Hoheit amüsiert sich" beginnen. Für diesen Film, für den Con¬ rad Wiene und Paul Beyer das Drehbuch verfaßten, wurden unter der Regie von Conrad Wiene neben Georg Alexander, der die Titelrolle spielt, Lien Deyers und Trude Berliner ver- R dichtet. Ferner wirken mit: lans Junkermann, Tibor von Halmay, Anne Goerling, Ernst Wurmser. Karl Platcn, Maria von Tasnady, Rio Nobile und Antonie Jaeckel. Die Musik zu dieser Tonfilm- operette komponierte Arthur Guttmann, die Texte «lammen von Charles Amberg, die Tänze von Bruno Arno. Photographie: Carl Drews, Bauten: Leder- steger und Machus. Der Film erscheint für Deutschland im Verleih der