Der Kinematograph (December 1931)

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Trotzdem aber ein Film vom neuen Aufstieg eines zertretenen Volkes, das — wie aktuell gerade in dieser Tagen — losbricht, als die Last unerträglich wurde unc als man ihm das letzte Rest- chen Luft zum Atmen neh¬ men wollte. Ein Film, der packt, rührt und begeistert. Höchstlei¬ stung moderner Tonschau¬ spielkunst. Ein Erfolg, auch wenn die Ausstattung weni¬ ger glänzend gewesen wäre. So aber erhöht und unter¬ streicht der glänzende Rah¬ men die darstellerische Wir¬ kung. Es ist ein Film größten Ausmaßes, der vielleicht deshalb doppelt groß und imposant wirkt, weil dieses Ausmaß in Grenzen gehalten wird und weil die zwei oder drei Augenblicke, wo Massen entfaltet werden, harmonisch, organisch eingegliedert sind. Ein Film der Produktion Ernst Hugo Correll, die mit diesem Opus gleich ein be¬ stimmtes, starkes, gutes Ge¬ sicht erhalten hat. Eine Leistung, die den Ruf Gustav Ucickys weiter festigt und die seine Stellung in vor¬ derster Linie erneut bestätigt. Letzten Endes ein En- sembiefilm trotz der über¬ ragenden Leistung Kraußens. Spitzenleistungen von Fried¬ rich Kayßler, Lothar Müthel, Theodor Loos und Gustaf Gründgens. In zweiter Linie, vielleicht manuskriptgemäß und rein künstlerisch nicht ganz be¬ rechtigt, die Barbara Grete Mosheims, der Rüdiger Hans Rehmanns und der König Rudolf Försters. Vorbildlich, stimmungsvoll und nuancenreich die virtuose Photographie Carl Hoffmanns. Geschickt, geschmackvoll, mit glücklichem Effekt in- sti umentiert die Musik Schmidt-Boelckes. Anteil am großen Erfolg die Bauten Heriths und Röhrigs. Ein selten gelungener Wur Ein Film, der die Massen vo i rechts bis links ins Theater zieht. Ein filmisches Epos, da weit über die Saison hinau seinen Wert behält und da-; noch dann, wenn die Jahre.' Produktion längst vergesse i ist, immer wieder auftauche i wird, mit demselben Jubt! und der gleichen BegeisU rung begrüßt wie heute, w dieses Werk der Zeit, das vo den Ahnen erzählt, von der Gegenwart mit endlosei. Dank aufgenommen wird. Um die vierte Notverordnung Der Verband der Lichtspiel¬ theater Berlin-Brandenburg e. V. hielt gestern in den Kammer- säten in der Te'.tower Straße eine Versammlung .ib, in der der Verbandsvorsitzende Wilhelm Koch, der Verbandss .ndikus Dr. Diedrich und der Verbandsan¬ walt Dr. Egberts über alle die Fragen referierten, die füt das Lichtspielgewerbe in Verfolg der vierten Notverordnung in Betracht kommen. Man sandte ein Telegramm an den Reichsj ustizmini ster Dr. Joel und den Reichswirtschafts¬ minister Professor Dr. Warm- bold, in dem die Bitte ausge¬ sprochen wird, bei den zu er¬ wartendes! Durchführungsbestim¬ mungen auch die einzigartige und gesonderte Lage der Licht¬ spieltheater gerügend zu berück¬ sichtigen. Man spricht in dem Tele¬ gramm auch von der Abwehr der durch das außerordentliche Kündigungsrecht bestehenden Existenzbedrohang, über die wir schon vor einiger Zeit berich¬ teten. Im übrigen gab man den an¬ wesenden Theaterunternehmern genaue Richtlinien für ihr Ver¬ halten in den verschiedenen durch die Notverordnung ak¬ tuell gewordenen Fragen. „Mädchen in Uniform“ zum fünften Male prolongiert ..Mädchen in Uniform" be¬ weisen in der Vorweihnachts- woche im Marmorhaus außer¬ ordentliche Zugkraft. Die 9-Uhr- Vorstellung war täglich ausver¬ kauft, so daß der Film für die 6. Uraufführungswoche prolon¬ giert wurde und an den drei Weihnachtsfeiertagen wie wochentags täglich dreimal läuft. Die Star-Film feiert Der Direktor Jacques Glaß von der Vereinigten Star-Film¬ gesellschaft feiert heute seinen fünfzigsten Geburtstag. Er gehört noch nicht lange zu den aktiven Kinoleuten, hat aber jahrelang den Film mehr ven außen genau studiert. Seire erste Beziehung zu un¬ serer Industrie ist schon reich¬ lich alt. Er hatte, wie das bei der Finanz sehr häufig ist, viel S. Neben,ahl von der Nero mit dem Film in Berührung. Jeder in unserer Industrie ar¬ beitet und verhandelt gern mit ihm. Schätzt an ihm di« kaufmännische Korrektheit unJ die persönliche Liebenswürdig¬ keit. Er gehört zu den wenigen, für die kaufmännische Korrekt¬ heit oberste Richtlinie ist und die das. was sie versprecht n. auch wirklich halten. Beziehungen zu Kunst und Künstlern und lernte im Jahre 1908 bei einer Silvesterfeier durch den Filmschauspieler Al¬ bert Paulig seine heutige Gattin kennen. Es ist nicht uninteressant, zu erfahren, daß der tüchtige Film¬ direktor vom Bankgewerbe aus zu uns kommt. Schon in jungen Jahren lei¬ stete er auf diesem Spezialge¬ biet so Ausgezeichnetes, daß ihn die Dresdner Bank in ihre Devisenabteilung nach Berlin nahm. Er war an bedeutenden Bank¬ unternehmen in London und Frankreich beteiligt. Arbeitete während des Weltkrieges von Berlin aus in erheblichem Um¬ fang mit der Türkei. Ein paar Jahre später führte er gemeinsam mit dem Bank¬ haus Rothschild in Paris große europäische Finanztransaktio¬ nen durch und kam dann wie¬ der ein paar Jahre später durch Nach außen hin tritt er wenig hervor, und es wird nicht wenige Filmleute geben, die erst durch diese Zeilen erkennen, welch weitreichende und vorzügliche Verbindung sich bei Glaß kon¬ zentrieren. Wir gratulieren ihm gern und möchten den Wunsch ausspre¬ chen, daß er in immer steigen¬ dem Maße sein Interesse dem Film zuwendet, weil gerade Kaufleute mit Finanzverbindun¬ gen in der ganzen Welt und vor allen Dingen mit Vertrauen in ganz Europa heule für die Film¬ industrie weit über das eigene Unternehmen hinaus wichtig und notwendig sind. Wilhelm Graf, der neben ihm in der Star-Film arbeitet, feiert am zweiten Weihnachtstag sei¬ nen fünfundsechzigsten Geburts¬ tag. Uber ihn braucht man in einem Filmblatt nicht viel zu erzählen. Er gehört im wahr¬ ten Sinne zu den Pionieren un¬ serer Industrie und darf mit vol¬ lem Recht zu denjenigen g, - zählt werden, die im stärkste i Maß aktiv daran mitarbeitete aus de n Schaubudengeschä t eine Industrie zu machen. Wilhelm Graf war einer der ersten — vielleicht der erste deutsche Theaterbesitzer. Se - Lichtspielhaus in der Friedric! ■ straße halte 28 Plätze und e zielte täglich unzählige ausvc - kaufte Häuser, weil das gan e Programm nur anderthalb Min ter anderem die großen Asta Nielsen-Filme in Deulschlaid verbreitet, war überhaupt n allen wesentlichen Ereigniss, n im deutschen Filmverleih bis n die letzten Jahre hinein ak> v beteiligt. Wir feiern mit ihm sein, n fünfundsechzigsten Geburtstag n der frohen Erwartung, daß " r noch recht oft Gelegen!) t haben, sein Wiegenfest mit i! m zu feiern, und wir verschieb n den Termin einer eingehenden Würdigung bis zum fünfundsi. >- zigsten Geburtstag, mit d, m Versprechen, diesen Termin dann pünktlicher einzuhalKn. als das manche Theaterbesit.cr mit ihren Filmen tun. Der „gehorchende" Film startet Die Ufa hat den „gehorchen¬ den" Film „Mal was Ander, s!’ der „Film für Alle’ -Produh! >n zur Erstaufführung in ihren sämtlichen Theatern in Deutsch¬ land erworben. Die Uraufführung findet >« der ersten Januar-Woche im Universum am Kurfürstendamm statt. Anschließend in weite¬ ren 14 Berliner Ufa-Theatern- Im Reich wird der Film in g«‘ schlossenen Touren in 60 Ufa- Theatern gezeigt werden. „Mal was Anderes’ v ° n Richard Hutter wurde für dj* Schweiz verkauft..Die originell« Neuheit ist bereits in Zürich mit enormem Erfolg gestartet Für Österreich wurde der Film von der Kiba erworben Die Wiener Premiere *® Apollo-Theater findet am 5«' vesterabend statt.