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— f VERLAG SCHERL« BERLIN SVTBB 26. Jahrgang Berlin, den 16. März 1932 Nummer 53 Ruf nach der starken Hand ln der nächsten Woche soll eine Besprechung derjenigen Kinounternchmer Berlins staltfindcn, die sich zum Zweischlagerprogramm ent¬ schlossen haben. Bei dieser Gelegenheit hört inan, daU der grollte Teil der Kinounternehnier man spricht von 150 bis 200 bereits wieder zwei Filme in einem Programm zeigen und dauit zu einem Zustand zu¬ rückkehren, der jahrelang nicht nur in der Fachpresse, sondern in allen Versamm¬ lungen der Verleiher und Theaterbesitzer als der wun¬ deste Punkt in der deutschen Filmwirtschaftspolitik be¬ zeichnet wurde. Wir haben hier in diesen Spalten jahrelang darauf hin¬ gewiesen, daß die Program¬ mierung mit zwei Schlagern zu einem derartig großen Ver¬ brauch an Filmen führen müsse, daß sie einfach auf regulärer Basis nicht zu he- Die F'olge war. daß schon der Verleiher beim Einkauf Schlager erster und zweiter Qualität erwarb, wobei im Gesamtverleihhctrieh nichts anderes übrigbleiben konnte als Unterbilanz. Inzwischen haben wir. selbstverständlich wenn man einige weniger zugkräftige Bilder nicht berücksichtigt, einen ganz erheblichen Durch¬ schnitt in der Qualität der deutschsprachigen Tonfilme festzustellcn. Die Qualität scheint durch- gchalten zu werden, obwohl die Einnahmen aus dem Ver¬ leih hei der heutigen mise¬ rablen Situation rapide nach- Der Verleiher kann unter die heute gültigen Leihsätze kaum hcruntergehen. Der Zu¬ sammenbruch gerade der freien und unabhängigen Ver¬ leiher steht für jeden, der die Situation klar beurteilt, in greifbarer Nähe, wenn nicht in der nächsten Zeit ein Wunder geschieht. In einer derartigen Situa¬ tion hoffen die Thealer- hesitzer, durch die Wiederein¬ führung des zweiten Schla¬ gers das Geschäft zu beleben. Sie übersehen dabei, daß der tiefere Grund für das schlechte Geschäft auch in Berlin die Tatsache ist. daß wir für den einzelnen Bezirk viel zuviel Kinos haben, ein Überangebot an Sitzplätzen. Das vielleicht in glänzenden Kinozeiten annähernd auszu¬ nutzen ist, während unter den heutigen Umständen schon rein rechnerisch seihst wenn man annimmt, daß jeder kinofähige Einwohner jede Woche einmal ein Kino lie- sucht ein geradezu kata- •it-oohales Überangebot vor- Man verwechselt Ursache jnd Wirkung Sucht da etwas zu retten, w » nur mit ganz, anderen Radikalmitteln etwas zu retten wäre. Unter diesen Umständen m iß dringend ersucht wer¬ den. den Beschluß. zwei Schlager zu spielen, möglichst umgehend zu revidieren. Man hat neulich in der Excelsior-Versammlung von klugen, weitblickenden Thea¬ terleitern gehört, daß sie rieht daran denken, das Zweischlagersyslem mitzu- nachen. ' Es ist zu hoffen, daß die Verleiher alles daransetzen, diese vernünftigen Elemente zu unterstützen. Es wird ja letzten Endes von dem Ver¬ leih ahhängen. «h das Zwci- scMagersystem durchzuftih- rer. ist. Wenn man nämlich die bisherige Berechnungs¬ basis beibehält und die Zwei- schlagerspieler zwingt, das Doppelte für ihr Programm aufzuwenden wie bisher. Man wird noch ausführlich über das Zweischlagerpro¬ gramm sprechen müssen, wenn die große Aussprachc vorüher ist, die hoffentlich dazu führt, daß dieser Rück¬ schritt in der Programmie¬ rung verhindert ist. noch be¬ vor er richtig angefangen hat. Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige" im „Kinematograph“ hilft