Der Kinematograph (April 1932)

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fraglich. Wichtige Absatz¬ gebiete. wie die Tschechoslo¬ wakei und Österreich, sind mehr oder weniger bedroht. Oder aber der Geschäfts¬ verkehr ist so kompliziert, daß man letzten Endes zu den Einnahmen noch neue Gelder hinzugeben mull, um auf dem Wege der Fabrika¬ tion aus Wien oder Prag überhaupt irgendwie einen Gegenwert zu erhallen. Das Märchen, daß man etwa in W'ien billiger fabri¬ ziert als in Berlin, ist ge¬ rade in den letzten Tagen an einem Beispiel widerlegt, auf das wir im Augenblick hier nicht cingehen wollen. Der deutsche Film muß unter allen Umständen in der kommenden Spielzeit aus Deutschland selbst wenigstens die Herstellungs¬ kosten bringen. Was das bedeutet, braucht hier nicht näher ausgeführt zu werden. Es heißt das um nur ein paar Stichwortc anzufüh¬ ren - Herabminderung der Produktionskosten auf einen Beitag. der mindestens 40 bis 50 Prozent niedriger liegt als etwa im Vorjahre. Es bedeutet das ferner die Schaffung einer ganz ande¬ ren Grundlage fü>- das deut¬ sche Geschäft, die nur da¬ durch erreich« werden kann, daß man die Einnahmen aus den kleinen und mittleren Theatern erhöht. Wir wissen ganz genau, daß diese Feststellung Kopf- schü*lcln und Protest her- vorrulen wird. Aber wir ver¬ weisen darauf, daß gerade in den letzten Jahren die Wirt¬ schaftsanschauungen des „Ki- nematograph" sich im großen und ganzen als richtig er¬ wiesen haben. Das soll kein besonderes Loh für uns sein, sondern das ist eigentlich eine selbst¬ verständliche Feststellung, weil wir gewohnt sind, die Dinge, gestützt auf imfas¬ sendes Zahlenmaterial, unab¬ hängig und objektiv Zusehen. Weiche Maßnahmen im einzelnen zu ergreifen sind, ist Sache der Überlegung in den beteiligten Verbänden. Schließlich gehen gerade in diesen Fragen die Interessen der Verleiher und der Thea¬ terbesitzer in der Gesamt¬ heit v.illrtändig konform. Die Theaterbesitzer hahen Gelegenheit, die Richtigkeit der hier vertretenen grund¬ sätzlichen Auffassung in den ihnen nahestehenden Betrie¬ ben, im Deutschen Lichtspiel- Syndikat und in der Reiths¬ filmliga. selbst zu prüfen. Wir wissen, daß das, was hier in der letzten Zeit ge¬ schrieben wurde, in den Ohren mancher Thealer- besitzer recht hart und hittcr klingt. Aber wir halten uns gerade in dieser Krisenzeit für verpflichtet, die Dinge offen -ind klar zu schildern, weil es gar keinen Zweck hat, mit geschlossenen Augen ins Unglück zu rennen, wenn mit offenem Blick der Majo¬ rität der deutschen Film- kaufleule. ganz gleich. ; n welcher Sparte sie .•rbcileii. geholfen werden karn. Premiere von heute Im Primus-Palast bringt die Emelka ihren Tonfilm „Der Feldherrnhügel'' nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Roda Roda und Carl Roller heraus. Unter der Regie von Eugen Thiele wirken u. a. mit: Ivan Petrovich, Elgu Brink, Betty Bird, Fritz Spira, Hansi Arnstadt, Ida Perrv, Fritz Stei¬ ner, Ernst Dumcke, Roda Roda, Louis Ralph. Das Manuskript stammt von Eugen Szatmari. die Bauten von Ludwig Reiber, an der Kamera: Karl Vaß. Der Film erscheint im Verleih der Bayerischen Filmgesellschaft im Emelka-Konzern. Pie! dreht in Staaken Seit dem zweiten Osterfeier¬ tag weilt Harry Piel wieder in Berlin und dreht die Atelier¬ aufnahmen seines neuen Ton¬ films für die Universal „Jonny stiehlt Europa" rach dem Manuskript von Werner Scheff in den DLS.-Studios in Staaken. Ewald Daub steht an der Kamen, Knauer zeichnet für die Bauten verantwortlich. Charles Melain steht an der Tonkamera. Erfolge des „Tollen Bömberg". Wie die Deuton-Film mitteilt, ist ihr neuer Film nach vorlie¬ genden Telegrammen sowohl in der Schauburg, Münster, wie in den Handelshof - Lichtspielen, Essen, mit großem Erfolg ge¬ startet worden. Zigeuner. Für den H.-M. Tonfilm „Zi¬ geuner" (Musik Paul Abraham), Regie Hanns Schwarz, wurde als Operateur Otto Kanturek verpflichtet. Manuskript: Hans Reichsverbands-Tagung in Frankfurt a. M. vom 13. bis 16. Mai 1931 Das Programm für die dies¬ jährige große Tagung des Reich ^Verbandes in Frankfurt a. M. steht in großen Umrissen fest. Man rechnet angeblich mit 510 Teilnehmern. Hat als Tagungslokal den berühmten Palmcngartcn mit seinen großen Im Programm stehen die üb- liehe Vorstands- und Delcgicr- tcnsilzung, die obligctc Gene¬ ralversammlung. ein Empfangs¬ abend und ein großer Fest¬ abend. Eine Reihe maßgebender Verleiher zeigt während der Frankfurter Tagurg neue Filme. Der Gastgeberverband lädt zu einem Mittagessen ein. Die be¬ rühmten historischen Stätten Frankfurts w erden auf beson¬ deren Rundfahrten gezeigt. Unter der verantwortlichen Redaktion von Robert Maller erscheint dann eine gut ausge- slattcte Festzeitschrift. Man wird eine kinotechnischc Fach¬ ausstellung sehen und inter¬ essante Experimental vor träge auf dem Gebiet des Tonfilms hören. Es soll eine Tagung von selten großem Ausmaß werden, an der auch die Vertreter der verschiedenen Länderrcgicrun- gcn. des Deutschen Städtetages und der Stadt F'rankfurl sowie Abgeordnete verschiedenster Parteien tcilnchmen. ISjähriges Jubiläum der Otto-Pietzsch-Betriebe Vor einigen Tagen feierte die Firma Otto Pietzsch, der heute vier Großtheater von je über 1000 Plätzen angehüren: Schau¬ burg und Gloria-Palast in Mün¬ chen und Vaterland- und Asto- ria-Lichlspiele in Zwickau, das in der Filmbranche vorläufig noch seltene Fesl 25jährigen Bestehens. Der vor fast zwei Jahren allzu früh verstorbene Senior¬ chef Otto Pietzsch eröffnete am 20. 3. 07 sein erstes Klein¬ kino. dem er bald einen Thealer- ring in Sachsen und Nordbayern mit dem damals noch üblichen eigenen Verleih usw. anzuglie¬ dern wußte. 1912 war er be¬ reits so weit, daß er den Plan eines Großkinos von 1100 Plätzen in Angri'f nehmen konnte. Iniolge des dazwischen- getretenen Weltkrieges, der Otto Pietzsch während seiner ganzen Dauer an der Front sah, konnte dieses Projekt jedoch erst 1919 vollendet werden. In die heutige Führung der Betriebe teilen sich die Witwe Camilla Pietzsch und die drei Aus der Produktion. Mit den Aufnahmen für den Emelka-Film „Fremdenlegionär Nr. 37“ ist unter der Regie von Robert Wohlmuth in den Gei¬ selgasteiger Ateliers der Emelka begonnen worden. In den Haupt¬ rollen sind Elga Brink und Wer¬ ner Fuetterer beschäftigt. Von der Presse zum Film Unser Kollege Hans Feld, der aus seinci umfassenden, vorwie¬ gend kr tischcn Tätigkeit beim ..Film-Kurier" in Industriekrii- stn bekannt und geschätzt ist, trill mit dem heutigen Tage in der. Kreis der Aafa-Milarbci'.er Es ist nicht uninteressant, daß ein Schriftsteller, der die lite¬ rarische Richtung in der Film- kritik vertrat, nunmehr im Rah¬ men einer Firma arbeitet, für Jic der geschäftliche Erfolg eines Films oberstes Leitmotiv st. Wir sind überzeugt, daß beide Kontrahenten in der Zusammen¬ arbeit auf ihre Kosten kommen, daß die Zusammenarbeit des bisherigen Theoretikers mit den Männern der Praxis gute Früchte tragen wird. Das neue Staar-Ncsf Gestern nachmittag hat Fritz Staar sein neues Haus an der Kaiserallcc der Öffentlichkeit übergeben. Es ist, wie gestern hier schon berichtet wurde, ein ganz modernes Haus mit einer vorzüglichen Klangfilm-Appara- tur und modernster Entlüftungs- Dcr Architekt Otto Firle hal eine an sich schwierige Aufgabe mit viel Verständnis und großer Umsicht gelöst. Die Außen¬ fassade ist anziehend und ge¬ schmackvoll. Fritz Staar. der seine Freunde aus allen Sparten begrüßen konnte, kann auf dieses neue Schmuckkästchen stolz sein, das sich mit Hilfe ausgewähltcr Programme sehr schnell seine Stammkundschaft schaffen wird