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machte, daß er seinen neuen Film auf dem Wege des Kol¬ lektivs herstellt. Wobei Kollektiv nichts anderes bedeutet, als daß man die Gagen der Mitwir¬ kenden auf ein Minimum reduziert hat und dafür eine Gewinnbeteiligung einfuhrte, die zumindest das erste Risiko erheblich herabmin¬ dert. Das ist vielleicht eine Basis, die die augenblickliche Möglichkeit mit der Sicher¬ heit verbindet, daß beim großen Erfolg auch der Dar¬ steller einigermaßen zu sei¬ nem Recht kommt. Mit der Rationalisierung der Produktion aber fängt es erst an. Man muß endlich dazu kommen, daß abgeschlossene Verträge auch wirklich ein¬ gehalten werden. Das großzügige Entgegen¬ kommen bei Streichungen von Filmen der alten Saison wird jetzt bei jedem Ver¬ leiher aus Gründen der Selbsterhaltung in Wegfall kommen. Es geht jetzt gar nicht da¬ rum. ob man konziliant oder engherzig sein Geschäft be¬ treiben will, sondern jeder Einzelunternehmer steht jetzt vor der Entscheidung, ob er leben cder sterben will. Die Theaterbesitzer müs¬ sen jetzt zeigen, ob ihre Be¬ triebe lebensfähig sind, oder ob einige hundert Theater von der Bildfläche verschwin¬ den müssen. Die großen Konzerne sind mit anerkennenswertem Bei¬ spiel in diesen Tagen voran¬ gegangen. Ufa und Emelka haben all die Betriebe, bei denen die Verlust- und Ge¬ winnrechnung nicht aufging, einfach geschlossen. Man soll nicht dazu sagen, daß es sich diese Firmen lei¬ sten könnten und daß es hier nicht um die Existenz ginge. Es ist ganz selbstverständ¬ lich, daß der große Betrieb eher etwas entbehren kann als der kleine. Aber es wird hier das richtunggebende Prinzip ge¬ zeigt. Nämlich nur rentable Betriebe zu halten und alles das, wobei man zusetzt, ab¬ zustoßen. Bisher konnten Fabrikant und Verleiher großzügig sein. Es gab wenigstens noch etwas wie eine Gewinn¬ chance, und es kam auf die¬ sen oder jenen Vertrag viel¬ leicht nicht so an. Heute aber ist jede Mark wichtig. Jeder Pfennig beim Eintrittspreis spielt eine Rolle. Das Sprichwort von der Ehrung des Pfennigs wird zur Grundwahrheit aller kaufmännischen Tätigkeit. Die große Auseinander¬ setzung innerhalb der Spar¬ ten und innerhalb der Indu¬ strie, die immer wieder ver¬ schoben wurde, wie ein Schwerkranker eine schwie¬ rige Operation verschiebt, ist jetzt zur Lebensfrage ge¬ worden. Die Preisgestaltung der Theater die restlose Erfül¬ lung aller einmal abgeschlos¬ senen Verleihverträge, die Verbilligung der Fabrikation läßt sich nun keinen Tag mehr aufschieben. Hätte man eher damit an¬ gefangen, wäre vieles leich¬ ter, was jetzt in einem Sta¬ dium durchgeführt werden muß, wo für viele Leben und Tod an einem Faden hängen. Der Feldherrnhügel Pariier Theater schlichen für 24 Stunden Paris, I. April. Die Theater- und Lichtspieltheater-Besitzer haben in der gemeinsamen Verhandlung des heutigen Nachmittag beschlossen. ihre Häuser zum Zwecke Jes Pro¬ testes am 5. Aoril für 24 Stun¬ den zu schließen. Beim Zu¬ sammentritt der neuen Kam¬ mer werden sie ihre Forderun¬ gen erneut mit größtem Nach¬ druck Vorbringen, da sie der Ansicht sind, daß keine besse¬ ren Aussichten bestehen, eine für sie günstige Lösung zu er- Relcord-Frfol0 „Der Sieger" in Wien Die Premiere des D nmmer- Tonfilms der Ufa ..Der Sieger" gestaltete sich in Wien im Ufa¬ tonkinn. im Colosseum und Gartenbaukino sowie im Scala¬ kino zu einem unerhörten Tri¬ umph. Schon auf dem Bahnhof wurde Hans Albers von vielen Tausenden von Menschen emp¬ fangen Er sprach noch am sel¬ ben Vormittag im Radio. Im ganzen spielten den Film vier Premieren - Kinos, die über Ostern restlos ausverkauft waren. Alle vier Kinos melden Rekordeinnahmen seit Beste¬ hen des Theaters. Albers wurde zwanzigmal hervorgerufen. Auch die Vorstellungen der nächsten Tage sind in allen Kinos aus- verkauit. Charlie RoelUnghoff hat die deutsche Bearbeitung des kommenden Pat-und-Pata- chon-Films „Schritt und Tritt“ beendet. Das gleichnamige Theater¬ stück von Roda Roda und Carl Roeßler war einmal eine sehr bissige Satire auf die Zustände bei der k. u. k. Armee. Da es das alte Österreich nicht mehr gibt, so ist die Satire gegen¬ standslos geworden, und Eugen Szatmari, der für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, hat mit der sicheren Hand und dem ge¬ übten Blick des routinierten Filmmannes für Leinwandwir¬ kungen e-'nen Militärschwank daraus gemacht, wie sie im Primus-Paiast in der letzten Zeit erfolgreich gewesen sind. Es sind also die Abenteuer des Rittmeisters Jennewein, der strafversetzt wird, weil ihm eine verlassene Freundin einen Eklat bei der Hochzeit macht, und der schließlich auf Um¬ wegen über ein merkwürdig verlaufenes Manöver doch zu seiner Frau kommt, nachdem ein leibhaftiger Erzherzog ihm die energische Freundin ab¬ genommen hat. Eine Geschichte, auf der zwar der Staub fingerdick liegt, die aber zu einem lusti¬ gen, unterhaltenden Gebrauchs¬ film wurde, wie ihn das Kino für den Somme rspielplan be¬ nötigt. Eugen Thiele hat den Stoff geschickt inszeniert, und es ge¬ lingt ihm, sofort den notwendi¬ gen Kontakt mit den Zu¬ schauern zu erhalten und sie in fröhliche Stimmung zu verset¬ zen. Er versteht es, Szenen auf¬ zubauen und die Auftritte der einzelnen Darsteller geschickt vorznbereiten. Nur sollte er den Ehrgeiz fallen lassen, sein eigener Textdichter zu sein. Für die Darsteller eines österreichischen Films ist das Wert fesch das richtige Kom¬ pliment. Es war eine große Anzahl beliebter Schauspieler aufgeboten worden, die diese Bezeichnung verdienen. So sah man Iwan Petrovich, der von seinen Verehrerinnen lebhaft begrüßt wurde. Fritz Spira. Louis Ralph. Fritz Steiner, der seiie Burschencharge zwerch¬ fellerschütternd spielte, Roda R.ida. Begrüßte die scharmante Bet Iv Bird und die stets rei¬ zende Elga Brink, lachte über Hansi Arnstadt. Ida Perry und viele andere, die bemüht waren, den figurenreichen Film zu einem unterhaltenden Abend gedeihen zu lassen. Tonsystem: Tobis-KIangfilm. Hochhaus- und Modernes Thea¬ ter, Köln, werden geschlossen. Wie wir erfahren, schließt die „Emelka“ ihr Kölner 'Nachauf¬ führungstheater am 31. März. Es handelt sich um das „Emel- ka-Hochhaus-Theater“ am Ring und um das „Moderne Theater“ Die „Schauburg“ und das „Ca¬ pitol" werden als Uraufführung: - theater weitergeführt.