Der Kinematograph (April 1932)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Neues Verfahren zur Farbenkinematographie Die Firma Ravcol Limited in London beschäftigt sich in ihrem DRP. 317664 mit einem Verfahren zur Wiedergabe mehrfarbiger bewegter Bilder, die in bekannter Art durch Selektionsfarbfilter aufgenom¬ men und deren Teilaufnahmen übereinander projiziert werden. Für die Wiedergabe lebender Bilder in natürlichen Farben hat man bereits vorgeschlagen, den Film mittels Selektions¬ filter aus Teilbildern zusam¬ menzusetzen, die zwei oder mehr Einzelfarben aufweisen, wie z. B. Rot und Blaugriin. Nach dem Entwickeln wurde der Film durch Filterscheiben von derselben Farbe projiziert, wie sie bei der Aufnahme ver¬ wendet wurden, wobei die bei¬ den Teilbildreihen auf dem Schirm entweder übereinander gelagert oder auch hintereinan¬ der geworfen wurden, so daß sie infolge des Beharrungsver¬ mögens der Netzhaut miteinan¬ der verschmolzen. Die Verwen¬ dung solcher Filterscheiben beim Bildwurf verursacht tedoch bedeutende Lichtverlustc, so daß die Lichtquelle für den Bildwurf eine starke Intensität haben muß und darum kost¬ spielig ist. Außerdem ist beob¬ achtet worden, daß die proji¬ zierten iarbigen Bilder einer ge¬ nügenden Lebhaftigkeit der Farben ermangelten und das Auge ermüdeten. Man hat ferner vorgeschla¬ gen, die Filmaufnahme abwech¬ selnd durch ein rotes Farbfilter und ohne Farbfilter zu bewerk¬ stelligen, so daß abwechselnde Bilder, nämlich ein rotes Teil¬ bild und ein farbloses Schwarz¬ weiß-Bild, erzielt wurden. Diese Bilder warf man dann hinterein¬ ander auf die Schirmfläche, an der sie sich durch das genannte Beharrungsvermögen cer Netz¬ haut vereinigten. Dieses Ver- tahren besitzt mehrere Nach¬ teile, besonders den. daß die Bilder eintönig wirken Erfindungsgemäß werden die Übelstände nun dadurch ver¬ mieden, daß von den beiden durch verschiedenfarbige Filter aufgenommenen Teilbildreihen die eine Teilbildreihe durch das entsprechende Aufnahmefiltcr hindurch und die andere Teil¬ bildreihe ohne Farbfilter proji¬ ziert werden. Als Seleklions- filter benutzt man vorzugsweise ein Orangefilter und ein Grün¬ filter, so daß zwei entspre¬ chende Teilbildaufnahmen ent¬ stehen. Die beiden Teilbildrei- hen werden dann derart proji¬ ziert, daß die durch das orange¬ farbige Selektionsfilter auf¬ genommene Teilbildreihe durch eine orangefarbige Filterscheibe und die durch das grüne Selek¬ tionsfilter aufgenommene ohne jeglicf e Filterscheibe geworfen werden Man erhält so auf dem Schirm ein dunkel-orangefarbi¬ ges Teilbild und ein schwarz- weißes Teilbild, die sich gegen¬ seitig ergänzen und sich beide von cem hell-orangefarbigen Grund., nämlich demjenigen, wo in dem Gegenstand weder orange arbige noch grünliche Teile enthalten waren und welcher Grund lediglich durch das körperlose, orangefarbige Licht der Projektionsscheibe entsteh , abheben. Da .liier das dem Grün ent¬ sprechende dunkel erscheinende Teilbili das genannte hell- orangefarbige Licht der Projek¬ tionsscheibe rum größten Teil verschluckt und tatsächlich farblos ist, so entsteht an die¬ sem Teiibild infolge des be¬ kannten Netzhautverhaltens, eine farblose Fläche in der Nähe einer farbigen mit der Komplementärfarbe zu belegen, die Komplementärfärbung zu Orange und ruft den Eindruck von Grün hervor. Es hat sich tatsächlich gezeigt, daß eine Anzahl von Farbtönen, wie Orange, Fleischfarben und Braun so gut wie naturähnlich in Erscheinung treten, während das mittlere Grün genügend und das Mattgrün sowie Blau weni¬ ger günstig hervorgebracht werden. Doch läßt sich diesem Umstande durch Verwendung von zweifarbigen Bildwürfen, z. B. einem Orange und einem Blau, nebst einem farbl äsen, durch Grün-Gelb-Filter auf¬ genommenen. teilweise begeg¬ nen. Mit der oben angedeute¬ ten Theorie übereinstimmend, lassen sich allerdings die hellen und klaren Farben, wie Him¬ melblau und Hell-Blattgrün, nicht hervorbringen. Für einige Zwecke ist es wünschenswert, um das Far¬ bengleichgewicht auf dem Schirm zu erhalten, die relati¬ ven Lichtstärken zu regeln, die durch die beiden Objektive übermittelt werden. Dies ist praktisch err eichbar dadurch, daß man das eine oder andere der Objektive mii einer Stell- bler.de versieht bzw. aaß man ar. den beiden Linsen unter¬ schiedliche Lochquerschnitte verwendet. Durch die Erfindung wird eine wesentliche Steige¬ rung der Lichtmengen auf dem Schirm erzielt, so daß eine der hauptsächlichsten Schwierigkei¬ ten beim Bildwurf naturähn¬ licher Farben auf den Schirm überwunden ist. Es kann b( Kleine Anzeigen l/J MO- APPARATE ■^k. I I und alles Zubehör Komplette Einrichtungen Filme H Einakter Mehrakter. Sport. Humor, u. b. w. in allen Längen, in allen Preislagen Klno-App. der neuesten Typen billig. Preisliste sende gcg. 30 Pfg.-Marke sof. A. Schimmel, Kinematogr. u. Filme Berlin C2. Bur|ilr«|e Slk. Lager tintl. Kinoartikel! Reklame - Diapositive GRASS & WORFF Filmschränke Bottiche, Rahmen T rockentrommeln 110 220 Volt bis 30 Amp. reguliert). Queck¬ silber Dampf Gleichrichter 1 110 Volt Netx- «pann hit40Amp Ftlmvpulcn f *>0u 600m Tonlilmwände Rudolf KAberleln. Berlin SW29. halb 2Tagen. Zuschriften unt K. Z. 814 Scherlh . Berlin SW68. Zimmcrilr 35-41 Ein volles Haus . K. B. 8145 an Schcrlhau Berlin SW 68 Zim merkt werden, daß durch die Erfindung außerdem ein sehr reines Weiß erzielbar ist. Die für die Erfindung zu benutzen¬ den Filme sind die gewöhn¬ lichen panchromatischen, so daß die Kosten nicht größer sind als bei den einfarbigen Bildern. Obwohl die Erfindung insbe¬ sondere für Zweifarbenphoto¬ graphie bestimmt ist, kann sie auch auf das Dreifarbensystem ausgedehnt werden. In solchen Fällen werden drei Einzelfar- benfilter f.'ir die Aufnahme ver¬ wendet anstatt von zwei bei dem Zweifarbenverfahren. Beim Bildwurf werden zwei der Teil¬ farbenbilder durch die ent¬ sprechenden Filterscheiben und das dritte ohne Filterscheibe projiziert. Es ist e/sichtliih, daß auch andere Farben als Orange und Grün verwendet werden können und daß die Erfindung sich nicht auf '.ebenda Bilder beschränkt, sondern :m allge¬ meine'! für den Bildwurf farbi¬ ger Darstellungen benutzbar ist Geräuschlose Motoren für Tonfilme In der Tonfilmtechnik hat man seit Jahren größter, Nach¬ druck auf die Entwicklung möglichst geräuschlos trbeilen- dei Motoien gelegt. Mit ruhi¬ gem Lauf von Motoren pflegt meistens auch Geräuschlosig¬ keit verbunden zu sein. Jetzt hat man beides in einer für Klangfilme konstruierten Appa¬ ratur so eng zu verbinden ver¬ mocht, daß man selbst einen halben Meter vom Motor ent¬ fernt seinen Lauf nicht mehr hört, sondern nur noch seine Bewegungen sehen kann. Diese Motoren haben den Vorteil, daß de serienweise, d. h. billig hergestellt werden können. Sie entwickeln mittlere Leistungen und Zahlen bis zu 1500 Ucmin. In ihrem Äußeren stellen diese Motoren einen Übergang zwi¬ schen der geschlossenen Ma¬ schine dar. Das Gehäuse um¬ gibt den Motor vollständig, je¬ doch am unteren Teile der La¬ gerkappe läßt es Öffnungen frei, so daß die Motoren ähn¬ lich wie eine offene Maschine belastbar sind, was bekanntlich für unsere Betriebe von nicht zu unterschätzender Wichtig¬ keit ist. Von diesen Motoren hat man für die Kinotechnik drei Typen geschaffen: für be¬ sonders geräuschlosen Lauf für Tonfilme, für geräuschlosen Lauf für stumme Filme und für Nor¬ mallauf für sonstige Bedürfnisse im Lichtspieltheater.