Der Kinematograph (May 1932)

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I I VERLAG SCHERL * BERLIN SW 6B Hl«® 26. Jahrgang Berlin, den 7. Mai 1932 Nummer 87 88 Das Problem der Bühnenschau Es gibt eine ganze Reihe von größeren und kleineren Theatern, die in Berlin und im Reich in neuerer Zeit wieder zur Bühnenschau und zum Orchester zurückgekehrt sind. Die Gründe dafür brauchen hier nicht im einzelnen skiz¬ ziert zu werden. Es ist bekannt, daß man sich zu diesem Schritt ent¬ schloß, um für den Theater¬ besuch in dieser schweren und kritischen Zeit einen neuen besonderen Anreiz zu schaf¬ fen. Der Erfolg einer solchen Ausdehnung des Programms und dieser Erweiterung des Wirkungsradius auf die Be¬ sucherfrequenz ist in ihrem praktischen Erfolg noch nicht restlos geklärt. Nur ein törichter Beurteiler der Situation kann heute, wo liese Umstellung erst ein paar Wochen alt ist, endgültig be- irteilen, ob die Mehraufwen- lung, die eine derartige Pro- rammer Weiterung mit sich 'ringt, rhich tatsächlich zu len erhöhten Einnahmen ührt, die man erwartet. Vielleicht ist gerade im 'ommer für die Großtheater < ie Bühnenschau ein wichtiger und wertvoller Behelf, um i'ber eine Zeit der Programm- >• rise hinwegzukommen. Damit soll nicht gesagt srin, daß tatsächlich so etwas '■ ie ein Filmmangel zu ver- •'> ichnen ist, von dem theore- • sch so viel gesprochen wird. Der tritt in der Praxis nur bei einer Reihe von Berliner Croßtheatern in die Erschei- nung, wo die Repertoiresor- Sen nach unserer Auffassung '’trmieden worden wären. wenn man vorsichtiger dispo¬ niert hätte und wenn man in den einzelnen Fällen die Pro¬ paganda für diesen oder jenen Film verstärkt und vertieft hätte. Über diese Dinge heute zu reden, ist eigentlich verspätet, denn man kann gerade im Theatergeschäft einmal ge¬ machte Fehler in vielen Fällen überhaupt nicht wieder gutmachen. Es kommt jetzt darauf an, in jedem Betrieb genau und unvoreingenommen zu prüfen, was letzten Endes bei der Einführung der Bühnenschau tatsächlich herauskommt. Es ist vor allem nach unse¬ rer Auffassung zu unter¬ suchen, ob nicht an Stelle des regelmäßigen Varietäpro- gramms gelegentliche Gast¬ spiele zu setzen sind, die mit dem Film in einem inneren Zusammenhang stehen. Wir denken hier an das er¬ folgreiche Auftreten der ver¬ schiedensten Filmschauspie¬ ler, die ja heute nicht einfach wie ehemals in der stummen Zeit vor dem Vorhang er¬ scheinen, sondern zum grö߬ ten Teil in der Lage sind, ihre musikalischen Darbietun¬ gen aus dem Film zu wieder¬ holen. oder die, wie die Prax's zeigt, manchmal auch mit einem hübschen Sketch stärkste Erfolge erzielen. Diese Bevorzugung der Filmschauspieler auch im le¬ bendigen Programm hat außer¬ dem gewisse andere Vorteile, c'ie sich das Kino n'cht ent¬ gehen lassen sollte. Das Interesse für einen Dar- s.cller wird zweifellos stärker, wenn er einmal in einer guten Nummer persönlich imTheater erschienen ist. Das persönliche Erscheinen im Sommer wirkt unter Um¬ ständen für die ganze kom¬ mende Saison nach und macht damit jeden Film, in dem der betreffende Star auftritt, für die nächste Spielzeit um einige Einnahmeprozentc wert¬ voller. Es wird allerdings sehr viel darauf ankommen, daß dieses persönliche Auftreten für den Theaterbesitzer nicht mit allzu hohen Kosten verbun¬ den ist. Irgend etwas muß für den Star ganz selbstverständlich dabei herauskommen. Aber die Filmschauspieler dürfen auf der anderen Seite nicht vergessen, daß ihnen diese Tourneen in der Provinz sicherlich erhöhte Beschäfti¬ gung und z. T. bessere Gagen beim Fabrikanten in der kommenden Spielzeit bringen. Die Zeitfrage wird voraus¬ sichtlich trotz der jetzt be¬ ginnenden Aufnahmesaison auch einfach zu regeln sein. Es ist bekannt, daß in Ber¬ lin Bestrebungen im Gange Zuverlässiges Fachpersonal vermitteln „Kleine Anzeigen“ imMKinematograph“