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Doug fährt um die Welt : abrikat: Fairhanks - Film der United Artist* Verleih: Terra Hauptrolle: Douglas Fairbanks Ton: Tobis-Klongfilm (Topoly) Länge: 2117 Meter !jraul(ührung: Capitol Es ist eine altbekannte Tat* sacbe. daß die Welt immer so aussieht, wie man sie zu be¬ frachten wünsch*. Darum muß ein Film, der die nteressantesten Stellen der Welt, mit den Augen Douglas ’ airbanks gesehen, reproduziert auf größtes Interesse stoßen. Fairbanks streut ganz selb-t- crständlich und unaufdringlich lilder von seinen begeisterten Empfängen bei Chinesen, Jap.i- iern und Indern ein. läßt über 11 das persönliche Erlebnis Empfänge an Fürstenhöfen, bei uddhistischen Gelehrten, in ge- eimnisvollen Klöstern) in den Vordergrund treten und viel¬ eicht mit besonderem Recht, veil er so manches bietet, das lern gewöhnlichen Wellreisen¬ den und dem landläufigen Ka¬ meramann nicht zugänglich ist. Es ist ein Film, der uns die crilichsten Bauwerke anderer rdteile zeigt, der hier und da igdabenteuer verwertet und ei dem vor allem der Humor tark zu seinem Recht kommt. Man weiß oft nicht, was wir- ungsvcller ist, die begleiten¬ den Worte oder das Bild. Jedenfalls ist die deutsche 1 eberselzung von Dr. Rudolf f rank (ein Pseudonym für Hans Brodnitz) mit viel Ge- itmack und seltener Liebens- v irdigkeit gemacht. Die Wortpointen sitzen genau wie die famosen wirklichen • hcrraschungen. Zum Schluß erhält man als Einlage zwei echte Fairbanks-Einakter. Eine selten gelungene Per- ige auf die Abenteurerfilme out spannendster Verfolgung eines wilden Tieres durch den Helden Douglas und einen zwei¬ ter, famosen Sketch, wo die D ukler-Kunststückchen indi¬ scher Zauberer, der berühmte Teppichtrick, eingeschaltet ist, der den Rest der Weltreise über New York. Chikago und Hollywood zu einer Luftfahrt * us dem Jahre 4000 werden läßt. Das Publikum geht überall m, ‘ Interesse mit. zeigt, daß *uch an diesem heißen Abend der Humor durchschlägt und bedankt sich am Schluß für die Minuten Weltreise durch freundlichen Beifall. Kreuzer Emden „Razzia in St. Pauli" Fabrikat: Eroelka Reg.e: Louis Ralph Verleih: Bayerische Hauptrollen: Fucltercr. Rcnce Länge: 2786 Meter. 5 Akte Stobiawa. Greiner. Ralph Ton: Tobis-Klangfilm. — Uraufführung: Titania- und Primus-Palast Dieses Heldenepos der deut¬ schen Marine aus dem Welt¬ krieg fand bei seiner Berliner Doppelpremiere im Primus- und Titania-Palast stürmischen, nicht endenwollenden Beifall. Mit vollem Recht! Was Louis Ralph als Regisseur und im Ver¬ ein mit Alfred Halm als Autor geschaffen hat, reicht weit über die Gebrauchsfilmproduktion hinaus, obgleich sich gerade des¬ halb „Kreuzer Emden" für den Theaterbesitzer als ein erstklas¬ siger Gebrauchsfilm heraus- stellen wird. Die kühnen Fahrten der „Em¬ den" werden aktengetreu vor¬ geführt. Das, was Kapitän von Müller und seine Mannschaften während des Krieges erlebten, reicht schon allein aus, um einen Film spannend und ab¬ wechslungsreich zu gesta ten. Die Kaperfahrten der „Emden " lassen jedes Herz schneller schlagen: die Überrumpe ung eines russischen Kreuzers im Hafen von Penang ist ein H isa- renstückchen von beispiellosem Mut. Den Höhepunkt des Films bildet der Heldenkamp! der ..Emden" gegen den überlegen bestückten britischen Kreuzer „Sydney", bei dem die „Emden zum Wrack geschossen wird und Kapitän und Mannschaft erst die Fahne streichen, als das Schiff in Brand aufgeh'.. Um die Vorgänge mit leben¬ digen Einzelzügen bereichern zu können, ist eine Spielhandluni, emgeflochten. die freilich takt¬ voll im Hintergrund bleibt und nur dazu dient, um das Inter¬ esse des Zuschauers für die ein¬ zelnen Darsteller wachzubalten. Man hat das Thema der „Ri¬ valen" diesmal in das Marine¬ milieu verlegt, aber nicht dazu benutzt, um die eiserne Hand¬ lung mit einem happy end aus¬ gehen zu lassen. Das private Schicksal ist nicht der Kern dieses F'ilmes. er schließt, wie es sich gehört, mit einem Bilde des Heldenkreuzers. Die schwierige Aufgabe, die Kanipfszeuen übersichtlich zu halten, zu steigern, technisch bis in jede Einzelheit richtig zu zeigen, was bei einer See¬ schlacht keine Kleinigkeit be¬ deutet, >st dem Regisseur Ralph überaus glücküch gelungen. Louis Ralph steht auch als Darsteller des Kapitäns von Müller an erster Stelle seines figurenreichen Ensembles. Außer ihm waren Kenee Stobrawa, Friiz Greiner und Werner Fuet- terer in führenden Rollen zu Friedrich Jung hatte sympa¬ thische Musik, vor allen Dingen einen wirkungsvollen Matrosen¬ song, beigesteuert. Der Ton |S)*tenr Tobis- Klangßlml war auch in den Ge- räuscheffekten gut. Liiian Harvey lieht nach Hollywood Das Rätselraten um die näch¬ sten Pläne Liiian Harveys hat ein Ende gefunden. Liiian hat ihren Vertrag mit Fox unterzeichnet und wird nach Ablauf ihrer Ufa - Ver¬ pflichtungen nach USA. über- Für den deutschen Theater¬ besitzer ist zunächst die Tat¬ sache wichtig, daß er doch noch auf einige Harvey-Schlager aus dem Ufa-Verleih rechnen kann. Die Trennung des bekannten Stars von dem führenden deut¬ schen Konzern ist in aller Freundschaft erfolgt. Liiian Har¬ vey wollte schon lange einmal nach Amerika, in dem sie genau so wie andere deutsche Darsteller ein Land von beson¬ derer Zukunft sieht. Neben diesen ideellen Grün¬ den hat aber anscheinend auch ein großes materielles Angebot eine Rolle gespielt, mit dem unsere führende deutsche Firma nicht konkurrieren wollte, weil sie die Auflassung vertritt, daß gerade in dieser Zeit auch für zugkräftige und beliebte Stars eine gewisse Wertgrenze ge¬ zogen ist, die sich aus der all¬ gemeinen Situation des Filmge- werbes in der ganzen Welt er¬ gibt. Nicht uninteressant ist. daß gerade an dem Tage, wo inoffi¬ ziell der Abschluß des Fox- Vertrages bekanntgeworden ist, bei der Ufa ein Vertrag mit einem neuen Star getätigt Man hat Rosel Barsony, den beliebten Berliner Operetten¬ star, auf längere Zeit fest ver¬ pflichtet. Die Künstlerin hat auf der deutschen Wortbühne sehr schnell und mit seltenem Erfolg Karriere gemacht. Sie ist in einer Reihe von Filmen in der letzten Zeit her¬ ausgekommen und hat in klei¬ neren Aufgaben bereits gezeigt, daß man von ihr noch sehr viel erwarten darf. Fabrikat . Orbis Prod. Verleih Forumfilm Hauptrollen: Gina Falckenberg. Friedr. Gnaß. Wolg. Zilzvr Ton: Lignose Hörfilm Länge: 2016 Meter. 7 Ai tc Uraufführung: U. T. hurfurstend Wie der Titel besaut, ein Film aus der Unterwelt Ham¬ burgs. Auitakt: Das Hamburg der Arbeit, gut gesehene leben dige Straßenszc.nen, malerische Durchblicke, alles von A. O Wcilzenberg ausgezeichnet pho¬ tographiert. Dann das Ueber- gleiten in die Handlung Der Autor und Regisseur Werner Hochbaum ist sichtlich auf Rea¬ listik, auf Schilderung ohne falsche Romantik und Süßlich¬ keit bedacht. Die „Ballhaus-Else", ein Stra¬ ßenmädchen von St. Pauli, lebt mit dem Musiker Leo zusam¬ men, das Mädchen möchte gern heraus aus dem Schmutz und Elend, der Musiker-Leo aber, stump und müde geworden, hat füi solche „romantischen Anwandlungen" kein Verständ¬ nis Da tritt „Matrosen-Karl". ein senwerer Junge, in ihr Le¬ ben. Auf der Flucht vor der Polizei dringt er in das Zim¬ mer der „Ballhaus-Else" ein. die ihi verbirgt. Er schlägt dem Mädchen vor, mit ihm Hamburg zu verlassen. In der Kongc-Ear, wohin sie geher, um Leo von diesem Entschluß zu verständigen, wird Karl bei einer F.azzia verhaftet. Elses Traum von der Flucht aus der Verkommenheit zerrinnt. Hochbaum hat als Regisseur eine Arbeit geleistet, die Be¬ achtung verdient, wenn auch seine ^egie nichts Neuartiges bringt. Er hat offenbar fleißig gute Filme gesehen von deut¬ schen Regisseuren, von Dreyer. Rene Clair und den Russen ge¬ schickt viel Wirkungsvolles entlehnt. Die beabsichtigte Knappheit des Manuskriptes fühlt ihn manchmal zu ein¬ gehendem Verweilen beim De¬ tail, was dem Tempo nicht immer zuträglich ist. Gina Falckenberg als Ball¬ haus-Else spielt ihre erste Ton- filmrolle interessant, nur manch¬ mal etwas auf zu fein frisiert. Es weht nicht die richtige St.- Pauli-Luft um sie. Mehr ist dies der Fall bei dem Matro¬ sen-Karl des Friedrich Gnaß Sehr charakteristisch gestaltete Wolfgang Zitzer den müden, stumpfen Musiker-Leo. Die mitwirkenden echten Ga¬ noven verdarben nichts. Tapfer hielt sich die ebenfalls mitwir¬ kende Hamburger Ortspolizei. Der Film fand aeifällige Auf¬ nahme.