We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
WT FUN-FACH BUTT ^ V ■ VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 Berlin, den 31. Mai 1932 Vertrauenskrise ln den letzten Tagen hat > e Berliner FriedrichstraBe i ehr als nötig über einen rtikel in einem Wochen- ) att diskutiert, der sich mit ( r Geschäftsführung des 1 reklors Goldschmid von c :t Süd-Film befaßte. Die Angelegenheit selbst vorläufig durch eine \ er- t luenskundgebung sämt- li her erreichbarer Süd-Film- I eferanten geklärt, die ü ereimtirnmend an Eides S att versicherten, daß nichts r 'ssiert sei, was irgendwie ti setzlich oder moralisch h denklich sei Der Fall selbst soll jetzt v r den dazu berufenen In- si nzen vor dem Aufsichtsrat ui d eventuell vor den Ge- ri hten noch weiter geklärt ui d verfolgt werden, so daß si h eine Stellungnahme da¬ zu im Augenblick aus hun- di -t und tausend Gründen er ibrigt. )er Vorgang selbst aber er »rdert, losgelöst vom spe- ri' len Fall, eine kurze na hdenkliche Betrachtung. «och vor Jahresfrist und be timmt vor zwei Jahren w ä-e eine dei artige Erörte- rn ' g — ganz gleich, um che Person und um wel¬ ch« Firma es sich handelt — >n ler Öffentlichkeit einfach "ic'it möglich gewesen. Beute aber ist man in un- **T‘T Industrie nervös ge¬ worden. Es besteht eine Ver¬ hau enskrise, wie wir sie ®och nie gekannt haben, ein Mißtrauen der einen Sparte f'f' n die andere, das kaum ®°ch zu überbieten ist. Wer die Dinge tiefer sieht, ®uß zugeben, daß dieser Ver¬ trauensschwund sehr häufig durchaus berechtigte Gründe hat und daß vor allen Din¬ gen der Verkehr zwischen Theaterbesitzer und Verlei¬ her zum Teil so unerquick¬ lich geworden ist, daß man nicht nur Mißtrauen, sondern schärfste Maßnahmen ver¬ stehen kann. Sicher haben die Theater¬ besitzer recht, wenn sie im¬ mer wieder darauf hinweisen, daß Filme angezeigt wurden, daß man Bilder vermietete und Anzahlungen entgegen¬ nahm. die nachher nicht er¬ schienen. Aber das sind ein paar Fälle, die meist unter Kon¬ trahenten spielen, denen ge¬ genüber größere Vorsicht schon von Haus aus am Platze gewesen wäre. Das ist aber kein Grund dafür, daß heute der größere Teil dir deutschen Theater¬ besitzer nicht nur unpünkt¬ lich zahlt, sondern auch seine Garantieverpflichtungen nicht erfüllen will. Mil der oft gehörten Aus¬ rede. die Einnahmen blieben oft hin* er den Garantien zu¬ rück, ist es in solchen Fällen nicht getan. Gerade in den letzten Ta¬ gen härten wir wieder von zwei Fällen in zwei vonein¬ ander unabhängigen Betrie¬ ben, bei denen die Theater¬ besitzer die Zahlung der fäl¬ ligen und vereinnahmten Be¬ träge über die Garantie hin¬ aus at lehnten, obwohl sie bei den gleichen Firmen, als sie bei anderen Bildern die Ga¬ rantie nicht erreichten, an¬ standslos die Leihmietener- mäßigeng erhielten, die sie nicht nach Recht, aber nach Billigkeit zu erhalten hatten. Man kann es einem Verlei¬ her. der derartige Erfahrun¬ gen macht, nicht übelnehmen, wenn er rigoros wird und in Zukunft grundsätzlich auf seinem Schein besteht. Die Zahl der in Berlin kursierenden ungedeckten Schecks hat sich ganz erheb¬ lich vermehrt. Wir wollen derartige Fälle nicht verall¬ gemeinern. aber doch be¬ merken. daß es keine Ver¬ wunderung erregen darf, wenn die Annahme von nicht bestätigten Schecks eines Tages grundsätzlich abgelehnt wird. Es gibt keinen Berliner Verleiher, der nicht dadurch um die Erfüllurg von un¬ terschriebenen Verträgen Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“?