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«F FILIH-FACH BU¥r ” 4I1SVERLAG SCHERL» BERLIN SW68 26. JahriJanc Beriin, den 2. Juni 1932 Nummer 106 Neuer Dacho-Kurs Am 9. Juni wird in der tirolien Versammlung der Dacho von Carl Froclich und Hans Erdmann das neue Dacho-Frogramm verkündet werden. Wir haben Grund zu der Annahme. daU die Ausfüh¬ rungen, die dort von leiten¬ der Stelle aus gemacht wer¬ den, vom Standpunkt der Gesamtindustrie aus begrü- Uenswerter und glücklicher sein könnten als all das. was früher von der Organisation der Filmschaffenden aus pro¬ klamiert worden ist. Carl Froelich wird sich m erster l.inie mit einem Ar- beitshe Schaffungsprogramm iieschäftigen, das man in den Grunazügen schon durch seine kollektivistischen Ar¬ beiten kennt, die im ersten Fall von ganz besonderem ilück begünstigt waren. Wir sehen in der kollckti- istischen Arbeit beim Film licht unbedingt das Ideal, tiesonders deswegen nicht. ^eil schon jetzt hier und da ich Anzeichen bemerkbar .lachen, dal} manche Herr- chaften, die sich Fabrikan- en nennen, Jas kollcktivisti- she Aushängeschild zu Ge- chäftchen benutzen, die man : icht unbedingt als ideal be- ' '-■ichnen kann. .Aber wenn .Männer wie I roclich derartige Dinge propagieren, darf man mit Sicherheit annehmen, daß sie alles tun. was in ihrer Macht ' cht. jedem Teilnehmer an öer Gemeinschaftsarbeit das ^ 1 geben, was ihm zukommt. Die Führung der übrigen iJacho-PoIitik wird in der Praxis hauptsächlich in den Händen von Hans Erdmann liegen, der für viele ein un¬ beschriebenes Blatt sein mag. dem aber alle diejenigen, die mit ihm in diesem oder je¬ nem Gremium zusammen¬ sitzen konnten, einen starken Idealismus und ein verhält¬ nismäßig großes Verständnis für die Forderungen der Praxis zugestehen müssen. Für die genauen Kenner der Verhältnisse ist die Be¬ stellung Krdmanns ein über¬ aus interessantes Experi¬ ment. Er wird sich nach unserem Gefühl mehr auf den Boden der gegebenen und erreichbaren Tatsachen stellen wie seine Vorgänger und wird, wenn wir ihn rich¬ tig taxieren, sein Haupt¬ augenmerk auf all das len¬ ken. was zwar nicht von heult auf morgen, aber doch in absehbarer Zeit zu errei¬ chen ist Gerade der ..Kinemato- granh' . der bisher der Dacho mit berechtigter Skepsis ge¬ genüberstand und der heute vielleicht am ehesten von allen F'ilmfachhlätlern daraut hinweisen dürfte, daß seine Kritik an der Dacho durch den tatsächlichen Ablauf der Dint.e absolut berechtigt war. sieht zum erstenmal so etwas wie einen Silberstreifcn am D.-icho-Horizont. i • haben seil Gründung dieses Konglomerats von Verbänden und Verbändchen naef drücklichst betont, daß unsere Gegnerschaft gegen die Dacho nicht deshalb ein- Ireten müßte, weil es sich um eine Arbeilnehmerorgani- sation handelte, sondern le¬ diglich um den einzigen Grund, daß die berühmte Einheitsfront vom Atelier- arheiter bis zum hochstbc- zahlten Star überall da un- mogiieh ist, wo es sich um die Erreichung bestimmter wirtschaftlicher Höchstforde¬ rungen für einzelne Gruppen handelt. Die Arbeitsbedingungen, das Problem von Angebot una Nachfrage liegen beim Darsteller anders als bei dem Architekten. Eine Nominierung der Be¬ züge oder eine allzu straffe tarifliche Festlegung der Ar¬ beitsbedingungen ist selbst innerhalb der einzelnen Spar¬ ten kaum möglich, weil zwi¬ schen dem kleinen Kamera¬ mann. der seinen Film ohne Kleine Anzeigen** im „Kinemafograph** — billig und erfolgreich