Der Kinematograph (June 1932)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

«F FILM-FACH BUTT ” VERLAG SCHERL« BERLIN SW68 Berlin, den 8. Juni 1932 Nummer 1 10 Vernünftige Reformvorschläge Der auUcrordenllich rüh- i)ic Frankfurter Verband hat le Absicht, durch V'erniitt- infi der Spio und des Kcichs- erbandcs einen auUerordent- ch interessanten Antraji an ' en Herrn Reichsfinanzmini- ■er zu richten. Er stellt in der Diskussion ^ler die VeriJnüjjungssteucr ■ nen Funkt in den Vorder- lind, der bisher vielleicht I ich niemals ifcnüiiend be- ;htct Horden ist. Es wird ausgerechnet, daß I s jetzt sechzehn verschie- I -ne Vergnügunßssteuersätzc < -m Grunde nach vorlicgen < id von Fall zu Fall in den I nzcln^n Städten in Anrech- 'Hg gebracht werden. Es handelt sich da um die I rschieaencn Gruppierungen d T Filme in reine Lehrfilme. ii volksbildende Werke und ’ I die Abstufung der Steuer- s tze, die jeweils entstehen, " nn ein Programm entweder g m aus belehrenden Filmen '■ er aus einem belehrenden B iprogramm besteht. lIs kommt hinzu, die ver- K liedene Einschätzung der Tl eater in derselben Stadt, je nachdem, wie lange die Bi.hnenschau dauert, kurzum die vielen Imponderahi- licn, die meist von Woche zu ^ iche eine Neufestsetzung Effektivsatzes unumgäng- machen. Die Frankfurter schlagen voi _ unabhängig von dem Au'gang der Bestrebungen. die Lustbarkeitssteuer übvrhaupt senken wollen — *11 diese Vorschriften aufzu- ^eben und dafür einen Ein- «eil.ssteuersatz zu schaffen, fraglos eine ganz bedeu¬ tende Entlastung der einzel¬ nen kommunalen Steuerver¬ waltungen mit sich bringen würde. Die Frankfurter behaupten, daß dadurch höchstens noch ein Zehntel des bisherigen Beamtenstabes notwendig sei und wünschen natürlich, daß diese personelle Ersparnis sich sofort in einer Steuer¬ senkung bemerkbar machen möchte. Bekanntlich scheiterte eine grundsätzliche Steuerermäßi¬ gung bisher in erster Linie daran, daß die Kommunen behaupteten, auf die Einnah¬ men aus der Lustbarkeits- stcuer nicht verzichten zu können, weil ihr Etat sonst nicht zu balancieren sei. Hier ist der Weg ge.schaf- fen. wie man dem Kinobesit¬ zer helfen kann, ohne daß der Reinertrag für die Städte und Gemeinden geringer wird. Gewiß werden sich sofort w.cder Stiirmen erheben, die allerhand Bedenken gegen den süddeutschen Wunsch Vorbringen. .\ll diese scheinbaren Ein¬ wend irge.i aber wird man nicht all/.u tragisch nehmen Vor allem die Kulturfilni- hersUller wird man vielleicht von vornherein dadurch be¬ ruhigen können, daß man Jen Zwang zum Kulturfilm, der seinerzeit durch die Staffe¬ lung .ndirekt ausgeüht wer¬ den sollte, in anderer Form in das Ge.setz verankert. Obgleich allerdings in Er¬ wägung zu ziehen ist. ob man in so schwierigen Zeitläuften wie jet.tt, wo es um Sein oder Nichtsein geht, die Forde¬ rung eines so verhältnismäßig kleiner Krei.ses im Rahmen der gesamten Filmwirtschaft zu einer prinzipiellen, lebens¬ wichtigen Frage machen soll. Der Voelger - Ausschuß hätte von einer derartig ge¬ nerellen Einheitssteuer auch nichts zu fürchten, weil ja die Beurteilung der belehrenden Filme nach wie vor notwen¬ dig wäre, die selbstverständ¬ lich auch hei der Einheits- stcuer vollständig steuerfrei bleiben müßten. Es hat keinen Zweck, das Problem im einzelnen hier in ganzer Breite zu erörtern. Es soll nur an leitender Stelle besprochen werden, weil hier ein Weg vorliegt, der den Kommunen, wie das so oft verlangt wird. Ersatz für den Einnahmeausfall bie¬ tet. den die Reduktion der Lustharkeitsabgahe selbstver¬ ständlich mit sich bringt. ^<e beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen'* im „Kinematograph"?