Der Kinematograph (June 1932)

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VERLAG SCHERL« BERLIN SW68 - Berlin, den 21. Juni 1932 Nummer 11 Deutsche Filme in New York Man schreibt uns aus New Y'irk: NX'ährend die amerika¬ nische Produktion in eine immer spürbarer werdende Krise f^erät, was von allen Kr'.tikern auf die wenig Ab¬ wechslung bietenden Fabeln der einzelnen F'ilmc zurück¬ geführt wird, setzt sich der deutsche Tonfilm in den Ver¬ einigten Staaten weiterhin Der Einzug des Ufa-Films .Bomben auf Monte Carlo" unter dem Titel „Monte Carlo Madness" bedeutet ein neues Ruhmesblatt in der Geschichte des deutschen F'ilms im Ausland. Es spricht gewiß für die Quali¬ tät, iür die Beliebtheit und für d>e Anziehungskraft der deutschen Filme, daß es die Roxy-Leitung wagen darf, ihrem verwöhnten Publikum !inen deutschen Film, der irotz der englischen Version, schließlich immer wieder deutsch wirkt, vorzusetzen. ...Monte Carlo ,Madness" kann vom filmkritischen Standpunkt aus als ein voller 'Yfolg angesprochen werden. Die Presse ist sich darüber ■inig, daß diese Erich-Pom- iner-Produktion zu der besten ;ehört. die je nach Amerika sam. Sar- Maritza und Hans Albers werden für ihre prächtigen Leistungen ■esonders gepriesen. Für Sari Maritza ist dieser Er- tolg um so begrüßenswerter, als ihr erster in Hollywood licrgestellter Film wegen seines banalen Sujets keines¬ wegs befriedigte und leider als ein Reinfall angesprochen werden mußte .Man kann ihr diesen Erfolg gönnen. Eine wahre Flut deutscher Filme hat sich in den letzten Wochen über New York er¬ gossen. Der Kreis des deut¬ schen F'ilm-Publikums in den östlichen Großstädten Ame¬ rikas ist ständig weiter im Wachsen. Es darf nicht ver¬ gessen werden, daß die Filme, über deren Uraufführungen hier berichtet wird, nicht nur in einem Theater, sondern später auch n.ich in vielen anderen Kinos zu billigeren Preisen gezeigt werden. In dem kleinen gemütlichen Hindenhurg-Theater in der Nähe des Broadway wurde ..Die Stadt der Lieder" mit Brigitte Helm erfolgreich vor¬ geführt. Dann folgte Felix Bressart in „Der Schrecken der Garnison". Bressart ist heute beim deutschen F'ilm- Publikum in New York so beliebt, daß er immer auf ein volles Haus rechnen kann. Im Cainegic Playhouse rang Duoonts „Salto .Mui- lale' . in New York als ..Tra- pe.:c' angekündigt. einen gr< ßen Erfolg, obgleich der Di; log nicht ganz befriedigte. Das Carnegie bringt alle Filme in der deutschen Ver¬ sio 1 , unterscheidet sich ater von den anderen Kinos da- dur:h. daß es zwischendurch eng ische Titel erscheinen läßt, die es auch dem sprach- unkuidlgen Amerikaner er¬ möglichen. leicht und bequem dei Handlung zu folgen. Äu den anderen deutschen Film-Erfolgen der letzten W ochen gehören ..Liebe ist Lielie". „Der Storch streikt” und ,,Dienst ist Dienst". N;>ch immer bringt ..Der Kongreß tanzt" im Rivoli Theater volle Häuser, ob¬ gleich der F'ilm schon über vier Wochen dort läuft. Gleichzeitig dringt mit den F'iincrfolgcn auch die Ton¬ filmmusik in die .Massen. F's ist bezeichnend, daß AI Jol- son, cer wieder im Variete auftritt, deutsche Schlager in sein Repertoire aufgenommen hat, die allerdings in Berlin kaum noch gesungen werden, wie „Wenn die F'lisaheth . . und daß die Nachfrage nach deutschen Schallplatten steigt. Auch das Noten¬ geschäft hat durch die deut¬ schen Schlagerlieder einen Aufschwung genommen; überall werden deutsche Noten verkauft. Die Jazz¬ welle ist jedenfalls vorbei; der Jazz wird in der kom¬ menden amerikanischen Pro¬ duktion keine Rolle mehr spielen KinogestOhl, neu und gebraucht? — ..Kleine Anzeigen“ im ..Kinematograph“<