Der Kinematograph (June 1932)

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€F riLM-FACH BUTT ” —^ VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 Berlin, den 24. Juni 1932 Bildfensternormung VlILLI DOMGRAF-FASSBAENDER in drra Kc<ch>li(>-FilB ..OIE VERKAUFTE BRAUT- Um den Breitfilm ist es seit einiffer Zeit recht still i>e- worden. obwohl er mit sehr viel mehr Geschrei an{>ekiin- di^t wurde als der Tonfilm Der Breitfilm sollte, wie man heute weiß, die letzte Ket¬ tung sein, um den verfahre¬ nen Fox-Karren wieder flott zu machen. Aber er brachte doch nicht die versprochene Prosperity des TheateriJe'- schäftes. Der Glaube, die Riesr>nkiiios seien in ihrer Plätzezahl unbeschränkt, er¬ wies sich als irrig. Für die Dimensionen der Projektions¬ wand in den Kiesenkinos war ja der Breitfilm gedacht. Paramount hatte zuvor ver¬ sucht, mit dem .Magnaskop das Bild den Verhältnissen der Riesenbühnen anzupas¬ sen. Aber das flockige Korn des .Magnaskopbildes führte zu Protesten der Zuschauer. Der Breitfilm löste das Pro¬ blem zwar technisch, konnte sich aber nicht durchsetzen, weil seine Einführung sämt¬ liche vorhandenen Appara¬ turen zu altem Eisen gemacht hätte. Diese von den Theater- hesitzern in aller Welt ge¬ fürchtete Umstellung auf Breitfilm konnte vermieden werden. Jetzt droht eine andere Gefahr, von der in der 107. Sitzung der DKG. ausführlich gesprochen wurde, die Veränderung der BildfenstergröBe. Mit dieser wichtigen Frage befaßte sich Herr Flinker im zweiten Vortrag, der davon ausging, daß die amerikani¬ sche Kinoindustrie uns im Tonfilm mit der Verände¬ rung der BildfenstergröBe mehr oder weniger über¬ rascht hat. Da der Tonstrei¬ fen vom Bildfeld an der Seite 2'i mm. also ein Zehn¬ tel der Bildbreite, wegnimmt, war bei unveränderter Bild¬ höhe das alte Verhältnis 3 : 4 zwischen Höhe und Breite ge¬ stört, das Bildfeld also ge¬ drungener geworden. Wellte man jenes Verhältnis wieder haben, so blieb nichts anderes übrig, als den Bildstrich dicker zu machen, d. h. auch an Höhe abzuschneiden. Das Verhältnis, das die Großen des amerikanischen Films eingeführt haben, ist nun 3: 4,12S; projiziert man nämlich ein derartiges Fen¬ ster unter einem Winkel von 14 von oben her schräg auf die Wand, so hat die beleuch¬ tete Fläche das erstrebte Verhältnis 3 : 4. Will man — und das wird man wollen müssen — auch bei diesem verkleinerten Fenster auf der Wand die frühere absolute Größe des Bildes haben, sr muß man sich eines Objekti¬ ves bedienen, dessen Brenn- ■veite nur noch ' ,, der bis¬ herigen betrug. Vv le Hc-i. Ge,er i.i der Diskussion niil- teilte, haben die in der jüng¬ sten Zeit herübergekomme- n.;n > egative zum größten Teil ( ie neue Bildfeldgröße. wir «,erden also demnächst u IS auf sie emrichten müs¬ sen Und da auf die Dauer das Nebeneinander verschie¬ dener Abmessungen störend ist. werden wir uns nit der dejtschen Produktion anpas¬ sen müssen. Ehe dies ge¬ schieht. wird man aber ab- warten. ob drüben das For¬ mal O.b 0.825 engl Zoll fü- Projektiir und 0.631 mal 0.868 für Aufnahmeapparate sich durchsetzt, damit wir aiiJcrn nicht zweimal zu än¬ dern gezwungen werden. In der Diskussion bedauerte Herr Voigt, daß der seiner¬ zeit von Triergon gemachte Vo-schlag, die Tonschrift außerhalb der Perforation unterzubringen, also den Film etwas breiter zu machen, sich nicht habe durchsetzen können, denn dann wäre mit der geringsten Änderung an den .Maschinen das alte Ver¬ hältnis und die alte absolute Größe des Bildfeldes bei- behaltcn worden. Zu Beginn der Sitzung wollte Dr. A. Kluge mit einem V'ortrag über unsere Kennt¬ nisse des äußeren lichtelek- trischen Effekte;, in die inne¬ ren Zusammenh inge dieser Erscheinung einführen, so¬ weit dies in einem kurzen Vortrag und ohne eingehende Vorkenntnis der Elektrophy- sik möglich ist. Letzten Endes beruht die Photozelle, diese Grundlage des Tonfilms, auf der Tatsache, daß aus einer elektrisch geladenen Metall- oberfläche. sobald diese vom