Der Kinematograph (June 1932)

VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 26. Jahr(<aDfi Berlin, den 25. Juni 1932 Nummer 12 Z Neuer Kurs bei der Emelka Bei der Emclkü, dem schicksalsreichüten deutschen Filmunlernehmcn. bereilet sich eine neue L’mgruppie- runjJ der Besilzverhältnisse vor. die ihren Ausdruck in der Ankündiiiunfl einer auUerordentlichen General¬ versammlung am II. .lull im Hotel Kaiserhof. Berlin. In der Tagesordnung sind Aufsichlsralswahlen vorge- Die Emelka konnte in der letzten Zeit auf eine Keihe hübscher Erfolge zurück- hlickcn. Und wenn ..Peter Voll“ auch kaum das erwar¬ tete .Millionenobjekt gewesen seir. dürfte, so besitzt die Emelka im ..Kreuzer Emden" einen Schlager, der soehen seinen erfolgreichen Rund¬ lauf durch die Kinos aiige- treicn hat. und was gan.t ge- will als Verdienst von Schach und Grüne zu buchen ist. I>ie Aufsichtsratswahlen werden daher wohl kaum grolle Veränderungen im Vorstand bringen. Die Einberufung der auUerordentlichen Gerieral- versammlung geht vielmehr, wie man uns aus München berichtet, darauf zurück, daß der Großindustrielle K ■ n - sul Rudolf Küttgers die .Majorität der Emelka- .Akticn an sich zu bringen wußte und daher das be¬ kannte Aktienpaket Coban wieder in deutschen Besitz gelangt ist. Mit diesem Aktienpaket ist. wie man weiß, am Pa¬ riser Filmmarkt, vor allen Dingen aber in der französi¬ schen Fachpresse, vielfach operiert worden. Die Schwan¬ kungen im letzten Schicksal OITTA ALPAR uBd .MAX HANSEN if« »cttefl Cflta AJpar - Ftha der Carl Fr oe ftch ' Prod ttk1 1 on (VcHnh Mctropcd-FUnl Werner Krau^ — .Mensch ohne Namen" Uraufführung I. Juli’. Ufa-Palast am Zoo. In Fortführung der von der Ufa mit der Uraufführung vom ..Lied der .Nacht" begonnenen Linie, auch im Sommer große Filme herauszubringen, kommt nunmehr am Freitag, dem 1. Jui. im Ufa-Palast am Zoo der große Ufa-Tnniilm ..Mensch ohne Namen" zur Uraufführung. Die Regie des Films (Produktion G. Stapenhorst) führte Gustav l'cicky. Werner Krauß spielt die Titelrolle. Seine Gegenspielerin¬ nen sind Helene Thimig und Maria Bard. Für Helene Thimig bedeutet Film das Debüt vor der Tonfilm- dtr Emelka sind nith' •luf die ewig wcch» ' ' Bcsifzve.'hälln;:.-.- _...... führen. Es ist zu h.i“-. daß die Zeit vorbei ii. der die Emelko mc'^ ^ S(csu'ation an der Börse !- di.’ dcatschcnThcatcrbesilzer in e.'essicrte. Wie wir weiter erfahren, ■st von seiten des neuen *1 j- joi itätsbesitzers geplant, dem Lmf-.’rnehmen größere .Mittel für die Produktion zur Ver¬ fügung zu stellen. Man ver¬ rät kein Geheimnis, wenn man sagt, daß die Emelka zuletzt mit Geldmangel zu kimpfen hatte. Es spricht (ü.- die kaufmännischen T.-.- lenlc des Generaldirektors Max Schach, daß er die Em’.’lka inmitten der Wirt¬ schaftskrise flott zu hallen wu Jtc. wie dieser frühere Journalist ja überhaupt den weilen Blick und die schnelle Entschlußkraft des Zeitung« mi nncs in aller seinen Ak¬ tionen •■errät Hrrr Konsul Küttgers ist kein Neuling auf dem Film¬ gebiete, sondern unterhält seit längerer Zeit Beziehun¬ gen zu der Lothar-Slarck- G.m.b.H. Wie sich diese Be¬ ziehungen in seiner Eigen¬ schaft als Emelka-Maiorilär auswirken werden steht noch nicht fest, aber es kann kein Zweifel sein, daß sie in irgendeiner Weise zum Aus¬ druck gebracht werden. Der kluge und vorsichtige Produ¬ zent Slarck G. m. b. H. wäre durchaus geeignet, die Er¬ folgskurve eines großen Un¬ ternehmens höher zu drücken. Auf jeden Fall ist es be¬ grüßenswert. daß einem be¬ währten Unternehmen GeL.*- genheil gegeben wird, eine neue Entwicklung einzuleiton.