We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
mit dem Zweischlager¬ system zasammcnhängt, scheint überhaupt gerade im Augenblick auUcrordentlich viel Aussicht auf erfolg¬ reiche Behandlung zu haben. Man sieht jetzt am Film¬ mangel in Berlin in gewis¬ sen Kreisen endlich ein, daß es vielleicht gar nicht schlecht gewesen wäre, wenn man im Winter, als Material im Überfluß da war. sich mit einem Bild beholfen und da¬ durch Reserven geschaffen hätte, auf die man jetzt zu¬ rückgreifen könnte. Interessant ist übrigens, daß gerade die Ufa in die¬ sen Tagen den Versuch mit einer großen Uraufführung im Juli macht. Man wird sicher, wenn sich die Erwartungen, die man bei dem führenden europäischen Konzern an das Geschäft im eigenen Haus berechtigterweise knüpft, erfüllen sol|.ten. ohne weiteres auch für die Nach- spieler das monumentale Krauß-Filmwerk zu Verfü¬ gung stellen. Zur Uraufführung „Mensch ohne Namen" Zu dem am I. Juli im Ufa- Palast am Zoo zur Uraufführung kommenden großen Ufa-Tonfilm „Mensch ohne Namen" schrieb Robert Liebmann das Manu¬ skript. Produktionsleitung; Gün¬ ther Stapenhorst; Regie: Gustav Ucicky; Bildkamera: Carl Hoff- mann; Tonkamera: Dr. Erich Leistner; Bauten: Robert Herlth und Walter Rührig. Hauptdar¬ steller neben Werner Krauß: Helene Thimig, Maria Bard, Mathias Wieman, Hertha Thiele, Julius Falkenstein, Fritz Grün¬ baum, E. V. Wintersteia, Max Gülstorff und Hans Brausewet¬ ter. Mtuik; Allan Gray. Vom 1. bis 4. Juli spielt zur Eröffnung der Vorstellungen das Ufa - Sinfonie - Orchester unter der Leitung von Generalmusik¬ direktor Professor Max von Schillings. Prolongationen. Der Kowno - Terra - Film im Terra Verleih „F'au Lehmanns Töchter" wird vom Primus- Palast auch in der dritten Woche mit außergewöhnlichem Erfolg gezeigt, so daß der Film auch in den folgenden Wochen auf dem Programm verbleibt. Der Terra-Film „Der Andere“, der z. Zt. im Marmorbaus als Reprise läuft, wurde für die zweite Woche prolongiert. Auch die zweite Reprise der Terra „Der Mörder Dimitri KaramasofT' lief in der letzten Woche im Capitol mit großem EHolg. Besonders, wenn man eine andere Anregung befolgt, die in der Montagssitzung in den Kammersälen ge- mactil wurde, nämlich als Gege ileistung für die be¬ vorzugte Auslieferung in der ungi.nstigen Geschäftszeit verlä:iger'.e Spielzeiten zu- zuge.itehen. ★ Man will nach diesem Vorschlag, der leider nicht in der Resolution enthalten ist, d3, wo eine halbe Woche abgeschlossen ist, eine Spiel¬ zeit von sieben Tagen ga- rantifien, und da, wo man urspr j-iglich eine Woche Spielzeit garantierte, even¬ tuell iber diesen Termin hinausgehen. Das sind aber nach unse¬ rer Auffassung nur Behelfs¬ möglichkeiten. Entscheidend muß bei einem derartigen Experiment die Garantien¬ frage sein. Die Theaterbesitzer müs¬ sen als.a, um es mit anderen Worten zu sagen, das Ri¬ siko der Sommerpremiere nicht ganz auf den Verleiher abwälzen. sondern durch entsprechende Garantien zu einem gewissen Teil auf das eigene Konto übernehnten. ★ ln diesem Zusammenhang wurde im Berliner Verband darüber gesprochen, daß man dem Besitzer eines gro¬ ßen Theaters nicht zumuten könne, sein Haus in den heißen Monaten zu schlie¬ ßen und die unaufschieb¬ baren laufenden Verpflich¬ tungen, wie Miete, Gehälter, Amortisation, sozusagen aus eigener Tasche zuzulegen. Das ist natürlich, ober¬ flächlich betrachtet, absoiut richtig. Sicht aber ganz an¬ ders aus. wenn man sich überlegt, daß das Kino eben bis zu einem gewissen Grade Saisor.geschäft ist und eigent¬ lich so kalkuliert sein müßte, daß man entweder die Sommerschlizßung oder den Einnahmeaustall im Sommer von Haus aus mit einkalkuliert. Wir wissen, daß das heute, wo feste Pachtverträge und unauflösbare Engagements vorlicgen, nicht so ein- Wir bemerken das hier auch nur deswegen, um wie¬ der einmal zu zeigen, daß man bei allen Kontrakten in der Zukunft doch andere Gesichtspunkte maßgebend sein lassen muß als in der Vergangenheit. Wir gehen immer bei unseren Forderungen viel zu sehr von dem momentanen Zustand aus. Wir machen immer die Gegenwart für Dinge ver¬ antwortlich, die man in der Vergangenheit nicht genü¬ gend übersehen hat. Das kann auch in diesem Zusammenhang nicht stark genug betont werden, damit man wenigstens für die Folge derartige Kalamitäten, die nun einmal in der Natur des Filmgeschäfts liegen, dann berücksichtigt, wenn es an der Zeit ist, nämlich wenn man ein Unternehmen anfängt. Geschieht das, werden auch die Zustände, wie sie im Augenblick in Berlin be¬ stehen. schließlich zu ertra¬ gen sein, weil sie im Wirt¬ schaftsplan vorausgesehen und berücksichtigt sind. Pariser Filmaussicllung Unter dem Patronat des fran¬ zösischen Staatspräsidenten Le- brun wird in Paris in der Ze;l vom 27. Oktober bis 13. Novem¬ ber d. J. eine Internationale Filmausslellung abgehallen wer¬ den. Dem Ehrenausschuß gehö¬ ren Kammerpräsident Fernand Buisson. der Präsident des Ge- meinderats Francois Latour, weiter Paul Painlevä, Gesandte zahlreicher anderer Länder usw. an. Es sollen schon etliche An¬ meldungen erfolgt sein. Aus- kür.ite erteilt das Aussiellungs¬ komitee, 3 Place de la Made- lame, Paris. Hamburger Notizen. Im Lessing-Theater erfreut sich nach wie vor die Wieder¬ aufführung des „Blauen Engels" großer Publikumsbeliebtheit, der Film dürfte um eine zweite Woche verlängert werden. Auch „Die amerikanische Tragödie" im Waterloo-Theater hat sich als äußerst zugkräftig erwiesen; das Theater hat be¬ reits die zweite Woche prolon¬ giert. Die nächste Versammlung des Verbandes Norddeutscher Thea¬ terbesitzer in Hamburg findet am 13. Juli statt Der Gloria-Palast, früher Kino Palast, nahm nach vollständiger Renovierung den Betrieb wie- Thürin^er Wirtsrhafttpartei für SteuersenkunQ Die zuständige Fraktion der Wirtschaftspartei hat an die thüringische Regierung eine kleine Anfrage gerichtet, die sich eingehend mit der Lustbar¬ keitssteuer beschäftigt. Es wird auf die bekannten Anträge der Thüringer Licht- spieltbeaterbesitzer — Steuer¬ freiheit für Juni bis August und Ermäßigung auf fünf Prozent für die Zukunft — verwiesen und darauf au'raerksam gemacht, daß nach Paragraph 14 des Fi¬ nanz-Ausgleichsgesetzes von den Ländern aus Abweichungen von den Reichsralsbcstimmungen möglich sind. Aus diesem Grunde fragt die Wirtschaftspartei, ob das thü¬ ringische Ministerium des In¬ nern die Frage einer Steuer¬ erleichterung erneut prüfen wolle, nachdem man die Forde¬ rungen der Lichtspieltheater¬ besitzer abgelebnt habe, weil man nicht gegen Reichsratshe- stimmungen verstoßen bzw. io das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden eingreifen könne. Prag ohne deutsche Filme Während der Hauptfestlich¬ keiten des IX. Allsokol-Kon- gresses — also in der Zeit vom 24. Juni bis 7. Juli — dürfen, wie wir mehrfach erwähnt ha¬ ben, auf Beschluß des Zentral¬ verbandes der Kinobesitzer und der Prager Verteilungs-Kommis¬ sion für eingeführte Tonfilme in keinem Kino Groß-Prags Ton¬ filme mit deutschem Dialog ge¬ spielt werden. Außer in dem einzigen deutschen Urania-Kino, welches den deutschen Tonfilm „Hans in allen Gassen" ange¬ setzt hat, spielt man in Prag tatsächlich keinen deutschen Film: das Repertoire wird ent¬ weder von tschechischen oder amerikanischen Filmen be¬ stritten. Man kann nicht sagen, daß dadurch der Kinobesuch gestie- Von deutschen Filmen also will man während des Sokol- Kongresses nichts wissen, aber deutsche Tonapparaturen will man nicht missen. Das tsche¬ chische Filmblatt „Kino" stellt fest, daß für Tonfilmaufnahmen des Sokol-Kongresses nicht der Tonfilmwagen der französischen Firma Radio-Cinäma gewählt, sondern die tragbare Apparatur der deutschen Firma Tobis- Klangfilm benutzt wird und daß die gesamte Rundfunkeinrich¬ tung am Sokol-Stadion deut¬ schen Ursprungs ist (Siemens & Halske).