We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
DAS älteste FILM-FACH BLATT VIRLAG SCHERL« BERLIN SWISS Berlin, den 30. Juni 1932 Nummer 126 Rund ums Kontinsrent Der Reichsrut hal vor¬ gestern bekanntlich das Kon¬ tingent nach den Vorschlägen der zuständigen Stellen im Keichsminislerium des Innern angenommen und damit im großen und ganzen den bis¬ herigen Zustand in bezug auf die Filmeinfuhr aufrecht¬ erhalten \X er die Utnge objektiv und unter Berücksichtigung der vielen in Frage kommenden Umstande beurteilt. muH ohne Weiteres zu dem Resultat koniiuen. daU dunüt sowohl für die deutsche wie für die inleres.Merte ausländische Filmindustrie ein .Modus ge¬ schaffen ist, mit dem man bei gutem Willen in allen Lagern zureentkommen kann. Uber die Notwendigkeit einer Kontingentierung der Filmeinfuhr in Deutschland ist heute kein Wort mehr zu verlieren. Wenn hier und da grund¬ sätzliche Proteste laut wur¬ den, so waren das mehr oder weniger einseitige Intercssen- tenäuÜcrungen oder aber For¬ derungen, die lediglich des¬ wegen aufgestellt wurden, weil man sic als Druckmittel bei anderen Verhandlungen verwerten wollte. Die zuständigen Stellen der Reichsregierung haben mit sicherem Blick nach genauer Information das Richtige ge¬ tan und Bestimmungen for¬ muliert. die ohne weiteres von der deutschen Filmindustrie unterschrieben werden kön¬ nen. Wer allerdings die kurze und knappe Fassung des Reichsratsberichtes liest, wie er in den Tageszeitungen ver¬ breitet wird, könnte in man¬ cher Beziehung bedenklich sein. Die vielen telephonischen Rückfragen, die wir geravhr in den letzten vierundzwanzig Stunden zu verzeichnen ha¬ ben. zeigen, daß es wertvoll und wichtig ist, ein paar er¬ läuternde Bemerkungen dem gestrigen knappen Bericht hinzuzufügen. Zunächst sei darauf hinge¬ wiesen. daß aus kulturellen oder künstlerischen Erwägun¬ gen heraus der Reichsminister des Innern im Einzelfall auf Antrag davon absehen kann, daß das Manuskript und die .Musik von Deutschen ver¬ faßt ist. Damit werden alle die Be¬ denken hinfällig, die bei Be¬ kanntgabe des amtlichen Wortlauts auftauchten und die sich etwa gegen die Musik von internationaler Größen wie Puccini oder Verdi rich- Damit ist die .Möglichkeit gegeben, unter Umständen auch ein Manuskript von Bernhard Shaw oder Romain Rolland zu verfilmen, genau so wie amerikanische oder österreichische Spitzenspieler .n besonderen Fällen in deutschen Filmer mitwirken können, ohne daß irgend¬ welche Kontingentschwierig¬ keit zr eintreten. Die große Frage, die auf der I; tzten Dacho-Silzung an¬ geschnitten wurde und die vor allen Dingen eine ganze Reihe von österreichischen Darstellern bewegt, wird da¬ mit z.'lcdigt und dürfte Kaum noch Anlaß geben, irgendwie umfassend diskutiert zu wer¬ den Es ist im großen und gan¬ zen, um es ganz kurz zu sagen, alles beim alten ge¬ blieben. Die Vorschriften an sich sind vielleicht in diesem oder jenem Punkte verschärft und mußten es nach unserer Auf¬ fassung auch werden, weil man bekanntlich in der letz¬ ten Zeit verschiedentlich ver¬ sucht hat, hier und da auf Deutschland einen sanfteren oder stärkeren Druck auszu¬ üben. der nach Lage der Dinge absolut unverständlich ist. Das deutsche Kontingent ist. wie immer wieder er¬ wähnt werden muß. kein Ge¬ setz, das erst in den letzten Monaten entstanden ist. Es wurde vor Jahren ge¬ schaffen in einer Zeit, als es gar keinen anderen Ausweg mehr gab und als man ver¬ suchte, die deutsche Film¬ industrie mehr oder weniger ganz aus der Welt zu schaf¬ fen. Wie richtig die deutsche Kontingentpolitik war. hat die Entwicklung in den letz- Widerstande, Spezialumformer? - „Kleine Anzeigen'* im „Kinematograph"!