Der Kinematograph (July 1932)

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Argument, weil es unmittel¬ bar an die Festen des Reichs¬ verbandes rührt vergessen zu haben. daß die Thcalerbe- sitzerorganisation überhaupt erst eine finanzielle Grund¬ lage hat, seitdem ihr alljähr¬ lich von der Spio erhebliche Summen zufließen. Gewiß sind das zum Teil Beträge, die vom Theater- besitzer gezahlt worden sind, aber wenn nicht die Organi¬ sation der Spio und die mur- kcnklehcnde Tätigkeit der Verleiher hinzukäme, würde man wohl kaum auf den Ein¬ gang auch nur einigermaßen gleich großer Summen rech¬ nen können. Man überlege sich freund- lichst einmal, was diese un¬ bestrittene Tatsache vom Or¬ ganisationsstandpunkt aus be¬ deutet. Nicht mehr und nicht we¬ niger. als daß der Reichsver¬ band aus eigener Kraft bis¬ her noch nie in der Lage war. die notwendigen Mittel für einen einigermaßen angemes¬ Die Gruppe der Herren Simon, Siegfried und John¬ sen ist vielleicht nicht die letzte, die sich seihständig zu machen wünscht. Unter diesen Umständen ist es nach unserer Auffas¬ sung ungefähr das untaug¬ lichste Mittel, ideell oder materiell etwas zu erreichen, wenn man mit dem Austritts¬ gedanken spielt. Wir hoffen, daß der Brief des Beaufiiagten der Spio. der diese Dinge vielleicht nicht so deutlich bezeichnet, aber der sie doch erkennbar am Rande bemerkt, nach die¬ se-- Richtung hin beruhigend ui.d aufklärend wirkt. Wir haben in det Film¬ industrie immer die Neigung, den einen oder den anderen Vorgang zur Sensation zu machen. Man sicht das deutlich jetzt beim Kontingent, das angeblich die Wellen der Erlegung so hoch schlagen läßt. Wir haben diesen filmi¬ schen Sturm im Wasserglas jedes Jahr um die nämliche Zeit erlebt und könnten, wenn wir wollten, feststcllcn. Holland will selbst synchronisieren Man schreibt uns aus Am- Seit der Einführung des Ton¬ films befindet sich der Kino¬ betrieb in Holland in einer dauernden Krise. Da es sich für das kleine Holland nicht rentiert, eigene Tonfilme in ge¬ lingend großer An/.ilil li,i/u s'ellen, ist man dort gezwun¬ gen, die Tonfilme wie bisher Gei ihr für die Zukunft zu lie¬ gen. Niemals aber kann unser kleines Holland Tonfilme mit so großem Aufwand und unter Heranziehung so prominenter Künstler hersteilen, wie das in Deutschland oder Amerika der Fall ist. Dafür ist unser Ab¬ satzgebiet viel zu klein. Um nun den fremden Tonfilmen mehr Popularität zu serschaf- daß die Theaterbesitzer seit Bestehen der Einfuhrbe¬ schränkung beinahe jedes Jahr die verschiedensten An¬ sichten gehabt haben und bei¬ nahe in mathematischem Ab¬ lauf einmal in diesen Bezirk für und in |encm Bezirk ge¬ gen das Kontingent stimm¬ ten. Wir sahen die Amerikaner zu den verschiedensten Mo¬ len enttäuscht und die Öster¬ reicher bestürzt. Nicht zum ersten Male sollen alle Zelte abgebrochen werden und nicht zum letzten Male hörten wir von den armen Angestellten, die dem Kon¬ tingent zum Opler lallen, von den talentierten Künstlern, die angeblich nicht beschäf¬ tigt werden. Aber all das übt auf den ruhigen Betrachter der Situa¬ tion keine Wirkung mehr, wc 1 er genau so wie wahr¬ scheinlich auch alle Regie¬ rungsstellen weiß, daß nichts so heiß gegessen wird, wie man es zu kochen beliebt. senen Etat aus seinen Mit¬ gliedern selbst herauszu- Wir tun das sehr ungern, aber es muß doch gesagt werden, daß der Reichsver- band heute in erster Linie von einer Zeitungssubvention und von den Rückzahlungen der Spio lebt. Diese Art der Finanzierung wird noch wichtiger werden, wenn man die bedauerlichen Folgen der Organisations¬ krise berücksichtigt, die augenblicklich im Theaterbe¬ sitzerlager zu verzeichnen ist. Die Absplitterung, wie sie jetzt in Berlin vorgegangen ist, wird unter Umständen nur ein Anfang sein. die Stummfilme aus dem Aus¬ land zu be/.iehen, die natürlich in fremder Sprache vor geführt und nur durch ein paar über- kopierle od»-- eingefügU Bild¬ titel dem Publikum zugängli¬ cher gemacht werden Aus die¬ sem Grund hat man i i der letz¬ ten Zeit in Holland vielfach Versuche gemacht, synchroni¬ sierte Tonfilme in den Kino¬ theatern vorzuführen. Aber diese Versuche waren niemals vollauf befriedigend. Nun ist es dem Holländer ßarnslijn im Haag nach vielmonatlichen Ex¬ perimenten gelungen, ein neues Svstem zu finden, mit dessen Hilfe es möglich ist. 'remd- sprachige Tonfilme in einwand¬ freier Weise in die holländische Sprache zu übertragen. Bei einem Interview, das Barnstijn dieser Tage einigen holländischen Journalisten währte, äuf fen, stellte ich allerhand Ex¬ besten nachsynchronisieren könnte. Di ich über ein ge¬ nügend großes Aufnahme-Ate¬ lier verfüge t nd da mir auch ein ausgezeichneter Stab von Mitarbeitern zur Seite steht, waren meine Bemühungen schließlich von Erfolg gekrönt. Ich habe ein System des Syn- chronisierens erfunden, das zu 90 eigene Erfindung ist. Es handelt sich dabei nicht etwa um eine klug i.usgetüftelte Theorie, sondern alles ist prak¬ tisch erprobt. Auch die finan¬ ziellen und kaufmännischen Möglichkeiten sind weitgehendst berücksichtigt. Wir haben außerdem heute schon eine solche Routine gewonnen, daß wir einen ausländischen Film in ganz kurzer Zeit ins Hol¬ ländische übertragen können. Nettigkeiten und wenig ge¬ eignete Themen zu Leitarti¬ keln Warum soll man da nicht das Schauspiel der kochen¬ den Volksseele so lange auf¬ führen. bis sich ein neues Thema findet. Aber solche Dinge mit Austrittsgcdankcn aus einer umfassenden Organisation vor. deutscher Seite aus zu verknüpfen, das ist immerhin eine Angelegenheit, die man nicht so ohne weite-es durch¬ gehen lassen darf. Der verantwortliche Leiter der Spilzenorganisation hat gesprochen. Es ist Aufgabe des Herrn Koch, darauf zu antworten.