Der Kinematograph (August 1932)

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U' II1N-F4CH BUTT V 26. Jahrgang DAS AMTES! FILM-FACH B ü VERLAG SCHERL * BERLIN SWJ6S 8M Berlin, den 5. August 1932 Nummer 13 Das Schmalfilm-Problem Beinahe üher Nacht ist die Frage des Schmalfilms in den Mittelpunkt einer umfassen¬ den Diskussion in den Thea terbesitzerverhiinden gerückt worden. Man sieht mit cineinmal in dem schmalen Bildstreilen. der durch die billigen Pro¬ jektoren surrt, einen ernst¬ haften Konkurrenten, der dem regulären Kino angeblich allerhand Besucher entzieht. Man will diese drohende Gefahr nun mit einem Ra¬ dikalmittel bannen, nämlich durch einen Zusatz auf dem Bestellschein, der dem Ver¬ leiher untersagt, einen Film, der irgendwo von einem Thealerhesilzer gemietet ist, als Schmalfilm herauszu- So lautet wenigstens sinn¬ gemäß die Formulierung, die man im Rheinland und in Westfalen als geeignetes Kampfmittel anzuwenden empfiehlt. Wenn man die Berichte über die letzte Düsseldorfer Versammlung in den ver¬ schiedenen Blättern liest, stellt man eine Aufregung über diesen Punkt fest, die durch nichts begründet ist, und wird nachdenklich, wenn man daran denkt, daß ausgerechnet die rheinische Filmstadt der Ausgangspunkt derartiger Beschlüsse ist. Es ist zunächst nebenbei festzustellen, daß es sich vorläufig einmal nur um stumme Schmalfilme han¬ delt, um Material, das in den regulären Kinotheatern schon lange abgelaufen ist oder das zum Teil von den Licht¬ spieltheatern gar nicht erst aufgenommen wurde. Aber es ist viel wichtiger, bei dieser Gelegenheit fest¬ zustellen, daß die Schulkinos, die Sondervorführungen von Vereinigungen und Verbän¬ den in letzter Linie des¬ wegen jetzt so stark in den Vordergrund gerückt sind, weil das eigentliche Licht¬ spielgewerbe sich um diese Dinge bisher nicht genügend gekümmert hat. In Düsseldorf lebt sicher noch der ehrenwerte Emil Gobbers, der den Rufern im Schmalfilmstreit einmal er¬ zählen kann, was Schulvor¬ stellungen, als man sie noch regelmäßig veranstaltete, ge¬ tragen haben. Gerade an diesem Beispiel und gestützt auf Erklärungen der alten Lichtbildnerei in München-Gladbach hat der ..Kinematograph" schon in den Jahren 1915 1916 auf den Wert und die Bedeu¬ tung der Schullichtspiele vom geschäftlichen Standpunkt aus hingewiesen. Wir haben uns damals, als unser Blatt noch in Düssel¬ dorf erschien, die Mühe ge¬ macht, eine Zeitlang alle 14 Tage eine zwei- oder vielseitige Beilage einzu- f'igcn. d>e lediglich dem be¬ lehrenden Film, den V or- fühiungen in den Schulen urd in den Vereinen gewid- Viel leicht liest heute einer von denen, die damals den K» pf geschüttelt haben, welch wichtige Rolle jetzt dewrtige Veranstaltungen spielen. Es ist heute leicht, den Versuch zu unternehmen, durch Beschlüsse den Ver¬ leiher oder, genauer gesagt, den Fabrikanten zu zwingen, auf die Belieferung derarti¬ ge! Schul- und Vereinskinos mit Schmalfilm zu verzichten. Es wäre nur vielleicht richtiger gewesen, wenn man sich schon früher mit diesen Dingen beschäftigt hätte, als die Deulig dieses Geschäft mit den Kinos im großen Stil aufziehen wollte. Man soll sich von Herrn Kurtfi in Stuttgart oder von Eduard Winter in Münster crzäh'en lassen, was man ge¬ rade a jf diesem Gebiet früher versäumt hat. Heinrich Louen in Düssel¬ dorf sollte den Herren, die heute Gefahren wittern, ein¬ mal in die Erinnerung rufen, welche Schwierigkeiten er mit seiner Pathe-Vortragsuhr hatte, die ausgezeichnetes Bildmaterial darbot. Wir erinnern daran, weil wir das Gefühl haben, daß man auch jetzt wieder das Schmalfilmpferd am Schwanz aufzäumt. Es ist einfach lächerlich, daran zu denken, daß irgend¬ ein maßgebender Fabrikant einen Tonfilm, der im Kino ttKleine Anzeigen** im „Kinematograph“ wirken schnell und zuverlässig