Der Kinematograph (August 1932)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

rung nach verschiedener Rich¬ tung hin bedarf. Ein einziger Satz, den wir wörtlich zitieren wollen, zeigt jedem, der wirklich in der wirtschaftlichen F.Impraxis steht. welch Wölken¬ kuckucksheim man wieder einmal in München aufziehen will. Schopen schreibt: „Und wenn ich die Verantwortung trage für schöpferische baye¬ rische Filmarbcif, so sehe ich in der Ermöglichung und Ver¬ wirklichung des russischen Beispiels für Bayern, also in der Schöpfung einer eigenen, von süddeutscher Idee ge¬ tragenen, propagandistisch eingestellten Filmproduktion, deren wichtigstes Arbeitsziel, Dienstag: DLS.- Programm Das Deutsche Lichtspiel-Svn- dikat tritt nächste Woche mit seinem Verleihprogramm für die neue Saison vor die Öffent¬ lichkeit. Wie wir mitteilen können, erscheinen im Verleih des DLS. 14 deutsche Filme und in einem Sonderver¬ leih fünf Filme ausländi¬ schen Ursprungs, aber in deutscher Sprache. Die Über¬ nahme dreier Metro-Filme hat bei den deutschen Theaterbe¬ sitzern Interesse erregt. Dar¬ über h.naus enthält die DI.S.- Produktion insbesondere Filme, derer, cktuelle Themen eine Bereicherung des Spielplans der Lichtspieltheater bedeuten dürften. Aus dieser Erkenntnis heraus ist man an die Zusam¬ menstellung des Programms ge¬ gangen, das in sorgfältiger Weise vorbereitet worden ist und in seiner Gesamtwirkung den Willen zur Qualität eindeu¬ tig erkennen läßt. Montag beginnt das DLS. mit der Vermietung, die von den Vertretern untei der Parole überall DLS.!" durchgeführt wird. „Goldfieber'' jugendfrei. Wie uns die Universal mit¬ teilt, ist der Film ..Goldfieber", der bisher nur für Erwachsene 'ugelassen war, jetzt bei einer Nachprüfung auch für Jugend¬ liche freigegeben. Früher an¬ geordnete Ausschnitte dürfen in die neue Fassung wiederauf¬ genommen werden. Besitzveränderung ln Steinach L Thür. Die bisher von Marcus Bätz betriebene „Lichtburg'' zu Stei- "ach i. Thür, wurde von Alfred Künzel übernommen. das Schmieden und Hand¬ haben einer Waffe, die wir vom Gegner erst lernen mu߬ ten." Was da gefordert wird, ist nicht neu. Ist immer wieder erneut zu erreichen versucht worden. Männer wie Scheer und Krauß, die der katholischen Filmarbeit und der katholi¬ schen Kinoreform außeror¬ dentlich nahestchen. und von^ denen Scheer zu den aktiv¬ ster, Mitarbeitern der katho¬ lischen Filmaktion zählt, haben all das, was Herr Schopen will, im Prinzip un¬ ter Aufwendung von viel Geld, viel Zeit und viel Ar¬ beit zu erreichen versucht. Sic sind allerdings keine Fab.ikat: Universal Verleih: Deutsche Universi' Regie: AI Rogell Ton: Weste n-Electric Wer Zane Grev und Max Brard liest, der wird Tom Mix gern sehen, dessen neuester Film „Goldfieher" mit lebhaftem Beifall beg-üßt wurde. Man muß ein Stück Jungenhaftigkeit in sich aufge- speicbert haben, um diese Wild¬ westgeschichte, in der die Ge¬ schichte eines Goldfundes er¬ zählt wird, mit Vergnügen und Anteilnahme genießen zu kön¬ nen. Tom Mix spielt immer denselben Film, worin er sich mit allerlei Raubgesindel her¬ umzuschlagen hat, damit die Tugend schließlich doch den Journalisten und wurzeln fest in der Wirklichkeit, während Herr Schopen, dem ohne wei¬ teres stärkster Idealismus und glühende Filmbegeiste- rung zuzusprechen ist, noch immer den Kontakt mit der Wirklichkeit nicht gefunden hat, den er gerade in Mün¬ chen, der Stadt, in der der kluge, verständige Dr. Ernst wirkt, sehr leicht haben könnte. Vielleicht steht der eine oder der andere der hier ge¬ nannten Herren hinter den Schopenschen Projekten. Dann wird cs sich zweifellos nach allen Erfahrungen der letzten Zeit um rein geschäft¬ liche Transak'ionen handeln, die man danr. aber freund¬ Hauptrollin: Tom Mix. Loiw W.l oo, Fred Köhler Länge: ca. 2100 Meier. 8 Akte Urau'fuhm g: Ufa Pavillon Sieg davonträgt. Die Hand¬ lung zerfällt aach diesmal wie¬ der in eine Reihe lose ver¬ knüpfter Abenteaer, in denen viel geritten uni noch mehr geschossen wird. Aber da sich die Ereignisse in den dark and bloody grounds abspielen, so erscheinen sie nicht unwahr¬ scheinlich und sind, weil sie Freiluftangelegenheiten darstel¬ len, sympathischer als die Gangstergeschichten der Gro߬ stadt. Es lebt auch diesmal ein wilder Freiheitssinn in den Filmgestalten, die alle mehr oder weniger Staffage um Tom liehst nicht mit „kullurpol.- tischer Führung", „süddeut¬ schen Notwendigkeiten" und anderen politischen Forde¬ rungen vermengen sollte. Die Propagierung rein ge¬ schäftlicher Transaktionen auf dem Wege über die Kul¬ tur unter Hervorkehrung des Gegensatzes zwischen Süd- deutschlar.d und Norddeutsch - land aber ist eine Angelegen¬ heit. die von vornherein auf das energischste abgelehnt werden müßte. Wir sagen nicht, daß es so ist, sondern setzen nur den Fall voraus, daß es so sein könnte. Man möge uns deswegen diese offene Stellungnahme nicht weiter übelnehmen. Mix darsteilen. Dieser Cow¬ boystar, der doch sicher einige fünfzif Jahre alt ist, über¬ rascht Immer wieder durch die körperliche Beweglichkeit, mit der er sich aus allen möglichen Situationen zu ziehen weiß. Die romantisch wilde Landschaft trägt dar ihre dazu bei. um die abenteuerliche Spannung der Vorgänge zu erhöhen. Neben Tom Mix tritt wieder sein Pferd als bemerkenswertester Partner hervor. Es heißt wie¬ der Tony, ist aber wohl kaum noch da; alte Wunderpferd aus der stummen Filmzeit des Stars. Ausgezeichnet wie stets Fred Köhler und Willard Ro¬ bertson. ln einer kleinen Rolle erkennt man Mae Busch wie¬ der, die vor zehn Jahren ein Star v/ar und heute wenig mehr ;ls eine Edetkomparsin ist, obwohl sie immer noch reizvoll aussieht. Hollywood¬ schicksall Starker Beifall. Capitol wird wieder eröffnet Das Capitol am Zoo, das, wie bereits vor einiger Zeit berich¬ tet, Mitte Juli aus dem Verband der Emelka-Theater A.-G. aus¬ geschieden ist und nunmehr von der Tolirag (Ton- und Licht¬ bildreklame A.-G.), Berlin ge¬ führt wird, eröffnet unter sei¬ ner neuen Leitung die Spielsai¬ son am 10. August. Wesentliche technische, wäh¬ rend der Zeit der Schließung vorgenommene Änderungen so¬ wie die erfreuliche Tatsache, daß zum akustischen Leiter wieder der bekannte Fachmann Richard Rail von der Tobis gewonnen wurde, werden eine Wiedergabe gewährleisten, wie sie von einem an so exponierter Stelle stehenden Hause nur irgend er¬ wartet werden darf. GOLDFIEBER TOM MIX and LOIS WILSON