Der Kinematograph (August 1932)

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V r ILM-FACH BU1T " VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 5L 26. Jahrgang Berlin, den 9. August 1932 Nummer 154 Das Emelka-Wunder JOHN und LIONEL BARRY MORE in dem M-C.-M. - F i I m -ARSENE LUPIN“ der im D. L. S.-P r o « r e m m erscheint Wenn nicht alles täuscht, ist die Gläuhigerversummlung der Emelka-Thcater-Aktien- gesellschaft. die am Sonn¬ abend in Berlin von einem Status Kenntnis nehmen mulite, wie er in der Ge¬ schichte der Filmzusammen¬ brüche noch nicht erlebt wurde, das Vorspiel zu dem großen Sanierungstheater, von dem der nächste Akt in der zweiten Hälfte dieses Monats in München steigen wird. Der Zusammenbruch der Emelka-Theatei bildet den Schluß eines Dramas, dessen Anfang schon viele Jahre zurückliegt und auf dessen voraussichtliches Ende der ..Kinematograph“ in den letzten Jahren — und wie sich ietzl herausstellt, m.t Recht meh-fach warnerd vorausschauend hinwies. Es hat keinen Zweck, irgendwie nach den Schuldi¬ gen zu suchen oder gegen diese oder jene Verwaltung, die im Laufe der Zeit die Geschicke der Emelka mei¬ stern wollte. Vorwürfe zu er¬ heben. Was sich jetzt erfüllt, ist das Schicksal einer Konzern- uründung, die. vom ersten Tage inres Bestehens an. mehr erreichen wollte, als on Rahmen der verfügbaren Mittel und Kräfte möglich war. * Daß es überhaupt gelang, den Emelka-Konzern in sei¬ ner Totalität bis in diese I age hinein zu halten, ist fast ein Wunder der Film¬ geschichte. Es muß späteren Zeiten Vorbehalten sein, einmal zu¬ sammenzustellen, wieviel Mittel die einzelnen Tochter¬ gesellschaften im Lauf der Jahre absorbiert haben und was es gekostet hat. die ein¬ zelnen Finanztransaktionen und Konzernverschachtelun¬ gen immer wieder durch die¬ sen oder jenen Vermittler neu zu finanzieren. Es wäre ein Glück bei all dem Unglück, das jetzt die einzelnen Gläubiger trifft, wenn man ohne große Aus¬ einandersetzungen und Pro¬ zesse zu einer Bereinigung des ganzen pbjektes käme. Dabei ist es gleichgültig, ob der Emelka - Theater¬ konzern überhaupt ver¬ schwindet oder in größerem oder kleinerem Umfange be¬ stehen bleibt. Leider hat man gerade in dieser Hinsicht in der Gläu¬ bigerversammlung nicht mit der wünschenswerten Deut¬ lichkeit gesprochen. Ein Teil der Objekte dürfte heute bereits für die Emelka als ve.-loren angesehen wer¬ den Die Fortführung meh¬ rerer anderer Objekte wird vora jssicitlich mit so viel Opferr verknüpft sein, daß der G äubiger-Ausschuß mit dem Blick auf die Verhält¬ nisse im Gesamtkonzern besser daran tut, zu verzich¬ ten. l Is künstlich zusammen- zuhal en. Das einzige, was nach un¬ serer Beurteilung noch un- berüir. von dem Zusammen¬ bruch dasieht, ist die Baye¬ rische Filmgesellschaft, die soeben mit einem ausge¬ zeichneten Programm an die Öffentlichkeit tritt. Vielleicht war es ein Glück, daß man diesen Kom¬ plex ichon vor Monaten an einen Hauptgläubiger ver¬ pfänden mußte, der hoffent¬ lich dafür gesorgt hat, daß nicht allzuviel Verpflichtun¬ gen für andere Abteilungen übernommen wurden, die bei der jetzigen Situation schlie߬ lich nur Opfer darstellen würden, die nutzlos und zwecklos gebracht worden sind. + Das Schicksal der Emelka. das sich jetzt vollzieht, wäre schon seit Jahren nicht mehr aufzuhalten gewesen, wenn nicht immer neue Trans¬ aktionen Geldmittel herbei¬ geschafft hätten, die leider immer zu gering flössen. Überflüssig, heute im ein¬ zelnen aufzuzeichnen, wie falsche Prestigepolitik Theaterobjekte auf Theater- Kinotechnisches Gerät? Kleine Anzeigen“ im (l Kinematograph M l