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mW FILM-FACH BUTT " VERLAG SCHERL * BERLIN SW. 68 > Berlin, den 10. August 1932 Wenn das nicht zieht- Lilian Harvey und Hans Albers in „Quick“ LIL1AN HARVEY. WILLI STETTNER. HANS ALBERS i o .QUICK Die maßgebenden Instan¬ zen der Ufa haben ihr pro¬ grammatisches Versprechen, originelle, neuartige Werke in interessanter Besetzung auf den Markt zu bringen, mit bewundernswerterPünk'.- lichkeit und Präzision ge¬ halten. Was seil gestern abend im Ufa-Palast am Zoo abrollt, ist ein originelles, amüsantes Lustspiel, das zunächst schon überall Aufsehen erregen, das Publikum anlocken, die Theater füllen muß. weil sich hier zwei anerkannte, zugkräf'ige, erfolgerprobte Dars.eller wie Lilian Harvev und Hans Albers im Zusam¬ menspiel vereinen. Der Stoff an sich ist be¬ reits früher auf der Bühne erprobt. Er bringt dramatur¬ gisch und auch in den deko¬ rativen Möglichkeiten alle Voraussetzungen mit. die heute beim modernen Unter¬ haltungsfilm selbstverständ¬ lich und unentbehrlich sind. Die entzückende kleine Eva Prätorius. reizend, ka¬ priziös und mit 21 Jahren schon erfolgreich geschieden, verliebt sich in einen ausge¬ zeichneten. eleganten, kessen, irech-frohen Artisten. mit dem sie für ihr Leben gern vinen Abend allein sein möchte. Oer Musikal-Clown, mit dem schönen Namen Quick, verliebt sich ebenfalls in das quecksilbrige, nervöse Per¬ sönchen und umwirbt sie ein¬ mal privat, dann wieder in der Maske, bis er schließlich nach allerhand hübsch er¬ dachten. gut gesteigerten, manchmal pikanten Verwick¬ lungen die kleine Frau für immer heimführt. Schon das äußere Milieu interessant. Einmal Blick in ein modernes Sanatorium mit allen Folterwerkzeugen, die der moderne medizinische Hexenmeister benötigt, um aus dick „schlank" zu machen. Dann Blick hinter die Ku¬ lissen. Girls, die über die Treppen eilen, um zum Auf¬ tritt zurechtzukommen. Ex- zentriks. die nach getaner Arbeit in ihre Garderobe verschwinden. Versenkungen und Versa.zstücke. die zur Höhe schweben. Hüisch? Bilder aus der Artis enkneipe. Fröhliche Szenen aus einem Chambre scparee mit Tanzparkett. Moderne und mondäne Wohn- räume. von Kettelhut ge¬ schickt entworfen und auf- gebau.. Das alles ergibt schon rein äußerlich Tempo. Bringt Ab¬ wechslung. Schafft Stimmung. Führt zu dem turbulenten Wirbel aus dem der echte oder falsche Quick immer wieder wie ein Deus ex ma- china auftaucht. Natürlich nicht so einfach, in diese Handlung einen knappen, präzisen, packen¬ den Dialog hineinzuschreiben Aber Hans Müller, der ziel¬ sichere Routinier schafft auch das. Die Pointen sitzen minutiös genau. Das leitmotivische Couplet wird im Albersschen Sprechgesang immer wieder im richtigen Augenblick an den Mann gebracht. Die spezifische Art des großen Sprechkünstlers feiert Triumphe. Er steht immer jeder Zoll ein Star da. ob¬ wohl er sich immer nur bis zu der Grenze in den Vor¬ dergrund spielt, wo die Wir¬ kung Lilian Harveys beginnt. Es ist bestimmt ein Kom¬ pliment. wenn man dem blon¬ den, vielbeliebten Star be¬ scheinigt. daß er in diesem Opus fraulich reifer wirkt. Es ist einmal eine ganz neue Harvey-Linie. die in ihrer Totalität genau so be- Fabrikat: Erich Pommer - Prod. der Ufa Verleih: Ufa Regie: Robert Siodmak Uraufführung: 11 Hauptrollen: Lilian Harvey, Hans Albers Ton: Klangfilm Länge: 2664 Meter, 9 Akte ■Palast am Zoo