Der Kinematograph (August 1932)

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Um die „treue Soldatenliebe" orientierter Seite versichert, von Star-Film bei Abschluß nicht erhoben worden. Die Star-Film selbst wird, nach dem Wortlaut der Notiz zu schließen, weitergeführt, und zwar zum Teil mit Mate¬ rial, das bereits vor der Aus¬ einandersetzung übernommen und ohne Neubelastung für den Verleih in Verkehr ge¬ bracht werden kann. Man muß schließlich damit rechnen, daß Wilhelm Graf das Material noch komplet¬ tieren und ergänzen wird. Aber immerhin ist die Aus¬ einandersetzung unter den be¬ sonderen Umständen unter Formen erfolgt, die nicht un¬ bedingt nachahmenswert sind, und die man schon deswegen hätte vermeiden sollen, weil bei richtiger Aufklärung viel¬ leicht kleine Anfragen, wie sie schließlich auch diese Aus¬ führungen darstellen, hätten .ermieden werden können. Emelka-Theater- Verflleich Wie die ..Münchner Neuesten Nachrichten" hören nehmen die Verhandlungen innerhalb des Gläubigerausschusses der Emet- ka-Theater A. G., die sich zu¬ nächst sehr schwierig gestalte¬ ten. einen befriedigenden Fort¬ gang. so daß die Erwartungen, daß es gelinge, zu einem an¬ nehmbaren Vergleich zu kom¬ men, stark an Wahrscheinlich¬ keit gewonnen haben. Als Vergleichsgrundlage dürfte das Zurücktreten der drei großen Gläubiger Commerz-Bank, To- iirak und Münchner Licht¬ spielkunst anzusehen sein. Nerofilme 193Z bei der Universal Die Nero-Film A.-G. hat ihren Fritz - Lang - Großfilm „Das Testament des Dr. Mabuie“ und ihren G. W. Pabst-Film „Die Herrin von Atlantis" mit Brigitte Helm der Universal- Film A.-G. zum Sonderverleih für Deutschland übergeben. „Goldfieber" jugendfrei. Der neue Tom-Mix-Film der Universal „Goldfieber" („Der Ritt ins Todesta! ') wurde von der Filmprüfstelle ohne Aus¬ schnitte zur Vorführung vor Jugendlichen zugelarsen. Die Vertretung der Firma lag in Händen von Herrn Walter Bruck. Hansi Niese filmt in Berlin. Hansi Niese teilte anläßlich ihrer Anwesenheit in Wien der hiesigen Presse mit, daß sie noch in dieser Saison in zwei deutschen Filmen, „Lamprechts Lore" und „Wiener Spatz", von Dr. Rudolf Wallner, mitwirken Der Prozeß Ursula Grableys gegen die F.enaissance-Film-Ge- sellschaft ist sich inzwischen zu einem Frozesse von prin¬ zipieller Bedeutung entwickelt, der voraussichtlich noch die hö¬ heren Instanzen beschäftigen wird. ln dem letzten Termine war infolge des Anerkenntnisses der beklagten Fi-ma ein Anerkennt¬ nisurteil ergangen, durch das die Renaissance zur Zahlung von 296 Reichsmark verurteilt wurde. Im Anschluß daran hatte Dr. Priedmann für die Beklagte W derklage auf Scha¬ densersatz n Höhe von 1313 Reichsmark erhoben. Frau Grabley hätte ausdrück¬ lich mündlich und schriftlich die Verpflichtung zum Singen übernommen. Aus dem schrift¬ lichen Vertrage ließe sich mehr¬ fach herauslesen, daß eine Ver¬ pflichtung zum Singen bestände. Weiter hätte nach Dr. Fried¬ mann sich die Klägerin ver¬ pflichtet, den Gesangstext so gründlich auswendig zu lernen, daß bei der Aufnahme keine Verzögerungen eintreten könn¬ ten. Die Klägerin hätte aber nicht einmal den Text richtig beherrscht. Im übrigen sei eine musikalische Vorbildung für das von der Klägerin verlangte Lied . Du bist mein bester Ka¬ merad 1 wirklch nicht erforder¬ lich gewesen, so einfach sei es. Die tatsächlich entstandenen Verzögerungen seien auf das Scbuldkonto der Klägerin zti setzen. Weiter behauptete Dr. F.-iedmann. Frau Grabley hätte, um ihre Hemmungen zu verlie¬ ren. reichlich Kognak getrunken. Der der Renaissance angeb¬ lich entstandene Schaden setzt sich nach Dr. Friedmatn aus folgenden Mehrkosten zusam- Apparaturkosten 640 Reichs¬ mark. Kapellengage 128 Reichs¬ mark. Material verbrauch 525 Reichs¬ mark, zuviel gezahlte Steuer 20 Reichsmark. Auf die Frage des Gerichts, warum man ohne vorherige Kla¬ vierprobe gleich zu den Auf¬ nahmen geschritten sei, weiß Dr. Friedmann keine ausrei¬ chende Antwort. Ebensowenig auf die Frage, ob man nicht habe vorher feststellen können, daß die Klägerin den Text nicht beherrsche. Zur Frage des Vertrages meint der Vertreter der Kläge¬ rin, es handele sich — was von Dr. Friedmann zu Unrecht be¬ stritten wurde — um einen re¬ gulären Formularvertrag, der für alle Darstellerkategorien gleich laute. Er wies darauf hin, daß Frau Grabley bereits früher erfolgreich in der Ope¬ rette aufgetreten sei. Im übri¬ gen lehne es die Klägerin ent¬ schieden ab, sich als Sängerin verdungen zu haben. Weiter wiederholte der Vertreter die Behauptung, über den zu sin¬ genden Text habe keine Einig¬ keit bestanden verschiedene Texte seien probiert worden. Dr. Friedmann bestritt diese Darstellung und meinte, die Klägerin habe ihre Rolle über¬ haupt nicht gekonnt. Dann wurde der Komponist, Franz Doelle, als Zeuge ver¬ nommen. Er sagte aus. daß er etwa acht Tage vor der frag¬ lichen Aufnahme mit der Klä¬ gerin am Klavier probiert habe. Damals habe ihm diese Probe absolut nicht gefallen. Er hätte am liebsten eine Nach¬ synchronisierung des Paris der Klägerin mit einer richtigen Sängerin gesehen. Diese For¬ derung sei aber am Wider¬ stande der Geschäftsleitung ge¬ scheitert. Doelle erklärte. Frau Grabley habe keine Stimme. Und eine Stimme würde sie auch bei wiederholten Proben nicht bekommen. Unmusika¬ lisch sei die Klägerin nicht. Sie hätten nur einmal zusammen geprobt, die übrigen geplanten Proben seien nicht zustande¬ gekommen, zumal die Klägerin ihm versichert hätte, sie würde allein p-oben. Im Atelier hätte sie so versagt, daß man schlie߬ lich den Text habe an die Wand schreiben müssen. Er gab zu, daß die Klägerin bei der Kla¬ vierprobe den Text beherrscht habe. Worauf ihr Versagen bei der Aufnahme zurückzuführen ist, vermochte der Zeuge nicht anzugeben. Von dem reichli¬ chen Kognakgenuß wußte er nichts. Wie lange die Aufnah¬ men gedauert haben, wußte er nicht anzugeben. Seine Ant¬ wort lautete: Sehr lange. Nach einer längeren Pause kam der Geschäftsführer der Beklagten, Bauer, zu Woitc Er nannte das Singen der Klä¬ gerin katastrophal. Im übrigen unterstützte er die Ausführun¬ gen von Dr. Friedmann. Eine vom Vorsitzenden an¬ geregte Einigung kam nicht zu- Ncues aut Schlesien Als „Titania-Theater". T. T , sind jetzt die von Architekt Al¬ fred Goctsch erneuerten frühe¬ ren „Hansa-Lichtspiele" in Bres¬ lau, Matthiasstraße 69-71, der Öffentlichkeit übergeben wor¬ den. Der umgebaute Vorraum erhielt einen blauen, der 300 Plätze große Innenraum orange- und rotfarbenen Anstrich, mit Gold abgesetzt. Der neue In¬ haber, Herr Wilhelm Hetzke. eröffnete das Theater mit dem Film „Man braucht kein Geld" Herr Isi La-hmann, Breslau. Oranienstraße 32, hat jetzt die schlesische Vertretung der Terra- Film-A.-G. übernommen. Die Filmberatungsstelle des Gutachters und Sachverständi¬ gen Walter Salomon befindet sich jetzt Neudorfstraße 7 in Von Paradiesstraße 7 nach Herdainstraße 12 in Breslau ist jetzt die Ostdeutsche Licht¬ reklame Julius Markus verlegt In Breslau sind die Filme „Frau Lehmanns Töchter" im „Gloria-Paiast" und „Der Prinz von Arkadien" im „Capitol" er¬ folgreich gelaufen. „Gloria- Palast" Breslau veranstaltet jetzt Nachtvorstellungen mit „Der nackte Körper in Licht und Sor.ne". Am 17. August werden in Neiße, Oberschlesien, die von Architekt Alfred Goetsch um¬ gebauten „Residenz-Lichtspiele" als , Ring-Lichtspiele" eröffnet. Kurzfilm prod ulction der Ufa Unter der Leitung von Heinz Hille ist in Neubabelsberg mit den Aufnahmen zu einer weite¬ ren Serie von Kurzfilmen be¬ gonnen worden, in denen Schau¬ spiel- und Regie-Nachwuchs be¬ schäftigt ist. Der erste dieser neuen Kurzfilme trägt den Titel „Held wider Willen", dessen Drehbuch von Emmerich Preß- burger und Franz Roßwalt stammt. Regie führt Ludwig Beck. In den Hauptrollen wir¬ ken m ; t: Eva Bischoff, Henry Lorenzen. Editha Eriksen. Al- phons Schützendorf, Vera Witt, Edgar Bolz und Kurt Hölzer. An der Kamera waltet Karl Puth, Tonmeister ist Ludwig Ruhe. „Verkaufte Braut“ fertiggestelit. Der erste Operntonfilm „Die verkaufte Braut" nach der ko¬ mischen Oper von Smetana ist in Geiselgasteig unter der Regie von Max Ophüls fertiggestellt worden: Hauptiullen: Jarmila Novotna und Willy Domgrai- Faßbaender; außerdem Paul Kemp, Otto Wernicke, Max Nadler, Karl Valentin. Partne¬ rin Liesl Karlstadt, Annemie Sörensen, Maria Janowska, Herr¬ mann Kner, Therese Giehse. Kurt Horwitz, Richard Revv. Max Schreck u. a. Musika¬ lische Leitung: Theo Mackeben. Uraufführung Mitte des Monats in München und Berlin. Tri-Ergon endgültig abgewiesen Klangfilm teilt mit: Vor einiger Zeit erregte ein Antrag berechtigtes Aufsehen, mit dem die Tri-Ergon Holding A.-G. der Klangfilm GmbH, die Ausfuhr von Tonfilm-Wieder- gabe-Apparaturen nach Japan sperren wollte. Klangfilm hat damals die 40 Apparaturen ungehindert nach Japan ausführen können, wo sie heute bereits erfolgreich in Betrieb sind, da Tri-Ergon die seinerzeitige Verfügung weder zugestellt hat noch etwas für ihre Durchführung tat. Inzwischen ist der Streitfall durch die Instanzen gegangen, und das Kammergericht hat am 20. 7. rechtskräftig entschieden, daß die einstweilige Verfügung der Tri-Ergon gegen Klangfilm aufgehoben wird und die Kosten von Tri-Ergon zu tragen sind.