Der Kinematograph (August 1932)

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preise herbeigeführt worden sind. Unnötig, abschließend zu erwähnen, daß selbstver¬ ständlich nicht überall eine Steigerung der Kassenpreise durchzuführen ist. Wo die Arbeitslosigkeit be¬ sonders drückt, wo in be¬ stimmten Industrien die Löhne stark gefallen sind, muß man sich eine Änderung der Billettpreise nach ober. aber auch weiter nach un¬ ten — doppelt und dreifach überlegen. „Zwei glückliche Tage“ (Mittwoch: Primus- Palast.) Am Mittwoch, dem 17. August, findet im Primus-Palast. Pots¬ damer Straße, die Uraufführung des Aafa-Lustspiels „Zwei glück¬ liche Tage" statt. Der Film ist nach dem bekannten Bühnen¬ stück von Schönthan und Kadel- hurg unter der Regie Rudolf W'alther-Feins gedreht worden. Manuskript: Franz Rauch und Walther-Fein. Musik: Reisfeld und Marhot. In den Hauptrol¬ len Claire Rommer. Paul Hör¬ biger. Jacob Tiedtke, Max Gülstorff. Senta Söneland, Ida \Xü-.t. Käthe Haack, Hugo Kischer-Köppe. Der Schutzverband tagt An. 12. August fand eine Vor¬ standssitzung des Schutzverban¬ des Deutscher Filmtheater statt, an der vom Vorstand die Herren Direktor Grau. Weinschenk, Schilling, Kurth, Kiinzef, außer¬ dem Herr Leo Storch und der Geschäftsführer Guttmann teil - nahmen. Die Tagesordnung für die demnächst stattfindende or¬ dentliche Mitgliederversammlung wurde durchgesprochen und eine Anzahl neuer Mitglieder aufge¬ nommen. Alle aktuellen Fra¬ gen, besonders im Hinblick auf die neue Spielzeit, waren Ge¬ genstand der Besprechung, aus¬ führlich wurde die Angelegen¬ heit der Musiktantiemen und der Konzessionierung der Licht¬ spieltheater behandelt. In der letzteren Frage wurde einmütig festgestellt, daß der Schutzver¬ band gegen eine Konzessionie¬ rung der Kinos in der von ver¬ schiedenen Seiten gewünschten „Wolkenstürmcr" künstlerisch wertvoll Der mit einmütigem Erfolg im neueröffneten Capitol am Zoo gestartete M.-G M-Film „Wol¬ kenstürmer" mit Wallace Berry und Clark Gable ist vom Voel- ger-Ausschuß für künstlerisch wertvoll erklärt worden. Nur soll man umgekehrt nicht überall nur nach der Konkurrenz schielen, die ab¬ haut. Wir wissen heute, daß da, wo A. eine große Bühnen¬ schau einführte, B. mit einem alleinigen Fiimprogramm, wenn cs richtig und zugkräf- tig gestaltet war, die größe¬ ren Einnahmen erzielte. Es ist heute fast in federn Bezirk nachzuweisen, daß die Preisschleuderei niemand auf einen grünen Zweig ge¬ Wicdcr reißt der Tod einen derjenigen Männer mitten aus der Bahn, die zu einem Teil an dem Aufbau des deutschen Films in stärkstem Maße aktiv mitgewirkt haben. Hermann Zimmer, der am Sonntagnachmittag bein Baden in Wannscc tödlich verun¬ glückte. durfte als einer der besten Kenner aller filmrecht- lichen Fragen, ganz gl:ich ob cs sich um Thcalergcschäft oder Verleih handelte, ob es .ich um deutsches oder auslär disches Recht handrlte, angesprochen Er selbst hat eine ganze Reihe wichtiger Verhandle ngci, bei denen cs auf die Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammen¬ hänge ankam. in Amerika. Eng¬ land und Frankreich erfolgreich geführt. Ir bezug auf das internatio¬ nale Autorenrecht und in der komplizierten Tanticm .-frage galt er als spezieller Sach¬ kenner. In seinen Händen lag die Ver¬ tretung der Ufa und damit indi¬ rekt die der ganzen deutschen Filmindustrie bei den Ausein¬ andersetzungen in erster Instanz mit der Gema. Er war einer der wenigen Juristen, die im Film nicht nur das kaufmännische Rechtsobjekt sahen, sondern auch das gei¬ stig bedeutungsvolle Kultur- Propagandamittel. Uber seinen Entwicklungsgang geben folgende Daten Auskunft: Rechtsanwalt Hermann Zim¬ mer wurde am 9. November bracht hat, deshalb sollte man das Beispiel des Apollo- Theaters auch dann nach- c. Innen, wenn es der Kon¬ kurrent aus irgendeinem Grunde nicht mitmachen will. Wo der gute Wille besteht und wo man die Preiser¬ höhung in bescheidenem Um¬ fang wagen will, muß es na¬ türlich jetzt oder in den aller¬ nächsten Wochen geschehen. Wer es jetzt nicht wagt, hat den eventuellen Gewinn 1892 in Berlin geboren. Er stu¬ dierte in den Jahren 1911 bis 1914 in Berlin und Freiburg Rechtswissenschaft und Volks¬ wirtschaft. Nach dem Kriege, den er an verschiedenen Fron¬ ten Mjitgemacht h.it, war er vor¬ übergehend im Staatsdienst bei der Staatsanwaltschaft in Ber¬ lin und bei dem Finanzamt in Teltow tätig Nachdem er kurze Zeit eine eigene Rechtsanwalts¬ praxis in Verbindung mit den Rechtsanwälten Schönberger end Schimmel ausgeübt hatte, wurde er im Aktober 1920 als Syndikus bei der Engelhardt- Brauerei verpflichtet. Am 15. August 1921 trat er als Syndikus hei der Ufa ein. Am 29. August 1923 erhielt er Proku-a. und am 9. August 1928 wurde er stell¬ vertretendes Vorstaadsmitglied der Ufa. Gleichzeitig war er Vorstandsmitglied der Dculig- Film A.-G., Geschäftsführer der Messtcr-Film A.-G. und alleini¬ ges Vorstandsmitglied der Pro¬ jekt ions-A.-G.. Berlin. Außer¬ dem betreute er noch als Ge¬ schäftsführer oder Verwaltungs¬ rats- und Aufsichtsrats-Mitglied eine Reihe von Tochtergesell¬ schaften der Ufa. Die Filmindustrie w-ird seinen Namen nicht vergessen, sondern ihn manchmal nennen müssen, wenn von wichtigen Abschnitten in der Auseinandersetzung zwi¬ schen Autoren und Industrie ge¬ sprochen wird. Sein Andenken wird nicht nur bei der Ufa. sondern in allen Kreisen, die ihn kannten, in Ehren gehalten werden. in der großen Saison ver- Das Apollo - Theater in Düsseldorf nimmt augen¬ blicklich folgende Preise: Abends: Parkett und I. Rang RM 1.10, 1.40. 1.75. 2. . 2.25. 2,50, 3.—. 3.50. 11. Rang RM 0,85. Nachmittags: Parkett und I. Rang RM 0.90. 1,10, i,25. 1,40. 1.50. 1.75, 1.90, 2.25, 2,75. II. Rang RM 0,90. Glücklicher Start der Bezirksverleiher Die Metropoi-Film startet Ende der kommenden Woche gleichzeitig im UT. Kurfürsten- damm und im Titania-Palast Staglit; ihren ersten Film „Teil- nehne.' antwortet nicht", der bekanntlich in Deutschland durch Bezirksverleiher vertrie¬ be i wird. Der Film mit Dorothea Wieck Gustaf Gründgens und Gustav Dießl in den Hauptrollen ist gleichzeitig das Debüt der Re- gis5ejre Kätscher und Sorkin, die bisher auf anderen Gebieten filmisch tätig waren. Für die Produktion zeichnet Elite-Tonfilm, für den Weltver- tr.tb Cinema. Zwei Frankfurter Filmerfolge In Frankfurt zeigen zwei Filme trotz der großen Hitze — das Thermometer zeigt über dreißig Grac — einen durchschlagenden Riesenerfolg. In. Gloria-Palast läuft „Frau Lehmanns Töchter” und wird aller Voraussicht nach auch vor¬ läufig kaum abgesetzt zu wer¬ den brauchen. Im Roxy macht „Der Hexer" das Rennen. Vielleicht spricht hier außer der Qualität des Films auch die Tatsacte mit, daß das Theater über eine ausgezeichnete Venti¬ lation verfügt, die den Aulent¬ halt im Hause gerade bei großer Hitze besonders angenehm macht. In einem Teil der andern Theater wird über schlechtes Geschält geklagt. Vielleicht läßt diese Tatsache doch darauf schließen, daß es häufig nicht die Hitze, sondern das Programm ist, das im Som¬ mer das schlechte Geschäft bringt. Saisonauftakt in Stuttgart Die Schwäbische Urania kün¬ digt, wie immer, den Beginn ihrer neuen Spielzeit durch eine geschickt abgelaßte Bekannt¬ machung an alle Freunde der Filmkunst in Stuttgart an. Die zweifarbige Drucksache die man uns zusendet, wird sicherlich bei allen Stuttgartei Interessenten aufmerksame Be¬ achtung finden. Vertagter Prozeß Gestern sollte wieder eine Verhandlung in dem Prozeß Ben Fett gegen Georg Alexan¬ der stattfinden (über den er¬ sten Termin hatten wir seiner¬ zeit berichtet). Es kam aber zu keiner Verhandlung, da der Vertreter von Ben Fett, Dr. Friedmann, ausnahmsweise nicht erschienen war. Der Vorsitzende. Amtsgerichtsrat Dr. Schlichting, hatte zwar die Verhandlung einstweilen ausgesetzt, als aber Dr. Friedmann nach Verlauf einer Stunde immer noch nicht erschienen war, blieb ihm nichts anderes übrig, als auf Antrag des Prozeßvertreters von Georg Alexander, Colloredo, den Pro¬ zeß zu vertagen. Neuer Termin soM erst wieder aui Antrag einer Partei anberaumt werden. Hermann Zimmer f