Der Kinematograph (August 1932)

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Adele macht das Rennen „Das schöne Abenteuer'* — ein schöner Erfolg WOLF ALBACH-RETT V. ADELE SANDROCK. KÄTHE «NAGT ■ n dem UIa-Ton 1 iIin „DAS SCHONE ABENTEUER" Die neue Linie, die in den programmatischen Ausfüh¬ rungen Hugo Corrells vor einigen Monaten eine so be¬ deutende Rolle spielte, zeich¬ net sich mit jedem Ufa-Film dieses Jahres immer deut¬ licher ab. Man stützt selbstverständ¬ lich jeden Film durch ein Aufgebot allererster Namen. Läßt diesmal in dem „Schö¬ nen Abenteuer" den Liebreiz Käthe von Nagys leuchten. Stellt den eleganten, schar¬ manten Wolf Albach-Relly gebührend in den Vorder¬ grund. Aber schneidet doch das Manuskript, das von Reinhold Schünzel und Em¬ merich PreUburger stammt so geschickt zu, daß die Pointen wirkungsvoll auf das ganze Ensemble, also auch auf Otto Wallburg, fda Wüst und nicht zuletzt auf Adele Sandrock, verteilt werden. Wenn man nach dem Ein¬ druck des Premierentages urteilen darf. muH eindeutig festgestellt werden, dali die¬ ses neue Grundprinzip der Fabrikation anscheinend vom Publikum außerordentlich wohlgefällig aufgenommen wird, denn der große Erfolg des Abends muß genau so wie der erste Applaus auf offener Szene der famosen, unvergleichlichen Adele Sandrock zugesprochen wer¬ den. Es wird einmal die Auf¬ gabe einer späteren Zeit sein, die Bedeutung dieser Alt¬ meisterin deutscher Schau¬ spielkunst im einzelnen zu würdigen. Für heute sei nur bemerkt, daß sie ein glän¬ zendes, eindeutiges Beispiel dafür ist, daß es auch Char¬ genspieler gibt, die in ihrer Wirkung und Bedeutung ge¬ nau so hoch bewertet wer¬ den müssen wie die Stars, deren Namen allein, einsam und groß die erste Stelle des Vorspanns zieren. Das soll selbstverständlich nicht irgendeine Verkleine¬ rung von Leistungen oder künstlerischem und geschäft- Fabrikat und Verleih: Ufa Regie: Rcinhold Schün/.el Ton: Klangfiln) Länge: 2263 Meter. 8 Akte lichem Wert sein, sondern es ist eine aktenmäßige Fest¬ stellung, die aus den ver¬ schiedensten Gründen schlie߬ lich einmal vor aller Öffent¬ lichkeit getroffen werden muß. * Dieses amüsante, liebens¬ würdige Spiel, das se.t ge¬ stern im Gloria-Palast ab- Hauptrollen: Käthe v. Nagy. I Wolf Albach-Rctty. Adele I Sandrock. Otto Wallburg Uraufführung: Gloria-Palast rollt, nimmt ein verhältnis¬ mäßig jinf. ches. geradliniges, volkstümliches Motiv auf. Man erlebt jene alte, ewig¬ neue Geschichte, daß ein junge.i Mädel fünf Minuten vor der Hochzeit heimlich den ungeliebten Bräutigam und die Hochzeitsgesellschaft stehei läßt und dem gelieb- sen Mann ins Unbekannte folgt. Die beiden Leutchen — Käthe von N«.gy und Wolf Albach-Retty — flüchten zu¬ nächst aufs Land zu Helenes Großmutter. Werden hier ge¬ gen ihren Willen gezwungen, noch vor der Trauung die Hochzeitsnacht zu feiern, und können schließlich am ande¬ ren Morgen im Einverständ¬ nis mit allen Verwandten und mit dem verlassenen Bräuti¬ gam wenigstens die Vorbe¬ reitungen für die rechtsgül¬ tige Vereinigung auf dem Standesamt treffen. * Um so etwas auf der Bühne zu zeigen, haben sich einmal drei französische Autoren zu¬ sammengefunden. Sicher ist die Sache damals pikanter gewesen, vielleicht eindeuti¬ ger und mehr auf den Ton gestimmt, wie ihn manche Lustspieldichter als Voraus¬ setzung für den Bühnenerfolg für notwendig halten. Für den Fiim hat Schünzel die Angelegenheit mit seinen Autorkollegen mit feinsten Fingerspitzen angefaßt. Machte daraus ein Schul¬ beispiel für ein elegantes, teinsinniges und wirkungs¬ volles Filmstück das fesselt, amüsiert und Laune macht und das alle Vorzüge des Sprechfilms mit den bild-