Der Kinematograph (August 1932)

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dem Bübnenwerk „Der Sprung in die Ehe" bearbeitet. Für die Hauptrolle dieses Films ist Franziska Gaal ver¬ pflichtet, zu der sich Paul Hör¬ biger, Margot Walter. Paul Heidemann, Senta Soneland, Fischer-Koppe, Margarete Kup¬ fer, also ein Ensemble aller¬ erster Namen, hinzugesellcn. In einem Sonderverleih er¬ scheint Fritz Längs großes Werk „Das Testament des Dr. Ma buse" und der große Brigitte- Helm-Film „Die Herrin v >n Atlantis", der bereils in einigen europäischen Ländern erfolg¬ reich uraufgeführl wurde. Als besonderen Gewinn ver¬ bucht Ma* Friedland, der deut¬ sche Repräsentant der Univer¬ sal einen Abschluß mit Prof. Piccard, der uns seinen Film vom Stratosphäreriflug zur Ver¬ fügung gestellt hat. Ein Werk, das von besonders vichtiger historische- Bedeu¬ tung werden kann. Im Beiprogramm erscheinen zwi'ilf besonders inte'essantc Kurzfilme sowie zwölf zwei- aktige Lustspiele, so daß alles getan ist, das Universal-Pro- gramm besonders interessant und vielseitig zu machen. Die Reisenden Karl Laemm- lcs werden zweifellos leichte Arbeit haben, denn cs handelt sich um ein Progiamm der Namen, der interessanten Stoffe und um Filme, die zum größten Teil so gut wie fertiggestellt sind, so daß man auch bestimmt damit rechnen kann, das zu er¬ halten, was man abschließt. Was wünscht die österreichische Provinz? Die Filmindustrie produziert bekanntlich nicht allein für die Großstadtbetriebe, sondern muß bei Herstellung eines Films zu seiner besten Auswertungsmög¬ lichkeit auch das Provinzgeschäft sehr stark in die Kalkulation einbeziehen. Aus diesem Grunde wird es sicherlich interessant sein, aus der aufmerksamen Be¬ obachtung des Repertoires eines ländlichen österreichischenThea- ters Schlüsse auf die Wünsche der Besucher von Provinzkinos Wir hatten diesen Sommer diesbezüglich Gelegenheit, die Kinoverhältnisse von Maria- Zell, dem bekannten Wallfahrts¬ ort, der nur 2000 Einwohner be¬ sitzt, aber in der Sommer- und hauptsäch.ich in der Winter¬ sportsaison von Tausenden von Fremden besucht wird, zu stu¬ dieren und aus diesem Studium heraus festzustellen, wie viel schwerer oft es der Kinobesitzer eines kleinen Ortes hat. ein er¬ folgversprechendes Repertoire zu pflegen, als der Besitzer eines Großstadtpalastes. Direktor Josef Kuß, der Be¬ sitzer der Maria-Zeller Licht¬ spiele — als Photograph von Be¬ ruf, dessen landschaftliche Auf¬ nahmen einen großen Ruf sich erworben haben. selbst eine künstlerisch empfindende Per¬ sönlichkeit, der auch einen Win¬ tersportfilm von Maria-Zell ge¬ dreht hat. den er alltäglich mit gutem Besuch in den Nachmit¬ tagsvorstellungen zeigt - -, muß in der Auswahl seines Pro¬ grammes ein besonderes Ge¬ schick bekunden, denn er hat Bedacht auf den Geschmack von vier Schichten des sein Thtate- besuchenden Publikums zu aeh- Da sind in erster Linie die zahlreichen Wallfahrer, ans allen Ländern Mitteleuropas, J'e fast nur das religiöse Programm be¬ suchen. In meiner Anwesenheit in Maria-Zell hat Direktor Kuß von religiösen Filmen das deut¬ sche Fabrikat „Das Leben Jesu" Französisch-amerika¬ nische Wirischafisver- handlungen Seit ungefähr 14 Tagen wer¬ den in aller Stille zwischen dem Quai d'Orsay und der amerika¬ nischen Botschaft in Paris Ver¬ handlungen geführt, die zum Zwecke haben, den zwischen den beiden Ländern bestehenden Handelsvertrag aus dem Jahre 18S3 (!) durch neue handelspoli¬ tische Abmachungen zu ersetzen, Die amerikanische Botschaft ist im Besitze eines vom Minister Präsidenten Herriot Unterzeich¬ neten Memorandums, das der. französischen Standpunkt fest¬ legt. Miteinbezogen in diesr, Wirtschaftsverhandlungen wer¬ den natürlich auch die einei Klärung harrenden Filmfragen. Die Amerikaner scheinen geson¬ nen zu sein, durch Druck eint, für sie günstige Interpretierung des Kontingentgesetzes zu er¬ langen. Diese Hoffnung erklärt die vorläufige frankophile Hal¬ tung in Filmfragen, die in Wi¬ derspruch steht zu den Kriegs und den von den Missionären von St. Gabriel in Afrika selbst atifgcncmmenen Missionsfilm „Bali - rloti" gespielt. Dann kommt für Maria-Zell natürlich das große Publikum der Win¬ tersportler in Betracht, da Ma¬ ria - Zell bekanntlich einer der besichtest-n Wintersportorte von Österreich ist. Diesbezüg¬ lich fand ich den wundervollen Trenkerfilm „Berge in Flammen" im Repertoire, der bei den an¬ wesenden Sommergästen großes Interesse erweckte und den Di- rekior Kuß sicher fü: sein Win¬ terpublikum in Reprise bringen wird. Für das riondäne Som¬ merpublikum werden in den Maria - Zeller Lichtspielen die ansagen, die zur Zeit der Kon- tingentberatungen laut wurden Erinnert sei auch daran, daß damals sowohl Botschaft wie amerikanische Handelskammer in Paris intervenierten. Die dies¬ maligen Verhandlungen sollen am 22. August zu Ende geführt werden. Paramount tagt Am Donnerstag, dem 18. Au¬ gust 1932, treffen sich die Mit¬ arbeiter der deutschen Para¬ mount-Organisation in Berlin im Hotel Adlon, wo unter dem Vorsitz von Gus. J. Schaefer und G. P. Vallar Besprechun¬ gen über die Produktions- und Verleihpläne der Saison 1932-33 stattfinden. DLS.-Vertretung im Saargebiet. Das DLS. hat Herrn John Davidson in Saarbrücken mit der Vertretung seiner Interes¬ sen für das Saargebiet betraut. Herr John Davidson, früher einer der führenden Theaterbe¬ sitzer des Saargebiets, ist allen saarländischen Lichtspieltheater- bes : tzern seit Jahren bestens bekannt. besten Filne der abgelaufenen Saison vo>geführt, in erster Li¬ nie natürlich deutsche Erfolg¬ filme, di erfahrungsgemäß sich das C roßstadtpublikum an sei¬ nem Erholungsort gerne Repri¬ sen vor guten Filmen ansieht. „Liebeskommando” „Marius ich geh aus und du bleibst da —", „Ihr eister Ball", „Madame hat Ausgang", um nur einige dieser Filme zu nennen, übten auch auf d »s Sommerpublikum ihre gewohnte Anziehungskraft aus. Als ich aber Herrn Kuß nach dem zugkräftigsten Genre für sein Theater befragte, war ich sehr überrascht, zu hören, daß für seir Kino, das von einem ganz großen Kreis von länd¬ licher Bevölkerung besucht wird, der Bai ernfilm der zugkräftigste ist. Dies sollte für die österreichi¬ schen und bayerischen Produ¬ zenten ein Wink sein, denn es ist sicher, daß für sehr viele österreichische und bayerische Provinztheater Bauernfilme ein ein sehr gutes Geschäft ver¬ sprechen würden. Die Maria-Zeller Lichtspiele fassen 400 Personen. Die Sitz¬ preise variieren zwischen 90 Groschen und 2 Schilling 40 Groschen, sind also höher a s in den Theatern der Wiener Peri¬ pherie, wo man bekanntlich in letzter Zeit bereits um 50 Gro¬ schen eine Vorstellung am Nachmittag besuchen konnte. Freilich denkt auch Direktor Kuß daran —- den wirtschaft¬ lichen Verhältnissen Rechnung tragend —, die Preise auch in seinem Betrieb herabzusetzen, aber nur um 20 Groschen, so daß der billigste Platz im Ma¬ ria-Zeller Kino immerhin noch teurer sein wird als der billigste Platz in den kleinen Wiener