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■das Älteste I IIIN FACH BUITT 26. Jahrgang Berlin, den 31. August 1932 Nummer 170 Filmpolitische Aktivität Mit großer Freude stellt man wieder einmal lest, daß Spio und A. D. F. eine be¬ grüßenswerte zweckmäßige Aktivität entfalten. Sie unterscheidet sich wohltuend von den demon¬ strativen Beschlüssen des Reichsverbandes, die sich auf dem Papier außerordent¬ lich gut machen, aber bei ge¬ nauer Betrachtung nichts an¬ deres als leeres Stroh dar¬ stellen, das sich nicht zu dreschen lohnt. * Die A. D. F. hat gestern, wohl auf Grund der Vermitt¬ lungsaktion Generaldirektor Weinschenks, über die Be¬ stellscheinwünsche der Thea¬ terbesitzer gesprochen und ist dabei, wie wir schon vor wenigen Tagen vermuteten, zu dem Entschluß gekom¬ men, daß das vorliegende Formular zunächst „unbe¬ schadet aller Einwände, für alle der A.D.F. angeschlosse¬ nen Mitgliedsfirmen verbind¬ lich bleibt". Die Theaterbesitzer wer¬ den also damit rechnen müs¬ sen, daß sie mit ihren Vor¬ behalten, die ihnen hier und da empfohlen werden, wenig Glück haben. Es scheint uns also am richtigsten, daß man der se¬ riösen Verleihfirma rasch die jetzt vorliegenden Bedingun¬ gen zugesteht, in der Erwar¬ tung, daß sich bei gegen¬ seitigem Vertrauen und Ent¬ gegenkommen im Eventual¬ fall alle Geschäfte reibungs¬ los abwickeln. * Schließlich gäbe es ja. wenn man das Kampfbeil mit aller Gewalt ausgraben wollte, zunächst eine Kardi- naliorderung, nämlich die Verweigerung von Voraus¬ zahlungen auf Filme, die noch nicht abgeschlossen sind. Aber es scheint, als ob man an maßgeblicher Stelle gerade über diesen Punkt aus verständlichen Gründen nicht gern redet, obwohl bei einer der Vorauszahlungs- Verleihanstalten gerade im Moment ein äußerst zugkräf¬ tiges Sujet in Frage gestellt ist, weil es Vertragsschwie¬ rigkeiten mit einer Haupt¬ darstellerin gibt. Dieser Fall dürfte für die Vorstandsmitglieder des Reichsverbandes besonders interessant und lehrreich sein, weil sich hier an einem genau nachkontrollierbaren Beispiel wieder einmal zeigt, von welchen Zufällen der Verleiher abhängig ist, und daß es nicht immer böser Wille ist, wenn ein Bild, mit dem man fest gerechnet hat, auch einmal nicht erscheinen kann. Es gibt also, wie an diesem Fall zu erweisen ist, ganz an¬ dere Schwierigkeiten als den Bestellschein, die jeden Ver¬ leiher treffen können, sogar dann, wenn er an sich als der sicherste Hort des Thealer- bestzers gilt. Erfreuliche Aktivität sahen wi- dann in dem Vorgehen der Spio und des Reichskar- teils der Musikverbraucher in der Urheberrechtsfrage. Man hat von Urheberseite aus die Dinge wieder einmal so gedreht, daß die entschei¬ denden Verhandlungen im Reichswirtschaftsrat, die nickt ganz unwichtig sind, in dem „Ausschuß zur wirt¬ schaftlichen Förderung der geistigen Arbeit" stattfinden sollen. Hier sind die Urheber bei¬ nahe unter sich, so daß man bereits jetzt, wenn nicht eine andere Zusammensetzung des begutachtenden Gremiums erfclgt, ungefähr sehen kann, wie der Hase laufen wird. Wir wollen dabei den Ver¬ tretern der Urheber absolut keine böse Absicht unter¬ schieben. aber schließlich kann niemand aus seiner Haut und darf niemandem zugemutet werden, daß er ohne Not grundlegende An¬ sichten, die unter Umstän¬ den stark an den Geldbeutel rühren, einfach ändert. Deshalb ist es absolut rich¬ tig, wenn die Spio wünscht, daß die Beratungen in ein anderes Gremium verlegt werden, wo die Objektivität stärker und umfassender ge¬ wahrt wird. .Kleine Anzeigen" im „Kinematograph" wirken schnell und zuverlässig