Der Kinematograph (August 1932)

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Um das neue Urheber¬ recht Der Entwurf des Reichsjustiz¬ ministeriums über d"- 1 Jrheber- recht an Werken _ Literatur, K'init und Photogr e ist be¬ kanntlich seit ein r Zeit an den Reichswirtscha srat über¬ wiesen worden, der es jetzt an den Ausschuß zur wirtschaft¬ lichen Förderung der geistigen Arbeit weitergeleitet hat. Die Spilzenorganisation hat nun durch Dr. Plügge beim Vor¬ sitzenden des R.eichswirtschafts- rats den Antrag gestellt, die Be¬ ratungen in einen eigenen Ar¬ beitsausschuß zu verlegen oder sie dem wirtschaftspolitischen Ausschuß zu überweisen, weil es sich um strittige Fragen han¬ dele, die vielleicht in dem jetzt zuständigen Gremium etwas ein¬ seitig behandelt würden. Der Vorsitzende des Aus¬ schusses zur wirtschaftlichen Förderung der geistigen Arbeit ist zur Zeit Herr Dr. Leon Zeit- lin, der Syndikus eines Schrift¬ stellerverbandes ist. Außerdem sind eine Reihe anderer Mitglieder mehr oder weniger wirtschaftlich von der Urheberseite aus interessiert. Dagegen ist niemand in die¬ sem Ausschuß zur wirtschaft¬ lichen Förderung der geistigen Arbeit, der irgendwie die Inter¬ essen der großen Verbraucher¬ gruppen der Filmindustrie, des Rundfunks und der Grammo¬ phonindustrie wahrnimmt, ge¬ nau so wie die Musikveranstal¬ ter, die im Reichskartell der Musikveranstalter zusammenge¬ schlossen sind, keinerlei direkte oder indirekte Vertretung in diesem Gremium haben. Das Reichskartell hat sich daher veranlaßt gesehen, dem Antrag der Spitzenorganisation beizutreten, dem hoffentlich im Interesse einer gesunden Neu¬ ordnung der urheberrechtlichen Dinge entsprochen wird. Filmzoll in Lettland Die lettländische Regierung hat eine Quote für die Filmein¬ fuhr abgelehnt, dafür aber die Filmzölle um 50 Prozent erhöht. Diese Aktion : st um so bemer¬ kenswerter, als die Einfuhr von 683 000 Metern im Jahre 1930- 1931 auf 337 000 Meter im Jahr 1931-32 zurückgegangen ist. Deutschlard steht unter den Einfuhrländern nach Lettland an erster Stelle mit 58 Prozent der Gesamteinfuhr- Die Ver¬ einigten Staaten sind mit 34 Pro¬ zent beteiligt. „Tannenberg“ in Wien ungekürzt Wie uns unser J. J.-Bericht- erstatter aus Wien meldet, läuft dort seit gestern der „Tannenberg'‘-Film, dessen Vor¬ führung zunächst auch in Wien FILM IN WIEN Einen durchschlagenden Er¬ folg hatte hier bei der Presse- vorfühmn^. im Wiener Apollo- Theater 1er reizende Kiepura- Film „Da* Lied einer Nacht". Das Prem erenpublikum, ebenso hingerissen von dem frischen, naturburschenhaften Spiel Kie- puras als von den phänomena¬ len Stimmqualitäten des großen Tenors, gto seiner Begeisterung nicht nur zum Schlüsse des Films lebhaften Ausdruck, son¬ dern zeichnete der. Sänger auch nach den bravurös gesungenen Arien aus „Rigoletto“ und „Bohäme“ und ganz besonders nach dem Duett aus „Traviata" bei offener Leinwand — ein bei uns fast ni** geübter Vorgang — durch stürmischen Applaus aus. Dem Film, der auch eine glän¬ zende Presse hatte, kann eine lange Erfolgsserie mit Sicher¬ heit vorausgesagt werden. Die Direktion der Scala hat in der abnorm heißen, kino- ieindlichen Zeit mit der Ein¬ stellung de: Piet-Films „Johnny stiehlt Europa” in ihr Reper¬ toire eir-ea sehr glücklichen Griff getan, denn das Premie¬ renpublikum hat den Film mit stürmischen Beifall aufgenom- Filmbeirat und neue Kontingentverord¬ nung. In einer Sitzung des Film¬ beirat-Ausschusses wurden die Durchführungsbestimmungen der neuen Kontingentverordnung, Tonülmwande r .-J.-Korrespondenten, s deren Entwurf in der Nr. 167 des „Kinematograph" vom 26. d. M. bereits veröffentlicht wer¬ den konnte, durchberaten. In einer Plenarsitzung gegen Ende _ dieses Monats werden die Durchfühmngs - Bestimmungen o zum Beschluß erhoben. In einer Sitzung des Wiener Direktorenverbandes der Ar- tisten-Liga wurde der Beschluß gefaßt, dem InternationalenVer- band der Vergnügungsdirekto¬ ren beizutreten. Dieser Ver¬ band umfaßt neben Varietes, Revuetheater. Kabarett, Zirkus usw. auch die Kinovarietös. In den Vorstand der neu gegrün¬ deten Sektion Österreich des Internationalen Verbandes der Vergnügungsdirektoren, dem 4800 Unternehmungen aus 17 Nationen angehören, wurde als Vertreter der Kinogruppe der Generaldirektor des Kiba- Konzerns, Edmund Hamber, ge¬ wählt. Direktor Miksa Preger, der im Theater an der Wien „Die Rose von Hawai", in der Rose Bar¬ sony eine der Hauptrollen mit durchschlagendem Erfolg gab, inszenierte, hat gegen die Bar¬ sony eine Klage eingebracht, nach der die Künstlerin auf Grund eines Vertrages ihm eine zehnprozentige Beteiligung an Junger Vorführer I. oder II. VOIFUHIil unter Postlagernd W. 13 Bretnig, Bei. Kamcnz in Sachsen. Rehla “*;?J?.? 05,tl,e Vorführer L Toafilmvorftthrer sucht geeignete Stellung. Ia. Zeugnisse und Referenzen erster Firmen vorhanden. _ Werner Hagemann. Neuenhagen bei Berlin, St. Georgs Weg. sucht Stellung. Tonfilm-Vorführer Konstrukteur (ür Klangiilm - Verstärker sucht Stellung als Vorführer ihren Tonfilmeinnahmen zu be¬ zahlen habe. In seiner Klage wird aus¬ geführt, daß er der Künstlerin, die er entdeckt und anläßlich der Erstaufführung der Operette „Die Rose von Hawai" nach Leipzig gebracht habe. Unter¬ richt in der deutschen Sprache erteilte. Bei dieser Gelegenheit sei ein Vertrag geschlossen worden, nach dem sich die Barsony verpflichtete, nur mit Pregers Einwilligung ein Enga¬ gement am Metropoltheater an¬ zunehmen und 10 Prozent ihrer Tonfilmeinnahmen an ihn ab¬ wendete ein. daß der Vertrag den guten Sitten widerspreche, da er unter Zwang zustande ge¬ kommen sei. Es hätte sich auch nicht um Unterricht, sondern um gewöhnliche Probenarbeit gehandelt. Die Verhandlung wurde zur Durchführung der van beiden Parteien beantrag¬ ten Beweise vertagt. England für deutsche Filme Vorführer Vorführer - gedehnten Studien-eise durch Europa nach London zurück- gekommen und äußert sich nun in führenden Londoner Blät¬ tern über die Eindrücke, die der europäische und insbeson¬ dere der deutsche Film a«*i sie gemacht haben. Es ist eine einzige begeisterte Anerkennung des kontinenta¬ len, also auch des deutschen Films. Miß Else Cohen ist der grundsätzlichen Meinung, daß die Bilder aus Paris oder Ber¬ lin dem englischen Publikum viel mehr Zusagen als der Durchschnitt der amerikani¬ schen Bilder. Sie schließt ihre interessan¬ ten Darlegungen, die wir hier im einzelnen nicht wiederge¬ ben wollen, mit der Feststel¬ lung, daß die Vorführung der¬ artiger Bilde*- in London nicht eine praktische Konsequenz ge¬ zogen: man hat nämlich das Cambridge-Theater neben dem Akademie-Theater der Leitung Miß Cohens unterstellt, damit sie einmal praktisch die Theo¬ rien, die sie in ihrem Interview aufstellt, erproben kann. Wir glauben zuversichtlich, daß sich die Auffassung der aufmerksamen Beobachterin des europäischen Marktes sehr bald durch die Theatereinnah men als richtig erweisen wird.