Der Kinematograph (Jan 1907)

No. 3. Fs Kchort Jazu eine iiciiic;:ciii. \ nrhiiJuii-^ und eine Kntc Redner- fcitickeH. niese fehlt den iiicisiun Veranstaltern von Lichtnildcr- voiiflhmaKen und KinematoKraphenvorstc luii;en. die hcut/utaKe ümdi (He Scholen retMa, awl ao wird ttrc Tütigkeit meiir eine Spielerei. Wie anders k;iiui sich Jics ücstaltcii, wenn eie xeschulter. «iaeenschaitlich und pädaKogisch Kebildet::r Redner >'on Ort zu Ort reist Cr wird die Sdinlbildunit ereaecen. den Kindern neue AnsdiaatmKen Jt n filM en nnd andi den Eltern neie Intwessen ahge- Nech dieser RiclitiHiK bin zu wirken, lat sich unsere Zeitong zu einer hesmideren AnfKabe fceniacht, und sie hofft, so den Licht- hildcrvnrffihmnKen einen neuen Kreis zu erscbiiessen. dem Redner neue Aiii;:nbeii /ii stellen iiiiü zD einer ncten Art nnd Weise der Voltshildiin.: mit boi/iilra'^eTi. Rtwaise AiifraKtii. Jic naeli dieser RiclitunK lnn /lekn, mcIiIl- man an die Redaktion der Zcitiins uns es wird alles gescbehen. diese Fraxe in Pinss zu briiiKcn. SIm interossiuite Pf dskOHkiuTsiiz« nii I II t e r II a t i II n a I 1. K i ii c ni a t f) ^ r n p h e n - und Licht-Effekt-Clcscllschait Bei liii criicss vor cMiiv:cr Zeit ebi Preisansschreiben znr QewiannnK ncne<- Ideen für kineina- tncnipliische Antaalnnen. Wir sind in der Läse, das iwch ver- schiedener Rtditimc Hberans interessante Erfcebnis dieses Wett- bewerbes, zu dessen Preisrichtern auch der Schriftletter unserer Fn«.!:7citiinc ccliörte. 7r vcniffentliclien. liefen natu an 'on f!in«-endnnKen ein und z»ar ans ilcn vcrsLhicdcnstcn Kiilt'.irstaafen. Deutschland. Ocsterreicb-Unearn. EuRiand. Italien. Nordamerika. Brasilien u. s. w. Dieser Umstand zeiflrt dentftch. dass das nem Darstetlnngs-Oenre in den weitesten Kreisen syn-pathische Aufnahme srefundcn hat. Da nur die wenig- sten Pinscndcr sich mit einem Vnrschla'^c beuivicf. inanjiic scli'^. /\\<)ll nnd mehr Projekte zur Pramiiernntr •.infcrbrcitef Mahtn. ist der prciüausschreibenden Firma ein sehr rcichhaltfecs Idccnmatcrial umr VerfftKtmK gestellt worden, das sich mit den äenkliar vcrschic- denartiKsten LdtensverbaHnissen liefasst ausserdem aber Mntive ans der Oescbidite. Poesie. Mythologie and MJrchenweH enthalt. Bei der Fiit s cIieMT K IM der 1. Preis Oon Mk.> auf Dr. A. M o c 11 c r in Oraz. „ 2. i'Vl .. ) .. A. P1 c h w c . Rerlin. k'riippstrassc 5. „ 3. ., f.m .. ) . MaxNiiwack. Berlin. Vnrkstrasse.18. .. 4. „ (20 > .. Leopold Nowak. Liverpool. .. ». > (15 „ > Faal Starke. Brannsdnreiit. Ausserdem wnrde lA Arbeiten ein Trostpreis A.t Mk. mcrkannt und zwar v..n fnlircndcn Finsendcrn: Julias Danileit in Quben; Georg Zeitler in Halle a. S.; Franz Qeaisscr H \ltrohlan: KaNf in Aachen: Hefairich Unkel in Bit- terfeld: Fricf' IJehtensfein in Hamhunt: Frida flauer in Schönebcrc brt Berlin: A. Olaetschenberger in Obertfirkheini: Wilhelm Crom- hach hl Berlta: WMehn Huhtcfc hi Ltedea a. Wtr. r>ic n'U ilcm 1. Preis pr;iniiiertc Idee Icv Herrn Dr. Mncller in Ora/ f:ihrt den Titel ..O Zeit des Oraucns und der Schrecken" und behandelt in fOnf Bildern die schauerlichen, ffir die nu deriu Zeit kanm fassbaren Vorginge bei dem mit InqniaitkHi und Folter nus- «rerHsteten Qericbtsverfabren des 16. Jahrlinnderts. Ueberaus dra- matisch \» irkt die FoHerscene im unterirdischen Vcriiess und die Hinrichtung der vemteMen Delinqnentin aul dem brennenden Scheiterhaufen. Piescs Sujet ist bereits verwertet und damit ein höchst wirkangsvotler und zugkräftiger Film den Interessenten sar Verfflgimir gestellt worden. Die Bbrigen vier prSmüerten Mecn harren noch der Aiitnabmc. Auch sie dOrften im Repartoire der Kincniat'iKraphenthcater lieliebtc Zu^numnicrn werden. Bei Prnfung der BewerbunKS-Einsendungen ffiltt die Tatsache anKCiiehni ins Amte, dass auch in unserni. vorwiegend dem Prak- tischen und Materiellen /iiue-A andtcn Ze'talter die Phantasie nucli die reichsten Rliitcn entfaltet. Manche v^n den Hntwiirfen würden sich xn hübschen Novellen. Humoresken. Possen oder I.uststOcken ausarbeiten lassen. Leider geht Ihnen meist die Hanpteigenscfaaft ab. die MAglichkeit. den St»f für die photnKraphischc .Aufnahme zu arrangieren. Ein anderer Teil der Ideen i<t so pikant cchalten. dass solche Films in keinem Kincn'ati.jrapheniheati r \\ , w lulünc Finden könnten. Wir erwähnen nur die intimen Vorgiinge in Rraut- '.rcmach. die ein Einsender nach Deo bachta ii g en dnrch's Schlüssel- loch vorznfnhren empfiehlt Andere Teilnehmer an der Konkurrenz scheinen der Ansicht zu sein, dass einer sich mit iler Anfertigang von Fihns hefcssenden ririna keif Pir".: iinnioi:lich ist. dass es ihr. wenn sich's mim die Oew innnnv; von riltn->clilaeern handelt, auch anf die \ i ring ln im; ciniirer Mcnschcnichen nicht aiil<nni'!it. Pii v in! /. n. l in \nt"Miiibil- l'nsliick vorKeschla«en. he^ dem der Kraftw .iccn i;L-.;eii einen Telsen rast, in tausend Stficf e zersplittert imd die Insassen rrHsslich vcr- stimimclt werden. Ein Auto, wenn es aach v'el (leid kostet. Hesse sich für den Aufnahme-Akt wohl auftrenH:n. aSer die menschlichen Versuchs-Kanincheii deren /tickende Ki'ipcricile die ScWuss-Scn- sation des fHlrris Ivldeii sollen iiiiisste der Herr \'erfasser schon selbst siel'en F.in anderer X'or'-clila'.,' betitelt sich die ..Löwenbraut" ' nach dem bekannten <iedicht> und sieht in vollem Emst die «rrausig- s.-hiinc Scene vor. dass ein lunees. hfihsches Müdchen den Löwen- kiifig betritt und von der Bestie zerrissen wirrt. Auch liier steht der Aasführting nur das kleine HinJernis im \Vci;r, dass d-i Ver- fasser nicht die \drcsse der innecn Dame angegeben hat. die sich probew .ise '.rcniessin lassen will. Oripiesk ist ferner das Proickt. einen Kreii/er durch ein riif>-r- ■ecl'ioi III die I if' sprcnKCn zu lasser. r>er Herr F.'iiscnder hat ich wohl nicht iiberivi:». wie kostspielig diese Aufnahme sich stellen ■ 'id mit welchen Gefahren sie verknüpft sein würde. Viel ehifacher ieht eine andere Idee ans. die trotzdem nnansfOhrbar ist. Es soll ■ las Melken einer widersfienstigen Koh. dl^ dabei mit dem Fuss in ilcn Vvlkcimer tritt, voruefnhrl werden. Störrisch inai; ia manches Hornvieh sein, der Tritt in den Finicr ist aber ein so /iif:;llii;es und seltenes Frcii;nis. dass man vielleicht Monate lani; mit dem Apparat vor dem Vieh auf den grossen Moment warten müsste. Oder soll vielleicht eine Knh besonders dazn dressiert werden? Das würde bei der bekamHea flartkSpfiiiteit des Rindviehs noch viel mdir Zeit erfordern. Jede Preiskonkurrenz ergibt .schliesslich mehr Spreu als Können. Wenn d e l'riifnnusstellc Piir das wirklich Wertvolle aus- sondert und prakiis.li zu vcrwcr'cn sucht, so niiiss s^e doch auch den Obritfen Finseiulerii fiii ihr w.imius Intcuss.. Ii. ' ^ iclic dank- bar sein, denn ceradc die grrssc Zahl der Einsendungen beweist, dass der dem Preisyussckreiben zagmnde liegende Oedanke ein gnter, das in Frage kommende Oeschaftsgehiet ein gesundes nnd chancenreiches Ist. Wenn wir den Teilnehmern an solchen Preis- bew crbiiii.:i.ii einen erteilen diirfcn. so möchten wir ihnen em- pfehlen, ihre Ideen vor Ahsendunt- aufs sori;fSlt(KStc darauf zu prüfen, oh sie praktisch ausführbar, wirklich neu und ffir die w^ testen Kreiie interessant sind. Sie werden dann vor Enttäuschungen bewahrt MeAea nnd der AB gew e i aiieit die wertvoHsten Dienste leisten. Ri.