Der Kinematograph (Feb 1907)

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No. 5. Der Kill—•togrmpli — Rednerprogramm und Rednertdügkeit (Von BcTBiann bemke, Kefctor uiiJ Waaderrednei ) Der Tätigkeit der Wänderredner steht auch etai weites Feld oiea; leider wird «tteae Tätigkeit nraist aar von Re^Beni im Neben- amt geObt, und doch wSre es xm wAnscheo, dass wir mehr Redaer im Haiiptanitc bekamen. L'in JaN /u c •eichen, niusste aber ein nam aiulLi er /usaiiimLiischluss. Jcr Xcrcii e sowohl u ic ücr Ijciiiicr, staitiniiicn. Die Xu^w.ihl J>.r Keiner >;«.schieb; meist nach ihrer Bill^keit. Dies I'nnzip muss zunächst verschwinden; es anas ehi allgemeiner Hoaoraraats för gescbahe Redner airigeaMtt werden, und iliese Taxe mass von allen Vereinen und Rednern innccehaltcn «crücn. Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert, unU die eines Wander- rcJne's sanz besonder*; denn er hat eine mlhevolle Aafgabe zu erieilcn. Dreierlei möchte ich heote beapreohen: Die Redn erp r oE i a— i b . die V^rmittlnnc von Rednern, die Anavahl darcfa die VerehM. 1. Die Rednerprosram nie. Wer ala Volicarodaer tätig, ist. wird steh Uber die ^~Ulle von Anfragen wandern, dte an Oin herantritt. Cr soll heute eine Mär- dwMcria vorfahren, morgen fiber einen Dichter sprechen, am dritten Tag fther efaic Taecsfrage referieren, und so fort. Das könnte leicht den Rcdni.r • erfühlen, zu\iel \Hrti.ji;c .n > ni \ . riceiehiiis aoiam- nehnicn. und das niil Unrecht; denn elcr nl'.il^ehl.^ile (icist ist be- schrunkt, und er wird schwerlich mit Erfolg eine i^r^sse Anzahl von Qebieten bearbeiten können. Anch bei dem Redner zeigt sich hl der BeachrAnkang der Meister. Nna gehorchen die meisten der Not und nicht dem eigenen Triebe, v enu sie .v<—50 Themen in ihrem Vortragsverzeichnis aufführen. Eiuas Ei s iriessUches kommt nicht dabei heraus. Der Redner muss mit dem Stoii iinJ mit den Bildern vertraut sein; das kann er aber nur, uenn er häufig üeleKenheit hat. Aber denselben Stoff zu sprechen; wenn er den Stoff beherrscht, wird er auch am packendsten sprechen. Ein Keaner, der sich 9eiseMlder aom Inhalt seines Vertragsverzeidmisses gemuht hat. muss reisin und die L.itiJer selbst sehen, über die er beruhten will. Ich Jenke lei/.t zurdc'< an die Zeiten, wo ich über ^■lulalld nnd Frankreich sr'.ich, ohne selbst dort new eseii zu >ei'i ^ s , i eben Buchschilderunnen, denen der Inhalt fehlte, .letzt, nachdem ich diese Llader nach allen l{iditnngen hin durchquert Imbe. die Bewohner nod ihre Sitten kenne, habe ich ein Bild des Laades. nnd letzt kann ich sprechen und die Zuhörer fesseln. Nun habe ich eine h'ulle von Stoff und hr.(iiclii. Jensellicn nicht aus allen Ecken und Enden zusammenzutra>;eP. \us der l ulle muss der Wan- derredner schApien können. Wenn aber der Kedner solche Themen aaai Oimaitinil aehMr Vortri^ wühlen soll, so darf er nicht mit ■iaim kleiaaa Honorar abgespcbt werden. Maa denke aa die Vor- hildune fQr einen derartigen N'ortras. man denke an die Reisekosten und den Aufwand an Zeit. Einen Vortrag Aber das Aaafamd kann er gedieaaa aeia soll. 2. Die Vermittluni; von Rednera. SoUee die RodaarpfocfaMBae beachrAakt werdea. ao asass die Venaittiaac der Kedaer aa Verehw ta anderer Weise ab biaber ■aachchen. Es muss ein Organ geschaffen werden, das einen regen AaMausch von Anjebi.tin un.l Naehfra^en vermittelt. Ein solches Organ haben \v:r lei/.t im „Kiin-iiiüinKraphen". und die Aufgabe der Redner und \ ercine muss es sein, sich desselben immer zu be- dienen, damit ein Ausgleich herbeigefAhrt werden kann. Alle die VeraiMb (üe RciiarhnchraibMiigen abschUesien wollen, mflssen in- aatlartn oder ildi an elae Centralstelle wenden, nnd alle Redner, dte Keiscbeschreibungen virführen, müssen mit den Vereinen vor- her in Verbindunc treten, damit sie ihre Tour ordnen können. So kann Jer Redner, der den Sommer benutzt hat, ein ireindcs Land za bereisen, gleich am Anfang des Whiters Vorträge Ober dieses toBMiiSiaa aad eine Reiseronte tAr seine Vorträge fest- Er braacht nur eiaea Vortrag; fai dteacm Ptfle wird das aa dar UaivmttAI t^hkonunea. mass die i*aro4e der W an der reda e r sein. Um das noch /u machen: Redner A reist durch eine Provinz mit Reisebeschrei- buntcen uber EiinlaiiJ er rcJct in Ort I an' 1., Ort II am 4.. Ort III am .S. Oktober; ihm tiil;;t Kedner B mit Qeschichtsthenien. Er redet in Ort I am 10.. Ort II am 14. Oktober, also 10 Tage spiter. Wenn eine solche Aaordaaac erreidit ist. dana lAaat sidi eia vottstAadigM' Knrsas Mr die eiaaelaea Orte aufsteMea, aad dte Anordnung dess e feen imns durch ein Zentralorgan geschehea. Aaf- gabe Je-- „Kinem.itojiaphcn" muss es sein, diese Organisation all- mählich anzubahneil, Wii bitten die Vereine, schon ictzt ihre Wünsche fQr das nächste Winterhalbjahr festzustellen und uns zn- zu lassen, damit die einzelnen Kedner tatst schon die Nach- idma and ihr Stndhaa daaacb eiarichtea können. Es wird so- dann eine Gcsamtliste fiir tanz Deutschland aufgestellt, aad es IMM eine systematische Verteilung der Vorträge statt. 3.Die Auswahl durch die Vereine. Wie geschieht nun die .Auswahl durch die Vereine? Die mei- sten haben schon ihre WAnsche aasegeben, and fAr diese ist Iceiae Aaswahl m^r nötig; aber die ktehien Vereine, die Bicbt soviel zahlen können, sehen das systematische /nkiilar und die Aufstellung und können sich leicht einen \nschluss uii die Hauptstädte der Redllertour suchen, und der Redner kann eine komplette Reise- route feststellen. Weiss er dies vorher, so kaim er seine ganzen Studien wAhrend des Sonaaers danach etaulchten. md die Vereine werden den Vorteil davon haben. Anfragen nnd W3nsche der Ver- eine bitten wir zu r>chten an die Redaktion des JCinematographen". die dte WAnache an die eiaaelaea Redaer Kassie und Kineniaioflrapii. Nachdrack vcrlmni. Der gute aitc Kasperle. Hanswurstens Sohn, liegt im Sterben. Als herabgekoimnenfr Sprössling eines einst hoch angeschsnen Qe- schlc^hts, hat er zuletzt ein kiimmcrliches Pasein '.jefristet. Auf den VK iescn. 'vo das \ oik bei iesthc'en < ieltiienhcitcn zusammen- strömt, fand er /iiwcik'i noch c^nc L'pterkimit. i '^li wie klein aad unansehnlich war dann immer seine Behausung gegenüber daa bnalea, praakv«ll«i Baatea, die der RiesonraHisdi. die didtsle Dame des Jahrhunderts und der iN.nviK'ienfressende India-ier sich leisten konnten! Denn Kasperle \erni .^'ite in seiner Armut die hohen Preise für Vusstattunc und Plat?iiiiete nicht zu ers,;hvMn.;en. Aber nichts lag diesem lachenden Philosophen ferner, als Vergeltung zu üben für die Undankbarkeit dieser WelL Den Aberttefertea Oruadsfitzea seiner Familie getreu, verbreitete er. so laage er sich nur aufrecht zu Imiten vermodite, Freude AberalJ. wo er steh celgte. Ucber seinem Antlitz mit dem weit vorspringenden Geruchsorgan lag aller < ilanz unbesiegbarer Heiterkeit, seine kleine, zittrig-:, in bunte Lappen gehüllte Gestalt weckte Remütvolle Teilnahme, die ■aerschatterliche Oerechtigkeitsliebe. kraft deren er Jeden Böse- vkM ia Oraad nnd Bodea addag, brachte ihm allgemeine Aaarkea- nuag und Bewunderung ein nnd sein kin<nkdi reines Herz laacMe ihn vollends zum Liebling der Kindcrwelt. Nun ceht es mit ihm /n I nde Der neiK-n Zeit mit ilir-jr unsAgUcben Fülle von Erfindiimien vurmuchte er nicht Stand zu haHea. Man spotte deshalb nicht Aber flm. Auch wir Knbusteren w isscn kaum mehr. * ie wir uns retten sollen, wenn raseade Alto- mobile uns unischwirren: auch wir sehen mit Entsetzen der Zeit cntKeEen, \\ o der l>icdcrc Somiiie trischler, wenn er sich am Waldesrande hinstreckt, um in vollen Zii-.:cn die würzige Luft zu geaiessen. höllisch scharf wird aufpassen mflssen. dass ihm nicht pMtzlidi ein leakbarer Luftballon Aber die Nase fahre. Uad acboa sbid die elektrbdie Schnell- nnd Sansehahnen in Sicht die den Kollegen aus der Berliner Wirstadt K''ni'j:sberg jeden Mo.nen mit «hai Kollegen aus der Berliner Vorstadt Mainz im gemeinsamen 'WmäB WWI>Bh <£ n i jiaW i M i L wUWiren werden. ;-;' ^-"^