Der Kinematograph (Feb 1907)

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No. 7. Das KoMmn von Uaposüfp« mit Oelforbe. (Nachdnick verbuten.) Die Laternbilder oder Dispositive, welche zur Pmiektion vcrwfiulct wirdcii tiiHl deren Sclioiilicit durch duM Kulnrn. i tu ^l- ImbiM Werden scill, miissen vor allen l>inKeii klar iii den Lielitern. tKl m .leii >eluitteii (.ilu i hkIu schwarz) sein. l*ie l'elnTi;;iM^;e vciii Licli. /um Sciiattcii iiiiiüscn rcclit weich, und alle Details der ZeidmmK deutlich sein. Die Bilder dOrfcn also ukht hart und verschwomnten in der Durchsicht erscheinen, sie dOrfen lieinc Unreinigkeiten zcixen, wie schwarze POnktcben, Striche, tlärchcn, h'asern. Streifen oder Hecken. Pfir die Ciilte der Diapositive zu Froicktionszwecken konmien zunächst die Platten in Betracht. Die gewAhnlichen Trockenplatten (HroiiifIlberKelatiiieplatteii) ei«]ieii sLIi iiieli» dazu, sie lial'eii ein /u KT ilis Kiirri und /eiüeii auch nicht die ahsciute Klarheit der Lichter, welche zur Projektion erforderlich sind. Besser eii:net sich das Colodiunverfahren auf nassem Wege (Salpetersaur«s-Sil- berbad). Doch wegen ihres feinen Kornes eignen sich Chlor- silbergelatincplatteii und vor allem der FHgmeatdruck am liesten zur Aniertitcunki tiuter Uiapusitivc. Es gibt swci Arten zum Kotorieren von Diapositiven: Die eine ist das Kolorieren mit Oelfarbe. die andere mit Wasserfarbe. Das Kolorieren mit Oelfarbe, von dem in diesem Artikel die Rede sein soll, kann auf jeder I'latte ohne jede vorlieruehende I'uipa- ration angewandt werden. I>>c Oelfarbeii, welche hier/u üchr^^uciit werden, sind die ieinsleii in Tuben, wie man sie z. Ii. aus der Fabrik von Schoenfeid in Düsseldorf bezieht. Ls gibt uatfirlich auch noch andere Fabriken, wekdie fetaie Malerfarben herstellen. Die Farben dOrfen keine Deckfarben, sondern nur Lasurfarben sein. FolKende sind unentbehrlichr lndischi:elb. Berlincrblau, oder Anlw erpenerlilaii, Krappl;;ck oder KrappKaniiiii. Hazu koninit «e- i)rannte Terra di Sienna, Sniyrnaljck, lichter Ocker No. Krupp- lackscharlach, Asphalt, gebrannte Umbra, Lasursteuiblau, h.aiurun Oxid und Lasurscbwarz. Alle diese Farben sind lichtecht. Fol- gende Farben können auch dazu gebraucht werden, sind aber nicht .scIt lichtecht: Clnniini (iiittae, Kclbcr Lack lu'l. 1 r;iiul«elbe Lasuriarl e. Scharlachlack, ^ail' rrot, Casselcrbruun, brauner Lack, Anilinbrilla'it-lilaulack, Anilinvii lett Magenta, hellgrüner Lack, dun- kelgrüner Lack. Anilinbrillant^nin. Alle diese I arben nitisseii vor dem tiebraiicii entölt wer Jen, AUS auf lril):cnde Weise geschieht: M:in druckt die l'ail;e aus der Tube auf mehriach aufeinander Kelextes Fiiesspapicr, das der h'arbc das Oel entzieht; jedoch braucht ei Uern einige Standen Zeit Das Farbenhänfchen darf ni^ gross sein (etwa so gross wie etae Bohne> sonst zielit das Oel nicht ganz heraus. Ist das Oel aus der Farbe anscezciKeii, was man auf dem l'licsspapier sehen kann, so ninunt man die t'arbe mit einem .Messer vorsichtig .ib, ohne da'iiit dai hliesspapier /u beriihreii, weil sich sonst kleine Fasern vom l'apier ablösen und der Farbe mitteilen, wodurch die- selbe vemnreinigt wird. Man legt nun die Farbe in efaie Schale — am besten eignen sich Tnschnäpfchen — und vermischt dieselbe mit Kopallack, und zwar am besten mit englischem Kutschenlack, dem man auch zur Hiilfte Mastixfirnis beimischen kann, Andurch derselbe klarer wird, da er an sich etwas gelblich ist, was aber der Farbe ucnig schadet. Der Kutschenlack bedarf vierundzwanzig Stunden zum Trocknen, wird aber sehr hart und fest Der MastU trocknet wtrfil an aidi sdmeHer, bleibt aber imnier etwas klebrig. Damarlack ist sehr klar, trocknet schnell, ist aber wenii: wider- standsfShit;. und man hat (ieialir, Jass man, wenn man zum /weiten .Male iibcr eine selbst schon trockene Stelle arbeitet, diesen Lack auflöst und die Stelle verleUt Zum VerdOunen der Farbe nkraKbt man nMüiüerl« TerpeafWU uwl LadwiTsciMt Pelro- leni la. letzteres ist aekr »dMdl «cMk wmä MSrdert «as Trackaen der Farte. Als Pinsel sind zu gebrauchen: Feinste runde .Mardcrliaar- pinsel (spitz) No. I, 3 und 6. Rindshaarpinsel, flach und extra kurz No. 4, 6 und 10. Feine Fischpinsel e.\tra dünn und flach No. 2, 6 und lU. tün Vcrtreiber von Ziegenliaar No. 1. Cm Fischfimispinsel No. I, feinste f^schstnpfpinsel Nn. 1 und 3, wie solche zur Por- zellaninjlerei gebraucht werden, entweder gerade oder scbrii^e. All Sonstigen rteiisilien gebraucht man. Line KadKTUddcl uikI CHI kadieriii<.^si. >. I'apierw ischer (sogenannte Tortillons) Mid ein Stuck Säniiscli- oder Waschleder. IHe Farben werden ent >h und ein/elii iii N ipfchen getan, unter Xusatz von Lack, mit den. sie iiini-.; verinisclit werden, und dann lest zugedeckt. Man nimmt nicht mehr Farben, als wie man wohl an einem Ta'.:e gebraucht, weil mc sonst antrocknen, und dann nicht mehr zu gebrauchen sind. Das V erdünnungsmittel setzt man nur während des Qebrandies zn. II.I-. Mischen der Karben nescliiilit i.i folgender Weise: Qclb und lilau giht Urün. Besonders Uuniini Uuttac und Bcriinerblau gibt ein schönes Oritn, das man mit Blau mehr nach der bläu- lichen, mit (leib ineh' ".uh uer ;:elblichen Seite zu f?irhen kann; unter Zusatz von etv .is k i.ipprot oder gebrannte Terra di Sieniui wird es wärmer, unter Zusatz vcpii BI,tu\io i.tt ^timiiiicr und k.iltcr. Iiidiscl".;elb mit Merlinerhiau gibt e.n v\ armes «iriin, mit einem leisen Midi ins schmut/ig-bräunlichc, es ist besonders m den Tiefen des Laubwerks im Vordergrund (unter Zusatz von Terra di Sieima noch hesser) zu ^ebrandten. *ielb und Kot gibt Oraiitte, das d ircli Kot mehr nach der rutüchen Seite, bis ztni Scharlach getriei>en, und durch Uclb mehr zum OelbKchen bis znm Zitrongclb gebracht werden kann. Es wird am reifsten gemischt aus (Juintni (luitae mit K'-.ipplack, mdessen kann ai cli Indisc'igclh mit Krappkarinin Ke.ioinn.ca uerUcn. Zitroii wird durch Violett, Orange durch Blau, l^eharlacli Jurch Blaugrün und jmgek":!rt '• lolett durch Zitron usw. ;,cbrochen. also stumpfer und schmutziger. Kot und Blau gibt Violett, das durch Kot mehr i.i Parpur, durch Blau mehr in Blauvwlett übergeht Man nimmt zu dieser Mischung am besten Krappkamin und Lasnrsteinblau: jed<K!i -.^ibt diese, obgleich die l'arbe e»l t st. kein schönes V iolett. Anilii.uoielt .Mageiita ist, obgleich unecht, viel schöner. Diese Far)<e w ird gebrochen mit Qelb wenn sie bUnlicfa. mit Qrftn wenn sie rutlich ist. Alle drei Farben, Üelb, Kot und Blau, sind Qrund- oder prl- miire l'atben, und «eben unter einander in richtiger .Mischun.; Schwarz und, verdiiniit, lirau. Sieiuia und Uelb gibt eine schone Uoldiarbe, Sicnna und Krapp Braunrot, SsiUM und BerUnerblm ein stumpfes aber grünliches Braun. Von allen Lasarfarl>ea ist Bcrline'blau am stärksten, 'laiin kiiiiiiiit Siema, Umbra. Krapprot. indisckgetti. LaaarsteinMaa mhI Ocker. Warme Parl>en nemrt man solche, die ins Qeltt-ROtliche, kalte aber solche, die ins Bläuliche überi;eti-.ii. •')rap.:e-Scharlach ist .I;..- höchste l'otc'i/ lies W armen, Blau mit ei lem /arten Stich Blau- violett die lii;chs'e Verstärkung des Kalt.ii. Keines inau ist keine Farbe, ebenso wenig wie Weiss und Schwarz, sondern nur ein Toik Noch ist das (iestcll (die Staffelei) zu beschreiben, worauf man die zu koloriereiule i»lapo^itiv .• stellt. Fs ist ein gewöhn- liches Kctouchiergestell. wie man es in den Handlungen photn;:ra- phischer UtensiUen kaufen kann; es besteht aus einem kleinen Holz- gesteil, wekiies mit der «Herea Seite, womf ein Spfegel ange- bradit ist, auf einen Tisch gestellt wird. weldKr am Fenster, am besten gegen Nordlicht, steht. Die vordere SeHe ist hhitenObcr Eeiiei'.:t. um ein I)iapositiv aiif:{unehmen. fiie l'mk'cbiin« des- selben muss diiiike! verdeckt werden, ebenso der Kaum über dem- selben und zu beiden Seiten des Arbeitenden, damit dessen Augen nicht vom störenden Licht beeinflnsst. sondern ruhig das Dia- positiv allebi Mselien kOmen. Der Spiegel wirkt zu grell fOr die Durchsicht des klaren Diapositives und man überJeckt ihn daher am besten mit einem rein-weissen Karton, worauf das Diapositiv