Der Kinematograph (Mar 1907)

No. 13. was «Icr menschliche Oeist zmr Ver\t>IMSrtlisunK «Nescr Apparate ersonnen hat. dient dann zu nichts weiter als m einer !^ache, die ifklL- Lüiiachi- 'I ;in/liis'.l'.irkcit auch cm-.cht. I>3ss muii bisin-r Jics Ziel IM den Mittelpunkt der \ iirtnhriiu-.:cii ;:cHl.-llt hat, ist meines KradUens daran schuid. Jass iiiaii von Ucn Lic'UbilJcrvortiihrunKen eine recht ccriase MeiaiiaK bckuimncn iial. Nur der memriidlichen Arbeit ehizelner Lehrer and Volkabldner ist es cetaHccii. andve .Ansiciiicn Ober das Skioptikua nnil die Lichtbilder n verbreiten, und mit «eichen SchwieriKtceiten sie su kämpieM haben, -aas weiss jeder cinzeli.c. der an einem vorxescholteacn Puste« steht und dort in seiner Weise .irbcitet. Um ans Aber das Ziel der VorMhrtmKen klar cn »erden, mHssen wir ims vericecenwfirtiKtn. m eichen CMtaiden dtese Voitth- rantren ihr rasches \un>liihen ve-d.mken. .Wie Jic Zi.uiiiiv;eii .l.i> iioJ-ucKtc V. - . ver- breitet da!> Lichtbild die Kenntnis von den l'ateii der Menschtyi, vfiii den Hreiiniissen der Natur und Jen Schönheiten derselben. Hs crni:>Klic-ht dem Bewohner des I>irics. .sich in die Welt der .Alpen rn versetzen, die fremden Völker bei ihrer Tätigkeit zu sehen oniJ h"m.lr:ukc aiif/upi. a. iI'M! •.•■rist frcni 1 ..'lMicIicii w.iicii ä<> S4iid üImi die V'iiriiihrOiivien der l.ichlbiiJcr aus dem (irundsat.-e heraus ent^tunJen, iremdc tiindriie^e dnrch das Bild zu vermitteln. .Als allmählich die Technik vcrhes.<ert warde, ceianc es. durch unsMIiKe Aafnahmen und schnellere VorffihrwiK detMlIien khiter- einaader — darch den KinematoKraphcn auch dir Bewetrimi; der Menschen Im Bilde darzustellen: nachdem es eeiiUickt war. auch den PhonoRrapheii in den I>ieiist die"-.: \pi>;ir;ite /u ^telle^, ^» ar eine bestimmte Stuic \icr \ ervullkuninuiun): erreicht — iie Vortthnns von Wort. Bild and Beweaww. .le mehr Kindriick^ luia cai Mviis>.li .niivienuninieii hat. desto »eitel ist sein «iesicliiskicis und desto gf isser .seine Kriahru iir l*er l luelvidcle staiiiii. wenn er einen Tndier in seinen iarhigen tiewändcrn sieht - dem ' ii l'ilJeieii Ist es nichts Neues. Jener ist itberrascht. wenn er nach i..ne: i^iosseii Staut k.iaui^t ii^ die elek- ir sche h Ncnhaha sieht aie Jein rtirliiMrr alkiifciiWi ii^: nur..h las i . .itbil.l uiij duich den kiiicni.iiiiKi4plieii siud uun diese \ i rsxd luaee" dein Zuschauer I.iiiirst vortrn'it irevwordcn. Er kcr it die l'ckiKsch.- in ihrer UcwcKunt:. und komim er nach einem grösseren <) te. M> iMlilt er sich dort iiicbt mehr als fremder. Wer Licht- biidervoHfiärnnsen von Paris Kesehcn hat and die Bewohaer aas dorn Worte kennt, dem sind die Pranzitsen keine Fremden meiir. ..iij \\ i an i r vcihvt t aai.il a.i^ii I'ai is kmi.nicii s.iHte. so trifft d<irt alte Itekaniile u leder, und es wird ihm Me, le'chtcr sein, sich in der KCwaHisen Stadt zurechteafMden und heimisch zu werden. Wir sehen alsn. die Lichtbildervoriiihrii.isen veriMtteln neue v'orstcllunsen. machen uns mit fernen (ieneiidcn hckuiint und nring'jn lins die fremden \ <ilker n;iher; und je mehr \ n steiluauen der .MciUich auigeiiommen hat. um sti huher ist seine tle/iehunK - und das Volk nadi dieser Richtung hin zu erziehen, ist .Aufgabe der LichtbiMer- vorffihrungen. Hat der Mann auo dem Volke erst «rossere AiiÄ..hjuuii„Nkieise, si. wird er auch neuen Ideen Iciclitir zuijäanhch sein, k-.aat c: eist die fremden X'olkcr in ihren Sitten und Cicbräuchcn, so wird er sie liebKev» innen — er wird sie als Ürüder und Mitmenschen be- trachten lerneiu Das ist aw:h ein Ziel der Li«drtbadervorfibnmgen: Dje Menschen einander nShcr zn bringen! Wir sehen, wie Kewaltig diese Ziele vua de« vorMn:«Hnwtta abweichen, die dann bestanden, die Lachlust zu erregen! W ie erreicht aiin aber ,lic l.ichthiklerMirfilhrunv: Jiesc hohen Ziele? Nicht b'i'ss >ii]- ^'.i \ urfrihruiiKen: »i-. na das Volk ist nicht zur AnschauuHK erzogen; es sieiit nur das Bild und versteht nicht, TeHe desselben xu erfccnnenl Oamm gehftrt rar VorlMiniag ein zwncfcinSnifer Vortrag: diaser wiaderaai Inn aar «m ^mib Rainer geliefert werden. 4er tnit dem Stoff sein« UcMMder- materials vol'st.imlik; \enrant ist. Ks ist durum iiotiK. für die W'in- tervnrstclIunKcn BcruisrediKr zu gewinnen, die sich dnrch gediegene Ebenso nötig ist es. den einzelnen Serien sein Augenmerk /a- znwcnden und die Serien. Jic zur \ .irsicllmn: xclan'.;^! s, ,a. nach bestimmten ilnindsfnzia aii>/i:w ahLa. t" a 'n.iai _. ist dci. dass die \ orste!Ian,jen planlos, ohne bestiirmte keiiicnio.^c. abKvhalteii werden. Hier eröffnet sich den Crossen (jcschäf*en ein ncncs .Arfieitsield: Lichthildc: Serien nach bestiaiiRtea Oewchtv- p an fclu i £nsznwShlen nnd dann in besthnmter Reibenfotge xn ver- senden. Zn diesem Zwecke ist eai^ V erstandinuii;; der Schaan a..;ci- cinander notwendig, damit die Wünsche der einzelnen Leiter von Anstalten bekannt werden. Line solche Vcrmittciung hcrzustcUeii. ist .AufKat>e und Ziel unserer Zeitung, und w-ir würden sern bereit sein, Wünsche nach dieser Richtui".; ian /.u samau-I:i und /u .Ma- terial zu verarbeiten, Jami« auch hierin -i'.-ie liahnen i:es.:haffcn werden können. • Wie müssten nun Jic einzelnen Seriei geordnet werden? Zu. nächst ist etwas auf den Stoff der -Schule Rficksicht zu nehmen. Für ein/.e'ae l nterrichts!;..!icr nibt es hei vorra :endc Lehrmittel, und es liies.se ".\ asser /u Markte trauen. » illte man hier einsetzen. Kiir !en < ieschichts-. Naturiicschicits- u i.l (jjojiraphic-Unterricht aber sind L.chtbi!dervarfiihrnngcn einfach U!ientt>ehriich: denn die Lehrmittel s!:id teuer nnd können nnr immer einen bestimmten Zeitpunict darstellen, nar einen Blick eii;er Landschaft vorführen. Eine Lichtbildcrscric von W» -7ii Bildern bietet dagegen eine Filile des Stoffes, den der 1 earcr lUsiii.L- vcudieiten kann, und aui den er bei seinen Sch'ilstunden zuriickkonime i kann. Kincn grossen Fehler beliehen die Lichthikicrverleih-lnst f.te damit. Jass sie in ihren Listen nnr die Namen der Serien auiführen. .Mit den Namen ist meist wenig gesagt; denn der Verans-a'ter von Vorfabrangen »ciss ii.^lil. iib s .-Ii ,!ic l-esiiaiaiie Serie für seiii'.Mi Zweck eiiinet. [■»ariiai v\ a-c es .r !" •:/ ■ . .iii.iiilirlicho I s eii der l.icl'tbilJcT.scr .ii aufzustellen .iii.i ' :--csstii!,:: . tr \ . ; i.i.;uiii; /u stei.ei:. \uc!l die Redner mßss.i.i il: Hroixranini mehr spezialisieren, damit Jeder Veranstalter sofort weiss, was er für scino Zwecke sebranchen kann. N»ch meiner Ansicht wiire es durchaus kein Sch.;Jen. wenn ri^ii: \iele Wirtrüge gedruckt erschienen l^nd dem Leiter V'>ii \o-- iithruugen schon v:>rhcr zugänglich gemacht «ürden. Lr konnte sich mit dem Stoff vertraut machen: ja. in ei-izelnen Vereinssitznngen könnte einiges aus dem ProKramm vorgelesen werden, oder es konnte in den Zeitunecn nehr im einzelnen auf den Vortrag hinge- wiesen wcr.len; dadurch wurde sicher das Interesse geweckt und der Uesuch der NiTiuhrtnacn cm zahlreicher werden. Der iniiiid- liche Vortrag d:s Redners ist dadurch keineswegs erspart; Jemi ein- mal sind die gedruckten Vorträge nnr kur.e gehalten und bedörieii der Ergänzung, nnd zweitens wird die Persönliclikeit des Redners beim \ ortra>:e sehr in Betracht kommen. Der gedruckte Vortrag ist das Ocrippc. Jer jesprochene das Fleisch. Wenn aber d-c Zuliörer sehet; etwa.-. ;r.i dem Inhalt bekan^it sind. v er Jen viel mehr von dem Vortrage mitnehmen. Es dürfte sich auch e;;;- pfehlen, den Vortrag gedrackt tnitznffibrcn nnd nach der V orstellung /u verkaufen, damit der ehodae Um als daaemdes Eigentum hat ani s.^h beim Durchlesen des HefteS sofort der Bilder ennnert. Hann erst diirftcn der Vortrat: und d e LidiMIder emea bleibenden Wert ffir die Volksbildung bekommen. flu mann Lemke. Kiaemalograptiisdie Bilder. IV. (NadMhaok vertaten.) \\ eaa w ir la Jen bishc; erschienenen Artikeln das Prinzip der lebenden l^tographien erläutert haben und üte damit ver-