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No 32. Uer Kinematograph - Düwldort. .<. i»;is Theater selbst ntnas eine wfedige Potm und ebM ixeuticende Auisicht bekoaaaaen. Ich will hihi davon sprechen, ta welcher Weise diese Grundsätze in dem Rctermthealcr durchgeführt werden sollen üiid ich hoffe, dass Ihnen der heutige Abend zeigen wird, was ein fetter Wille in dieser Hhsicht /u leisten vermag. n. « as zunächst den /weck des Unit riirjtettPM anbe- trifft, so mochte ich einen zweifachen unterscheiden den idealen ttnd den materiellen. Uer ideale /weck besteht darin, die AJnwigUng der (ichildclcn Regen den Kinemato«ra|)hen in Wohlwollen umzustimmen, indem die Tendenz dei VojfhUlUUgefl tfänzhch umncsialtct w ird und an Stelle di r Urcuclszcncn und Stoffe, die ihr die Sensation beschallen sind, solche Stoffe treten, welche auf das Vota und di.- Jugend erzie- herisch i 'iiw irken. I»;is lutci nehmen hat aber auch einen materiellen /weck, denn die Unteraetatter sind Kauiieute und Oe- wcrbctcibcnde. uuiJ ihr materieller /weck besteht darin, mit anaerr n ../Um" ICimiiiaHigioiniiw bekannt zu maclten, damit er eine weife Verbreitung erfahre. Im Vorder« gründe soll aber bei uns nicht das < icschäithchc. soir.lcrn das Ideale stehen: darum verzichten wir lieber auf Zu- liörer. die der Sensation «regen kommen, als dass wir unsere idealen Qruadtitae a u fg e b en . W ir wollen das Kincmatovraphci thealer von (irtind .ml reformieren; darum habe ich das R e ferat übernom- men. I »lese R e forma tion soll schon äusserlich anKcJeu- tc' werden, indem dein Thcatcrsaal eine WlfdlgC A u s geattltnnggcgebe n wird. Iket kleine, enge Raam, w« siel; alles clr;im;i>und driickt. ist verschwunden, und an seine Stelle ist ein urosscr. htt tig e i Saal getre ten , (wie unsere Zcituni.' stets betont hat, \\\w. d. Redaktion) sodass bei dem Hesucher vranz von selber der Umdruck verschwindet, er befinde sich in einem minderwertigen I (ahlisscincnt. Tür gute Ventttation ist «esoryt. sodass durch den Besuch kein ncsundhcitlichcr Schaden er- wachst. Ms sind Not aus g an g« vorhanden und reichlich Ncbenräiimc. wo die Zuhörer während der l'auscn .»ro- uieiueren können. Auch der Musik ist besonderes Auuen- nierk zugewendet (l'rinzip unserer Zeitung, I*. Red.) worden. I'as ()rchestnoii ist verschwunden, und an seine Stelle tritt ein gatCI Klavicrvortra«, sodass wir es in der Hand haben, bei jedem Stück eine ent- sprechende Musik zu Heleni. und nicht wahrend einer feierlichen VorfubrunC .*.. ES. bei einem Kirchnami plötzlich die Weise ertont: .. Trink"n nur noch ein I roppchen.'* Eine Musik, die in dieser Weise herabge- würdigt wird, wirkt nicht erziehlich, sondern lächerlich, und hat einen verrohenden Kiniluss aut das Oemiit der Kinder. So soll schon durch das •Vcusscrc. den kaum und die Musik, aut die Zuhörer eingewirkt werden die eigentliche erzieherische hinw irktiug selbst aber soll \on der Vortthruag Mitgehen, und da wollen wir uns gtttl gewaltig von den bishcriuen l'ntcriicliinunucn untersclicl- den. indem w ir nur l ilms bringen, die erzieherisch w ir- ken und den (Irundsätzen entsprechen, die von der Prem und der deutschen Lehrerschaft aufgestellt wor- den sind; denn w ie schon die Schundliteratur verderben- bringend wirkt, so fehl ein noch viel urbsscrer. ver- derblicherer L.niluss von einer VmMhraag schlechter lebender Bilder aus. und darum wollen wir nur von Am Outen das Beate Br e i ten . W ir wollen es erreichen, dass bei dem Ziiuorei nach der Vorstellung ein Gewinn vor- hfunten Ist, ein (icwüin in ästhetischer, moralischer rnd intellektueller Richtung. I »as wird das Hauptpriiizip bei der Auswahl der liilder selbst sein, und ich habe den Vortrag übernommen, um den Zusauuncnschluss der be- teiligten Kreise zu bewerkstelligen. Ls wird in unserem Theater ferner ein l uterschied gemacht werden zwischen Nachmittags- und Vbcndvor- St eHnng . aber nicht deshalb, weil wir am Vhciid mit im- serm Prinzip brechen und Serien darstellen wollen, die unmoralisch sind, sondern weil wir der Meinung sind. Kinder ge h ö r en abends in*s Bett und nicht in eine Thea- tervorstellung, die manchmal bis 11 Uhr dauert. Darum haben wir M arhll lHt n gwv or H trHungen iür Kinder, diese beginnen iriih und sind früh au Bade. Dan Programm aber ihr Abend- wie für Nachinitta«svors!ellunuen ist Mets ein solches, dass auch der strengste Sittenrichter dadurch nicht BbgestOSSCa werden kann. Wo nach solchen (irundsätzen verfahren werden soll, da müssen auch an den Zuhörer bestimmte Anfor- derungen uestcllt werden, Harum vcrlanucn wir. dass sich in n aaeri n Theaterraaan jeder der grossten Ra he htflelltlgti damit das t ianze einen leidlichen Lüulruck macht; Ultimi wie bei uns NM Theater jeder l.ärm ver- mieden wird, so soll auch bei uns während der Vor- l'fmrang Stille herrschen. Hei nnt ist jeder (iast will- kommen, ''er reiche Manu sowohl wie der ; ; rmste Ar b ei t er, aber Sauberkeit müssen wir von dein verlan- gen, der unser (iast sein will, und darum können wir keinen einlassen, der im unsauberen Roch kommt; denn dal ist er seinem Nachbar schuldig, dass er den Thcatcr- saal in einem Kock betritt, der seinen Nächsten nicht abstOeSt. ( Auch unsere Meinung. I». Red.). Wer Zeit hat. zum \ criminell zu gehen, der imiss auch Zeit haben, sich sein Kleid zu säubern oder seinen Sonntansrock an- zulegen. W ir verfangen keine kostbaren A nsage , son- dern nur Sauberkeit, und das kah\i euch den Verlusten nicht abhalten, zu kommen. Uta auch dem armen Manne den hintritt zu ermög- lichen, haben w ir das hintrittsucld möglichst inedrie. be- messen. Bei unsern Vorstefhsngen ist die Vorfaarang und nicht etwa das Trinken die Hauptsache; darum Haben wir den (irundsatz anfgestettt, der Unt e rn eh m e r darf nicht zugleich (iastwirt sein, weil er sonst ein zu leb- haftes Interesse daran hat. wieviel verzehrt wird. Hei uns ist darum (iastw irtschait von dem Unternehmen ge- trennt. I »as. verehrte Anwesende, sind die < irundsätze. nach denen bei der OrfBldnng des I 'ntcrr.vlunens verfahren ist erzieherische, morahsche und ästhetische (ie- sichtspuukte sind dem Unternehmen ragninrtr gelegt. Und so diirien wir wohl hoffen, dass es sich das Wohl- wollen der besseren Kreise erwerben wird. Aber es w ird ein Kampf werden, den wir zu bestehen haben; denn wir werden von vielen Seiten ane^-ieindet w erden. I »ariim mochte ich im 3, Teil meiner Ausführungen zu der fragt kommen : W e I c h e Mitarbeit m ü s s e u wir v o n all e n d e n e n t r w arten, d e n e u das W o h 1 d e s V o 1 k e s a m Herzen liegt P III. Wir stehen zunächst allein, und da wenden wir uns an die. welche für die Reform des Kinemaiotfraplicu- theaters zuerst eingetreten sind an die deutsche l'resse und bitten alle diejenigen Herren Vertreter, die heute hier erschienen sind, uns mit ihrem ElttftuSS zur Seite zu stehen und dafür zu sorgen, dass die Ten- denz unseres l nteriiehmens im Volke bekannt wird, da- mit das Volk lernt, an den Vorführungen der rechten Art Qetellen n finden, und es einsieht, wo sein wahren